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Viel Besuch beim Stand von "LifeWatch", der Uhr mit Luftgüte-Anzeige

Ein Rahmen für drei Sport-Fahrzeuge sowie KI für Rettung im Tunnel und gegen Unkraut

Hinter dem mächtigen eBike, das aufs erste fast wie ein Motorrad wirkt, hat Andras Farkas aus der HTBLA Eisenstadt 3D-gedruckte weitere „Fahrrad-Rahmen“ mit anderen Sportgeräten. Weil er selbst gern radelt, wakeboardet und Ski fährt, hat er sich – unabhängig aber vielleicht vergleichbar wie Emanuel Ullmann für seine Küchengeräte, ein modulares System ausgedacht, entwickelt und eben auch schon ansatzweise gebaut. Für das eBike, das er Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… erklärt, werde die jetzige Verbindung zu den Rädern noch auf Schnellverschlüsse umgebaut. Dann werde der Umbau zu einer Art Jet-Ski auf dem Wasser und einem Bob auf der Schneepiste leichter und natürlich rascher erfolgen können.

Zu Lande, auf Wasser und im Schnee

Der Rahmen aus Carbonfasern kombiniert große Festigkeit und geringen Materialeinsatz. Verschiedene modulare Schnittstellen machen „EcoMorph“ in weiterer Folge zu einem Hybrid aus eBike, eSchneemobil und eHydrofoil-Wasserfahrzeug. Der Ladestand der Batterie soll in Echtzeit überprüfbar. Beim Wechsel auf das E-Foil etwa muss die Bremsleitung dank eines Schnellverschlussmechanismus nicht komplett entfernt werden.

Mit KI Einsatzkräfte in Tunnels besser koordinieren

Passiert in einem Autobahntunnel ein Unfall, werden beide Richtungs-Röhren gesperrt, die Feuerwehr rast an den Ort des Geschehens, Rettung und Polizei in die zweite Röhre – über sogenannte Querschläge kommen sie an den Unfallort. Doch welches ist der nächstgelegene Durchgang zur anderen Röhre?

Bisher können wertvolle, weil mitunter lebensrettende Minuten mit dieser Suche bzw. mit Hin- und Herfunken vergehen. Nicht so, wenn künftig vielleicht das Projekt „LifeSaverOverview: AI-supported emergency services coordination“ der beiden Maturantinnen Johanna Maier und Alina Nessel aus der HTL Mössingerstraße in Klagenfurt (Kärnten) umgesetzt wird. Sie trainierten die Künstliche Intelligenz mit rund 80.000 Fotos von Einsatzfahrzeugen – aus jedwedem Blickwinkel.

Dieses nunmehrige Wissen der KI ermöglicht via Kameras in allen Tunnels das Erkennen, welches Fahrzeug ist eine Feuerwehr, eine Rettung, ein Polizeiauto – und so kommen diese Informationen an die rettenden Kräfte.

Was vom Prinzip her vielleicht einfach klingt, war – und das neben allen schulischen Aufgaben – mordsmäßig viel Arbeit mit den schon genannten vielen Fotos. Aber der Projektbetreuer von der ASFINAG, der alle drei Jugend-Innovativ-Finaltage mit den beiden Schülerinnen an ihrem Stand verbrachte, strahlte angesichts der so gut brauchbaren, einsatzbereiten von den beiden entwickelten Unterstützung bei rettenden Einsätzen.

Agrar-Roboter

Ein beachtliches Trum aus Metallgestell, Rädern unten dran, einer Kiste – ebenfalls aus Metall und vielen Drähten zieht bei einem der Ausstellungsständer der 35-Finalprojekte viele Blicke auf sich. „AgrarBot“ nannten bzw. nennen Erik Steger, Benjamin Kerschner, Milan Sebastian und Burhan Özbek, ein Team aus HTL Rennweg diesen Roboter. Der kann Unkraut jäten – und zwar indem er die Wurzeln derselben zerschneidet. Wie ihre Kolleginnen aus Kärnten den Tunnelkameras sozusagen per KI das Erkennen von Einsatzfahrzeugen beigebracht haben, so lehrten die vier Rennweger HTL’er ihrem Roboter mit Hilfe von KI zu checken, was Unkraut ist und welche Pflanzen nicht zerstört werden sollen.

Im Gegensatz zu schweren Maschinen, die das vielleicht auch könnten, schont dieser Leichtroboter die Felder – denn dies war einer der Ausgangspunkte des Projekt: Erik Stegers Bruder hatte Praktika auf einer Biolandwirtschaft in Niederösterreich gemacht und davon berichtet.

Der Roboter kann aber auch neben dem Unkrautzerschneidern auch mit anderen Werkzeugen und Messgeräten bestückt werden, etwa bewässern, säen oder „nur“ Messdaten über den Boden sammeln – und über einen Kleincompter an eine Website senden, mit der Landwirt:innen Bodenqualität überprüfen können.

LifeWatch – die innovativste Wanduhr

Dass es in der Expedithalle in der Brotfabrik, in der die Ausstellung der Finalprojekte und schließlich auch die Award-Show mit Würdigung aller Arbeiten samt Auszeichnung der von Jurys nochmals um den Tick herausragender befundenen Arbeiten viel zu heiß war und alles andere als gesunde Luft hatte, das spürten (fast) alle. Die neuartige Wanduhr des Teams von „LifeWatch“ aus der HTL Rennweg zeigte es auch, sobald sie im Einsatz war.

Thomas Rödler, Maximilian Ihl, Christoph Ballensdorfer und Paul Exler hatten erfahren, dass stickige Luft in Klassenzimmern die Konzentration rapide verschlechtert. Dazu gab es übrigen schon vor Jahren ein Jugend-Innovativ-Finalprojekt aus Linz: Ergebnis: In einer durchschnittlich besetzten Schulklasse sollte jede Stunde sechs bis sieben Mal gelüftet werden. Die HAK (Handelsakademie) Pernerstorfergasse in Wien-Favoriten hat seit Jahren neben jeder Tür ein CO2-Messgerät mit Ampelsystem: Bei Rot dringend lüften, bei Gelb wäre es angebracht…

Die genannten Rennweg-Schüler verbauten in ihre Wanduhren Sensoren – und die entsprechende Anzeigen – für Kohlendio- sowie -monoxid und Stickoxiden, aber auch für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lautstärke; die Uhrzeit natürlich auch 😉

Hörbrille

„The Hexaframe – intelligente Sonnenbrille“ wählte Laurin Röblreiter aus der Sir-Karl-Popper-Schule als Titel für seine – eben Sonnenbrille. Das „intellgente“ daran: in beiden Bügeln sind Platinen sowie – so der Plan – minimalistische Lautsprecher. Diese „Kopfhörer“ transportieren den Schall nicht ins Ohr, sondern über die Schädelknochen an denen die Bügel anliegen. Noch ist es „nur“ eine Idee und die Vorarbeit für einen Prototypen. „Solche kleinen Akkus habe ich noch nicht“, gesteht er dem Reporter. „Und im Gegensatz zu (rausch-unterdrückenden) Kopfhörern bist du dann zum Beispiel beim Musikhören nicht ganz abgeschnitten von deiner Umwelt, kannst damit auch Radfahren und gleichzeitig auf den Verkehr achten.“

Dass Menschen, die Brillen brauchen, um gut sehen zu können, müsse kein Hindernis sein, meint er zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „dieses High-Tech-Brillengestell könnte sicher so konstruiert werden, dass auch optische Gläser eingesetzt werden könnten – vielleicht nicht bei einer Fassung wie Ihrer“, spielte er auf die John-Lennon-mäßige des Journalisten an – laur.in/

kijuku_heinz

Wird forgesetzt – weitere Kategorien sowie Preisträger:innen

Teresa Neumayr, Moritz Engl, Paul Unterluggauer, Sophie Gailer, Marie Pichler und Klara Duong aus dem Gymnasium Lienz (Osttirol) mit dem nach allen Seiten dehnbaren Materialien

Gruppenreise-Planer, Schlauch-Aufroller, analoges Lernspiel für digitales Tool

So, nun auch die Story zum Foto im Auftakt-Bericht zum diesjährigen Jugend-Innovativ-Bundesfinale: Die kreative Version des vielfach und noch dazu dehnbaren – seit einigen Jahren aktuellen – Logos dieses Bewerbs für erfindungsreiche Schüler:innen stammt von Jugendlichen aus dem B/R/G Lienz (Osttirol). „Stretching The Limits: Die Power auxetischer Materialen“ nannten Teresa Neumayr, Moritz Engl, Paul Unterluggauer, Sophie Gailer, Marie Pichler und Klara Duong ihre Arbeit, mit der sie es aus 42 Projekten in der Kategorie Design eben ins Finale der Top 5 – jeder Kategorie geschafft haben. Klingt höchst – naja, fast wie eine Geheimwissenschaft.

Das Foto sagt da schon einiges mehr. Und worum es geht, erklärten – und vor allem zeigten – die sechs Schüler:innen nicht nur Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Wenn sich ein Material dehnen lässt, dann üblicherweise in eine Richtung – in die Länge gezogen, wird Gummi oder was auch immer schmäler.

Diese mit dem für die meisten sicher neuen Wort beschriebenen Werkstoffe werden dann nicht nur länger, sondern auch breiter. Zuerst am Computer konstruiert und dann 3D-gedruckt haben die 7.-Klässler‘:innen scheinbar fast eine spielerische Lust entwickelt, immer neues zu kreieren: So manches kann sich nicht nur längs und breit ausdehnen, sondern auch wölben, also in die dritte Dimension erweitern. Die vielen bunten Teile, die sie auf ihrem Präsentationsstand ausbreiteten, luden auch viele Kolleg:innen von anderen Projekten, nicht zuletzt auch den Journalisten dazu ein, großen Gefallen an diesem haptischen, immer wieder verblüffenden „Spiel“ zu gewinnen.

Ob und wenn ja, was sie gewonnen haben – wobei wie immer kein Projekt leer ausgeht – wird erst bei der Award-Gala Donnerstagnachmittag verraten – und darf erst ab Freitag in Medien bekannt gegeben werden.

Die Reihenfolge der Vorstellung der Projekte richtet sich – wie schon im vorigen Beitrag zu Engineering I (das war jene Kategorie, wo KiJuKU schon am ersten Tag alle fünf Teams getroffen hatte) nach einer zur Verfügung gestellten Liste und besagt nichts über die Wertigkeit.

Gruppenreise-Plan-Tool

Eines von sieben Teams aus der HTL Rennweg (Wien-Landstraße), die es dieses Jahr ins Finale geschafft haben (Rekord!) hat – ausgehend von einer eigenen Klassenreise in die schwedische Hauptstadt Stockholm – wobei das Ziel nichts zur Sache tut – eine Lücke bei Organisieren entdeckt. Für Einzel- oder auch Familienreisen gäbe es schon genügend digitale Werkzeuge, um bei der Planung zu helfen. „Für Gruppenreisen haben wir nichts Brauchbares gefunden“, nannten die vier Schüler:innen Stefania Manastirska, Severin Rosner, Roman Krebs und Raven Burkard den Ausgangspunkt, selber Entsprechendes zu programmieren und gestalten: Eine eigene schlanke Website mit den Funktionalitäten, dass nicht nur eine Checkerin / ein Checker alles vorgibt, sondern alle Beteiligten reinarbeiten kann: journeyplanner.io

Analog digitales Werkzeug kennen lernen

Häuser, Busse, Büsche ausgeschnitten aus Papier und zusammengesteckt – kommt ohne Kleber aus. Diese Teile finden sich neben einem Laptop des Projektteams „ScrumpliCity – Build Your Scrum Knowledge“ (HTL Rennweg, Wien 3). Lisa-Marie Hörmann, Marco Janderka, Sophie Nemecek und Felix Wollmann erklären den Sinn und Zweck – und müssen zunächst eine Bildungslücke des Journalisten schließen: Scrum ist ein digitales Werkzeug für Projektmanagement – und das seit Jahrzehnten!

Details der Papier-Stadt, um ein digitales Werkzeug zu erlernen
Details der Papier-Stadt, um ein digitales Werkzeug zu erlernen

An berufsbildenden höheren Schulen wo genau diese Kompetenz vermittelt wird und für viele Arbeiten erforderlich ist, kennen praktisch alle dieses Tool. Wenn’s im Unterricht um die Grundlagen geht – oder für andere Menschen, die Projekte organisieren soll(t)en, und Scrum erlernen (wollen), sei dieses spielerische Herangehensweise gedacht, so erklären die vier Jugendlichen. Die Spieler:innen schlüpfen in die verschiedenen Rollen und das in einer Art Brettspiel – für das sie die Objekte erst selber ausschneiden – Vorlagen gibt’s zum Downloaden.

Das Spiel, für das sich die Gerannten auch den passenden Namen einfallen haben lassen, ist natürlich ein kooperatives, geht es doch ums Erlernen von (besserem) Organisieren von Projekten und da ist Teamarbeit ein zentrales Element. scrumplicity.app

Schlauch-Aufroller

Immer wieder tauchen im Jugend-innovativ-Finale Jugendliche mit Feuerwehr-Helm oder -Montur auf. Ein Großteil der Brandbekämpfung und anderer Aufgaben liegt in Österreich bei Freiwilligen. Und aus ihrer praktischen Arbeit stoßen jugendlich Feuerwehrleute immer wieder in ihrer regelmäßigen Tätigkeit auf so manchen Verbesserungsbedarf, die der den Einsatz selber oder die Tätigkeiten darum herum erleichtern oder stark verbessern könnte.

In der Kategorie Design – ein weiteres „brandheißes“ (das musste sein, hat sich aufgedrängt!) Projekt landete in der Kategorie ICT & Digital – kommt natürlich in einem weiteren Beitrag. Nun also zu den beiden FF-Jungmännern Florian Amann und Marco Kainz, die mehr als die Hälfte ihres Lebens schon bei der Freiwilligen Feuerwehr (FF) sind und als Dritten im Bunde Tobias Jacopich von der HTL Wolfsberg (Kärnten), der nun auch FF’ler ist:

Nach dem Löscheinsatz, wenn du ohnehin schon „geschlaucht“ bist, musst du die elendslangen, oft vielen, Schläuche händisch aufrollen, erzählt das Trio dem Reporter. „Es gibt zwar so etwas Ähnliches wie Kabeltrommeln“, die seien aber nicht wirklich ausgereift und brauchbar. „Unser Aufrollgerät ist geländegängig, hat Gummireifen, damit funktionieren die ohne Aufpumpen und es ist mechanisch, nicht elektrisch – also auch nicht fehleranfällig.“ Außerdem haben die Schüler aus der langjährigen praktischen Erfahrung ein „Gerät zum mobilen Aufrollen von Feuerwehrschläuchen“ so – selber aus Holz gebaut, dass er schmal, platzsparend, griffbereit im Feuerwehrauto verstaut werden kann.

Finndiger Küchengeräte-Griff

„Schon als Kind hab ich meiner Oma beim Kochen geholfen. Da war ich noch so klein, dass ich nicht einmal zur Arbeitsplatte in der Küche hinaufgekommen bin und auf eine kleine Leiter steigen musste“, erinnert sich Emanuel Ullmann aus der sechsten Klasse des Wiedner Gymnasiums / Sir-Karl-Popper-Schule im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… an die Anfänge seiner Leidenschaft.

Eine übervolle Lade mit Küchengeräten hat er auf den Präsentationstisch seines Design-Projekts gestellt. Die könnte deutlich entlastet werden, gäbe es für alle – ob Schöpflöffel, Schnitzelklopfer, Tortenheber oder was auch immer nur einen einzigen Griff mit dem die jeweiligen Utensilien – dann nur der Werkzeugteil – verbunden werden könnten.

„Ich hab schon ein Stecksystem gehabt“, erzählt der Jugendliche. Das sei aber nicht optimal gewesen „und daher hab ich jetzt einen neuen Mechanismus gebaut, bei dem Werkzeugteil und Griff haltbarer miteinander verbunden sind.“
Vorläufig alles „nur“ 3D-gedruckte Modelle, „aus Stahl wäre es zu teuer gewesen“. Wobei es dem Schüler, wie er ergänzt, nicht nur um den Mechanismus gegangen ist, „ich hab vor Kurzem eine Idee fürs Design gehabt und mich dafür beim Edelweiß inspirieren lassen, als etwas typisch Österreichischem“.
Das Tüfteln des Reporters, ob der Name „Finn Kitchentools“ möglicherweise für eine Abkürzung – wofür auch immer – steht, zerstreut der Erfinder: „Nein, ich mag nordische Namen, aber wenn Sie eine Idee haben, wofür das stehen könnte, sagen Sie’s mir bitte!“

kijuku_heinz

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Breite, junge Spitze des Demonstrationszuges am Klimastreik-Tag, 20. September 2024

Kreative Plakate und Sprüche am Klimastreik-Tag

„Hoch mit dem Klimaschutz – runter mit der Hitze“ skandierten vor allem ganz junge Teilnehmer:innen an der Spitze des Demonstrationszuges. Beim ersten Teil der Losung sprangen sie in die Höhe, beim zweiten Teil gingen sie in die Hocke. Sie und rund 13.000 andere Menschen praktisch aller Altersstufen zogen Freitagnachmittag in Wien vom Schwarzenbergplatz über die Ringstraße bis zum Maria-Theresien-Platz zwischen Kunst- und Naturhistorischem Museum.

Vorbeizug: Mehr als 17 Minuten

Unter dem Motto #EineWeltZuGewinnen hat Fridays for Future für Freitag zur Wiener Demo sowie zu solchen in Graz, Linz und Klagenfurt und für Salzburg am Samstag aufgerufen. In Wien organisierte das „Klimaprotestbündnis“ dem Demo gemeinsam mit Global 2000 und ATTAC. Gedruckte breite, große Transparente wurden ebenso in der Demonstration – dessen Vorbeizug mehr als ¼ Stunde (17 Minuten) dauerte – getragen wie viele handgeschriebene und -gemalte auf Karton. So manche kreative Losung war zu lesen, etwa „Sind die Äcker alle tot – wo wächst dann das täglich Brot?“ Auf einem anderen war das untere Drittel mit blauer Farbe angemalt – sozusagen Wasser, das recht hoch steigt – der Spruch dazu: Klima„Hysterie“ – LoL. Das bekannte Kürzel steht für „Laughing Out Loud“ (laut auflachend) bezog sich auf den Widerspruch, dass so manche Politiker:innen die Warnung vor der Klimakatastrophe als „Hysterie“ abtun – und andererseits erst vor wenigen Tagen die heftigen Regenfälle zu krassen, flächendeckenden Überschwemmungen u.a. in Niederösterreich geführt haben.

Feuerwehrmann berichtet

Übrigens Überschwemmungen: Bei der Abschluss-Kundgebung zwischen den Museen vor dem Denkmal Maria Theresias sprach unter anderem ein Feuerwehrmann aus St. Pölten (Niederösterreich). Er berichtete von den eigenen Einsätzen und davon, dass noch immer Tausende Kolleginnen und Kollegen dabei sind, Keller auszupumpen und bei Aufräumungsarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe zu helfen sowie von der großen Solidarität der Nachbarschaftshilfe. Darüber hinaus aber haben viele Angst vor dem nächsten Mal, dass solche Naturkatastrophen, immer wieder als Jahrhundert-Hochwasser tituliert, alle paar Jahre passieren. Und da packe ihn die Wut, die Wut auf Politiker, die so tun und reden, als müsse nichts gegen die Klimakrise unternommen werden.

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Szenenbild aus dem Animationsfilm "Feuerwehrmann Sam - Tierische Helden"

Fünf Episoden mit Feuerwehrleuten lehren Gefahren zu vermeiden und sich zu entschuldigen

Segelboote fahren mit Kindern und der Meeresbiologin Jodie Phillips aufs Meer, um Kegelrobben zu beobachten. Immer wieder taucht sie auf. Doch nicht alle haben sie schon gesehen. James Jones gelingt es vor allem deswegen nicht, weil er immer stolz das große Fernglas von seinem Vater vor die Augen hält. Und schon verpasst er die sogar ganz nah ans Boot heranschwimmende Robbe. Schön langsam wird es dunkel, Zeit zur Umkehr. Doch nein, James ist der letzte, der die Robbe noch nicht gesehen hat. Also dreht die kleine Crew mit dem Buben noch eine Runde am Wasser. Und – wie fast zu erwarten – kommt’s zu einem Unfall. James kippt mit dem schweren Fernglas über Bord, schwimmt aus Leibeskräften, aber… Also Notruf.

Szenenbild aus dem Animationsfilm
Szenenbild aus dem Animationsfilm „Feuerwehrmann Sam – Tierische Helden“

Dieser geht in der Einsatzzentrale des kleinen, ausgedachten Ortes Pontypandy in Wales (neben England, Schottland und Nordirland Teil von Großbritannien) ein. Dort schupfen fast rund um die Uhr die beiden Feuerwehrleute Sam Jones und Penny Morris das Geschehen. Bevor sie selbst mit dem Rettungsboot losdüsen, aktivieren sie noch die Rettungs-Hubschrauberpilotin Krystyna Kaminski. Natürlich wird James gerettet.

Szenenbild aus dem Animationsfilm
Szenenbild aus dem Animationsfilm „Feuerwehrmann Sam – Tierische Helden“

Doch das ist nicht das Ende der ersten von fünf Episoden des Kinofilms „Feuerwehrmann Sam – Tierische Helden“, der am 8. Februar 2024 in österreichischen Kinos startet. Wie alle anderen kleinen Abenteuer auch steht am Schluss die große Entschuldigung nach der Erleichterung über die jeweilige Rettung. Sry, sorry, sorry, hätte(n) nicht so unvorsichtig sein sollen, denn Sicherheit geht immer vor.

Dies ist die pädagogische Botschaft, zwar mit einem kleinen Augenzwinkern, aber doch mit stark erhobenem Zeigefinger.

Szenenbild aus dem Animationsfilm
Szenenbild aus dem Animationsfilm „Feuerwehrmann Sam – Tierische Helden“

Serie seit fast 40 Jahren

Die Geschichten rund um die Feuerwehrzentrale in Wales (auf walisisch, der Sprache in diesem Westteil des Vereinigten Königreiches, heißt das Land übrigens Cymru) laufen als Trickfilm- und Animationsserien seit fast 40 Jahren (ab 1985). 2010 kam der erste Film ins Kino, vier weitere folgten bis 2021, nun ist der sechste am Start – knapp bevor die 15. Staffel im TV ausgestrahlt wird. Wobei Film – naja, es handelt sich – zumindest dieses Mal, die anderen kenne ich nicht – in den nicht ganz 50 Minuten schlicht und ergreifend um fünf Episoden hintereinander – jeweils sogar mit dem nur leicht abgewandelten Intro dazwischen, was ein bisschen nervt.

Tiere, aber Helden?

Nach der „Kegelrobbe“ erleben die Zuschauer:innen – gedacht ist an Vorschulkinder – eine „gefährliche Strömung“, in die Mandy Flood und Norman Stanley Price geraten. Letzterer kommt auf die Idee, einen Tisch umzudrehen und als Floß zu benutzen, um das Pfadfinder-Tagebuch seines Freundes zu retten, das mit den Zelten von dem über die Ufer getretenen Fluss überschwemmt worden ist.

Im „Dinoknochen“ geraten ausnahmsweise zwei Erwachsene in eine Notlage, beim „Wildtier-Fotowettbewerb“ sitzt das von Hannah Sparkes gelenkte U-Boot nun ohne Energie-Antrieb auf dem Meeresgrund fest, weil ihr Vater Joe es lange Zeit nicht und nicht geschafft hat, die Robbe zu fotografieren.

In der fünften und letzten Episode „Normans witzige Welt der Erwachsenen“ will der Titelheld endlich ein Video drehen, mit dem er mehr Clicks in der Online-Welt erreicht als Derek. Hannahs Vater Joe, der immer Dinge erfindet, die irgendwie dann doch nicht funktionieren, würde sich dafür sich sehr gut eignen. Beim ersten Versuch sitzt allerdings Katze Samtpfötchen genau vor der Handy-Kamera. Und der nächste…
Genau – immer braucht es Rettung durch die Feuerwehrleute.

Szenenbild aus dem Animationsfilm
Szenenbild aus dem Animationsfilm „Feuerwehrmann Sam – Tierische Helden“

Warum nur Sam im Titel?

Wenngleich die Feuerwehrleute stets gleichwertig im Einsatz sind, heißen Serie und Filme jeweils nur nach dem Mann Sam, auch wenn die Serie sonst auf Diversität der Figuren Wert legt. In den fünf Episoden kommen neben den im Zentrum stehenden Kindern und einigen Erwachsenen immer wieder Tiere zentral vor – Robbe und Katze wurden schon genannt, Biber, Fuchs und Hund spielen auch wichtige Rollen. Dass sie im Kinofilm-Titel der fünf Serienteile allerdings „Helden“ genannt werden, erschließt sich nicht wirklich. Da wäre doch zu vermuten (gewesen), dass sie die in Not geratenen Menschen retten. Tun sie – so viel darf schon verraten werden – nicht.

Szenenbild aus dem Animationsfilm
Szenenbild aus dem Animationsfilm „Feuerwehrmann Sam – Tierische Helden“

Ein bisschen simpel gezeichnet erscheinen die Animationen außerdem – verglichen mit anderen digital gezeichneten Filmen jedenfalls. Nachträglich kamn doch noch Informationen über Drehbuchautor:innen, Sprecher:innen usw – die sind nun in der Info-Box unten. Außerdem unten als Link die Wikipedia-Seite mit Infos zu den meisten Charakteren.

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de.wikipedia -> Feuerwehrmann_Sam

Doppelseite aus dem Bilderbuch "Fips Feuerwehr"

So groß: Fips, die kleine Feuerwehr!

„Geboren“ als Missgeschick in der Autofabrik, wurde Fips, die kleine Feuerwehr von den großen Löschfahrzeugen eher geringschätzig belächelt. Eines Tages wurde sie dann doch von einer der Gemeindevorständinnen des Ortes Oberbach gekauft, aber „nur“ als Zugabe zu einem großen Feuerwehrauto. Und so wurde noch immer auf „Fips Feuerwehr“, geschrieben von Michael Engler und gezeichnet von René Amthor, herabgeschaut.

Brannte ein Mistkübel oder war ein Kätzchen zu retten, dann durfte sie ran, aber Großes traute ihr niemand zu. Natürlich haben sich die Macher:innen dieses Bilderbuchs was überlegt, wie das eines Tages anders würde.

Und es wurde. Als dunkle Rauchwolken über dem Ort hingen, weil der Wald in Flammen stand, rückten alle Feuerwehren aus. Der kürzeste und damit schnellste Weg zum Brandort führte über eine kleine, schmale, alte Holzbrücke. Da konnten die dicken, fetten Brummer nicht drüber, aber… genau. Und so wurde Fips, die natürlich auch draufkam, dass sie Wasser aus dem Fluss pumpen könnte, zur Heldin.

Womit das Bilderbuch auch allen Mut machen kann, die sonst als „dafür bist du noch zu klein“ abgekanzelt werden.

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Titelseite des Bilderbuchs
Titelseite des Bilderbuchs „Fips Feuerwehr“