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Bernhard Fibich spielt einige seiner Kinderlieder - und viele Kinder singen mit

Kinderlieder fördern glückliche Kindheit

Was macht die Kindheit von jungen Menschen in Österreich zu einer „glücklichen Kindheit“ und wie kann Musik zur Verwirklichung von Kinderrechten beitragen? Die Österreich-Sektion des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, Unicef, hat dazu eine Studie erstellen lassen. Mehr als acht von zehn Befragten, sind „überzeugt, dass Kinderlieder den Alltag positiv prägen“.

1000 Menschen zwischen 14 und 75 Jahren aus ganz Österreich – repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ausgewählt – wurden anlässlich des Weltmusiktages am 1. Oktober vom Marketagent Institut befragt – zwischen 28. August und 4. September 2024. 1975 hat der Internationale Musikrat und seinem damaligen Präsidenten Yehudi Menuhin diesen Tag ins Leben gerufen, „m Musik in allen Bevölkerungsgruppen zu fördern und entsprechend den Idealen der UNESCO (Friede und Freundschaft der Völker) eine gegenseitige Anerkennung der künstlerischen Werte sicherzustellen sowie den internationalen Erfahrungsaustausch im Bereich der Musik zu fördern“ (Wikipedia).

Kinder der 3c der VS Irenäusgasse singen in ihrer Klasse für den Reporter ein Zahlenlied...
Kinder der 3c der VS Irenäusgasse singen in ihrer Klasse für den Reporter ein Zahlenlied…

Trost, Sicherheit, Zusammenhalt

In schwierigen Zeiten spielen kreative Aktivitäten, speziell das Singen von Kinderliedern, eine wichtige Rolle – sie spenden Trost in schweren Zeiten und stärken den Zusammenhalt in der Familie ergab die Studie. Neben der schon eingangs genannten Zahl – genauer 83,6 % – sehen mehr als ¾ (76,3%) „im Singen eine starke Verbindung zur familiären Bindung“.

Mehr als die Hälfte (59,2%) der 1000 Befragten „glauben, dass Kinder es heute schwerer haben“.

„Musik und Gesang können vor allem zu einem gestärkten Sicherheitsempfinden von Kindern beitragen“, kommentierte Christoph Jünger, Geschäftsführer von UNICEF Österreich, die Umfrage-Ergebnisse.

„Weltweit verstummen Kinderlieder leider viel zu oft. Statt zu singen, müssen Kinder aufgrund von Kriegen und Umweltkatastrophen fliehen, hungern oder ums Überleben kämpfen. Das darf nicht sein! Jedes Kind hat das Recht auf Überleben, Gesundheit, Bildung und persönliche Entfaltung – eine Kindheit in Sicherheit“, so Unicef-Österreich.

Mirado, UNICEF-Goodwill-Botschafter, spielt und singt ein ermutigendes Lied für Kinder der Antavy-Nord-Sekundarschule in Androy, Madagaskar.
Mirado, UNICEF-Goodwill-Botschafter, spielt und singt ein ermutigendes Lied für Kinder der Antavy-Nord-Sekundarschule in Androy, Madagaskar.

Kreativität als „echte Energiequelle“ für Junge

Besonders bei Jugendlichen werden kreative Aktivitäten wie Singen, Malen oder Basteln als tröstend empfunden – die Hälfte (50 %) der 14- bis 19-Jährigen glaubt, dass solche Tätigkeiten Kindern in schwierigen Zeiten helfen, im Gegensatz dazu ist es bei den Babyboomern nur etwa ein Drittel (35,1 %). Dabei scheint Musik eine besondere Rolle in der Erinnerung an die Kindheit einzunehmen. Fast die Hälfte (48,5 %) der Jugendlichen sieht darin eine Möglichkeit, Kindern Geborgenheit zu geben, während nur 32,6 % der Babyboomer diese Ansicht teilen.

„Kreativität ist für Kinder und Jugendliche eine Energiequelle und kann ihre mentale Gesundheit positiv unterstützen – oft unterschätzen wir das als Erwachsene. Malen, Basteln und Musik helfen ihnen, Erlebtes zu verarbeiten und Gefühle auszudrücken. Kreativ zu sein, gibt jungen Menschen Kraft, um schwierige Zeiten zu bewältigen“, erklärt der Geschäftsführer von UNICEF Österreich.

Mango, Kiwi, Ananas, Banane - kinder singen sozusagen einen Obstsalat
Mango, Kiwi, Ananas, Banane – kinder singen sozusagen einen Obstsalat

Kinder haben es heute schwerer

Die Ergebnisse zeigen, dass für ein Drittel der Befragten (33,2 %) das Gefühl, geliebt zu werden, eine stabile, harmonische Familienumgebung (22,4 %) und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit (21,2 %) die wichtigsten Aspekte einer glücklichen Kindheit sind. Die meisten Menschen in Österreich hatten das Glück, diese erleben zu können: 83,6 % der Befragten geben an, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben und 83 % erinnern sich gerne an diese Zeit zurück. Männer (87,7 %) erinnern sich dabei lieber an ihre Kindheit zurück als Frauen (78,1 %). Gleichzeitig glauben sechs von zehn der Befragten (59,2 %), dass Kinder es heute schwerer haben als sie selbst – besonders bei den Millennials teilen fast zwei Drittel (64,2 %) diese Ansicht, während 54,4 % der Babyboomer dem zustimmen.

Mit Ukulele lud die Autorin zum gemeinsamen Singen von
Mit Ukulele lud die Autorin zum gemeinsamen Singen von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ mit neuen Strophen, die sich auf Szenen ihres Buches beziehen

Top: „Alle meine Entchen“ & „Bruder Jakob“

Im Rahmen der Umfrage wurde auch die Beliebtheit bzw. die Bekanntheit von Kinderliedern in Österreich erhoben. Die Umfrage zeigt, dass traditionelle Lieder nach wie vor fester Bestandteil der Kindheitserfahrungen in Österreich sind. Das beliebteste Kinderlied in Österreich ist „Alle meine Entchen“ (15,7 %), gefolgt von „Bruder Jakob“ (10,4 %) und „Backe, backe Kuchen“ (9,2 %).

„Alle meine Entchen“ ist mit 86,7 % das bekannteste Kinderlied in Österreich, gefolgt von „Schlaf Kindlein, schlaf“ (85 %) und „Bruder Jakob“ (77,5 %). Besonders „Bruder Jakob“ wird oft und gerne als Kinderlied gesungen, da es durch das Singen im Kanon das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

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Musikalisch-literarische Kinderlieder auf der Kultursommerbühne beim Favoritner Wasserturm

Sprachverspielte Lieder zu neu komponierter Musik

Viele heitere Momente unter einem wolken-verhangenen Himmel mit (zeitweise strömendem) Regen bescherte eine musikalische Truppe am Samstagvormittag beim Wasserturm in Favoriten beim Kultursommer Wien. Sprachverspielte Gedichte über Huhn und Ei, Apfelschimmel und Schimmelapfel, Bernhardiner und Dalmatiner oder Fliegen, die fliegen und deshalb so heißen, sorgten für Lächeln und Lachen.

Theresa Dlouhy und Clemens Kölbl sangen und (schau-)spielten wortverspielte Texte mit so manch tiefgründigen Anspielungen von Autoren (ausschließlich Männern) wie James Krüss, Ernst Jandl, Christian Morgenstern, Josef Guggenmos u.a. (siehe Infobox am Ende des Beitrages). Mit wenigen, aber eindrucksvollen stets weißen, papierenen Utensilien machten sie aus den gesungenen Texten Szenen zu Klängen klassischer und Neuer Musik – komponiert von Elisabeth Naske. Ein Kammerorchester spielte die Melodien auf Instrumenten vom Hackbrett über Geige, Kontrabass, Klarinette bis Cello (Katharina Dürrschmid, Xenia Rubin, Anna Mittermeier, Donna Molinari und Komponistin Elisabeth Naske).

So heißt es im Zwiegespräch von Dalmatiner und Bernhardiner: „Wieso hat dich mein Fell erschreckt, ich bin doch von Natur aus gefleckt?“ Worauf Zweiterer antwortet, dass das bei Seinesgleichen eben auf Krankheit hindeuten würde.

Das Lied, das schließlich Titel für den Auftritt wurde, stammt von James Krüss, und der feiert den 17. Okteburar als Tag, an dem praktisch alles möglich wird; allein er fehle im Kalendar.

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