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Empofangs-Spalier für die Gäst:innen

Speisen- und Kulturgenuss für gute Zwecke

Eeeendlich – nach zwei Jahren Zwangspause (aus den bekannten Gründen, die mit P beginnen und .andemie aufhören) – öffnete „dastheaterhotel“ am letzten Februar-Samstag (25. 2. 2023) wieder seine Pforten. Und wie: Gut zwei Dutzend Jugendliche standen in weißen Hemden/Blusenl, roten Halstüchern und ebensolchen Gastro-Schürzen Spalier beim Haupteingang zum großen Veranstaltungssaal des Hotels Savoyen am Rennweg in den Räumen, wo einst lange die Wiener Zeitung residierte. Nach und nach löste sich das Spalier auf, die Jugendlichen geleiteten die Gäst:innen zu ihren runden 8er-Tischen.

800 Gäst:innen

Bei der wohl größten Schul-Charity konnten diesmal insgesamt rund 800  Besucher:innen wieder Kultur und hochwertige – auch optisch kunstvoll angerichtete – Kulinarik genießen. Letztere wurde von Schüler:innen der Höheren Lehranstalt für Tourismus und Wirtschaft (HLTW13) in der Bergheidengasse gekocht, zubereitet, serviert. Das Kulturprogramm von bekannten Profis aus unterschiedlichen Sparten wurde ebenfalls von den Schüler:innen auf die Beine gestellt (u.a. Trio Lepschi, Schmetterlinge, Agnes Palmisano, Erwin Steinhauer – moderiert von Mercedes Echerer) – mit Unterstützung eines mittlerweile pensionierten Lehrers. Doch Helmut Kuchernig ließ es sich nicht nehmen, seine über viele Jahre hinweg aufgebauten Kontakte zu Künstler:innen zu nutzen, die er mit dem einstigen Burgtheater-Schauspieler, Regisseur, (Drehbuch-)Autor Otto Tausig aufbauen konnte. Mit ihm hatte er vor eineinhalb Jahrzehnten das Projekt erfunden.

Ausbildungskompetenz plus soziales Engagement

Tausig, der als Kind mit einem der bekannten Kindertransporte nach England, also als minderjähriger Flüchtling der Verfolgung durch das Nazi-Regime entkommen konnte, hatte sich zeitlebens (er starb leider vor mehr als elf Jahren) über seine Kunst hinaus gesellschaftspolitisch engagiert. Und so kam’s zu diesem großartigen Projekt, in dem Jugendliche dieser Schule ihre Ausbildungsschwerpunkte praktisch in großem Rahmen umsetzen können/dürfen/müssen: Behirnen, berechnen, kochen, zubereiten, servieren, organisieren… Und die Einnahmen guten Zwecken zugute kommen. Otto Tausig hatte vorgeschlagen, Projekte des Entwicklungshilfeklubs zu unterstützen. Und so werden mittlerweile Menschen in rund 100 Dörfern in Guntur im indischen Bundesstaat Andrha Pradesh, vor allem Angehörige ausgegrenzter Minderheiten, dabei geholfen, fixe Behausungen zu bekommen, mit den heurigen Einnahmen vor allem in Vedullapalli Colony. Darüber hinaus werden immer wieder noch andere Projekte im Aus-, aber auch im Inland unterstützt. Aus aktuellem Anlass wandert ein Teil der diesjährigen Einnahmen in die Erbebengebiete in der Türkei und in Syrien.

Interview über die Projekte vor Ort – damals noch im Kinder-KURIER

Obwohl nicht wenige der weit mehr als 100 Schülerinnen und Schüler, die an diesem Tag im Einsatz sind – das Kernteam natürlich bereits seit Monaten – schon seit rund 6 Uhr früh auf denen Beinen sind, fällt das strahlende Lachen oder Lächeln der meisten Mitarbeiter:innen auf. Selbst hinter den Kulissen, in den Gängen und Küchen wirken die meisten trotz des zu merkenden, in Wellen anfallenden Stresses, recht freundlich, sehr kontrolliert und voll einsatzbereit. Wo ist was zu tun? Wo kann ich mitanpacken?

Brot schneiden, Reis-Chips „bespritzen“

An einer Stelle wird massenweise Brot händisch mit einem Messer geschnitten und fein in große Stoffservietten auf Teller geschlichtet. An langen Tischen gleich hinter einer der Türen zum Saal stehen Hunderte Teller, Schüler:innen hatten zuvor schon Reis-Chips daraufgelegt, nun drücken etliche Jugendliche aus Spritzsäcken Beef Tartar bzw. für die egetarische Variante Pilzcreme drauf. Danach streuen andere Kolleg:innen noch ein wenig Schnittlauch drüber.

Laaaange Vorbereitung

Am Rande der Brotschneidestation erzählen Emina Stürzer und Duncan Moser, dass die Arbeit am diesjährigen Theaterhotel schon im Mai des vorigen Jahres begonnen hat. „Da fangen wir an, uns zu überlegen, was wir kochen werden – es muss qualitativ sehr gut sein, sich aber auch mit dem Budget ausgehen. Also Trüffel kommen nicht in Frage, es soll ja auch möglichst viel für die sozialen Projekte übrigbleiben. Außerdem muss alles in großen Mengen dann doch in brauchbarer Zeit gekocht und zubereitet werden können“, erfährt der Journalist – und damit jetzt auch du, liebe Leserin, lieber Leser. „Wir haben auch insgesamt gut 1500 Ravioli – natürlich aus selbstgemachtem Teig – befüllt und gefaltet“, so Emina Stürzer. „Und wir haben auch eine vegane Variante – statt Ei verwenden wir da für den Teig Semola (gemahlener Hartweizen) und Wasser“, ergänzt ihr Kollege Duncan Moser

150 Schüler:innen insgesamt im Einsatz

So ab Ende September, Anfang Oktober gehe die konkrete Vorbereitung an – nicht zuletzt das Organisieren der zwei großen Veranstaltungen – Kultur.Brunch vom Vor- bis knapp nach Mittag und unter dem Titel „A Tribute to Otto Tausig“ das Abendprogramm. Das Kernteam ist jeweils aus der Maturaklasse, dazu sind aber viele weitere Schüler:innen praktisch aller Klassen – in Summe gut 150 – im Einsatz, um zufriedene, glückliche Gäst:innen zu bewirten und mit Bühnenprogramm zu versorgen.

Einige der Mitarbeiter:innen haben den berühmten Knopf im Ohr mit Spiralkabel – immer erreichbar und sicherer als Handy – nicht überall ist in den Gängen hinter dem Veranstaltungssaal und vor allem nicht auf allen Ebenen Empfang. Zwei dieser Ober-Checker:innen sind Betül Saglam und Hanna Schlögl, beide haben die Gesamtkoordination in verschiedenen Bereichen über, erstere kommt aus dem Wirtschafts-, zweitere aus dem Tourismuszweig der Schule. Ständig langen Anfragen bei den beiden ein. „Ist der Steinhauer schon da? Der muss gleich auf die Bühne!“, ist eine solche, die Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … am Rande mitkriegt, während ein wenig der Einsatz vor der Veranstaltung geschildert wird: „Schon am Donnerstag waren die ersten von uns so ungefähr fünf Stunden da, am Freitag wurde hier 14 Stunden gearbeitet und heute (Samstag, Tag der Veranstaltungen) ab 6 Uhr.

Wie dann all die Freundlich- und Fröhlichkeit möglich ist? „Natürlich gibt’s auch Ärger-Momente. Aber die dürfen nicht an den Gästen ausgelassen werden!“, wird die Professionalität der jungen Ober-Checkerinnen erläutert.

Heuer: 20.000 € Spendenerlös

Beim diesjährigen, dem 15. Theaterhotel, blieben nach Abzug aller Kosten von den Einnahmen 20.000 € als Erlös übrig, die für die genannten sozialen Projekte verwendet werden. Schon in den ersten 14 Theaterhotels konnten 600.000 € aus den Ticketverkäufen und noch einmal 50.000 € aus „Hut“- und Bierdeckel-Spenden für gute, soziale Zwecke lukriert werden.

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KiKu-Bericht über Das Theaterhotel 2020

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