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Doppelseite aus dem Bilderbuch "Farbe, Eule, Stift und Katze"

Wenn Figuren ein Eigenleben entwickeln können

Als wär’s tatsächlich ein erster Versuch einer gezeichneten Katze, erstreckt sich diese ausgewachsene Strichfigur über die zweite Doppelseite (siehe Bild oben) dieser kunstvollen Einladung zur eigenen Kreativität.

Die Geschichte, geschrieben von Claudia Gürtler, beginnt damit, dass Mina, ein Kind, zu Weihnachten als ihr letztes Geschenk ein „dickes Buch mit leeren, weißen Seiten“ und „dazu eine Schachtel mit Stiften, Farben und Pinseln“ auspackte. Und große Freude daran zu haben schien.

Kunstvoller Mix

„Nicht alles, was man zeichnet, gelingt auf Anhieb. Sie zeichnete eine Katze mit frechem Gesicht“, steht dann neben der eingangs beschriebenen Zeichnung. Renate Habinger verknüpft die zwölf Doppelseiten von „Farbe, Eule, Stift und Katze“ hinweg elaborierte künstlerische Zeichnungen mit kunstvoll gestalteten Elementen, als wären diese erste Malversuche.

Doppelseite aus dem Bilderbuch
Doppelseite aus dem Bilderbuch „Farbe, Eule, Stift und Katze“

Damit nimmt das Buch von vornherein all jenen Angst, selber zu malen oder zeichnen, denen eingeredet wird: „Das kannst du nicht“ oder die sich das selber vorsagen. Und dieses Bilderbuch animiert durch die Geschichte des offenbar sehr jungen Kindes Mina alle, die es lesen oder vorgelesen bekommen, sich mit Stift und Pinsel eigene fantasievolle Bild-Geschichten auszudenken.

Freiraum für Fantasie

In diesem Buch spielen neben Katzen natürlich – wie der Titel besagt – Eulen eine große Rolle – und die scheinen von Mina erschaffen, dann doch auf den Seiten die sie gestaltet ein Eigenleben zu entwickeln. Wie das recht oft auch bei Schriftsteller:innen und Illustrator:innen vorkommt, wenn diese ihren Figuren Freiraum für ihre Entwicklung geben.

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Titelseite des Bilderbuchs
Titelseite des Bilderbuchs „Farbe, Eule, Stift und Katze“

Doppelseite aus dem Bilderbuch "Koala denkt sich heut' was aus"

Wie Koala aus einem Buch Geschichten „zaubert“

Känguru ist recht stark, will Boxweltmeister werden. Wombat tanzt super. Die Hüpfmaus baut kunstvolle Sandburgen. Schnabeltier schwimmt ur-schnell, ist sogar Australien-Meisterin bei der Bewegung durchs Wasser. Die vier sind Freunde von Koala. Doch der lehnt traurig an einem Baumstamm. Mögen sie ihn vielleicht gar nicht, lassen ihn nicht mitspielen?

Nein, gar nicht. Koala hat das Gefühl, rein gar nichts zu können. Natürlich muss und wird sich das ändern. Ein (Bilder-)Buch kann doch dabei nicht stehen bleiben 😉

Die fünf finden am Sandstrand immer wieder allerlei, das Menschen „vergessen“ haben. Eines Tages ist es ein Ding – du kennst es auf den ersten Blick, die Tiere (noch) nicht. Wombat verwendet es als Hut, die Maus als Zelt, Schnabeltier meint, es könnten Flügel sein und Känguru macht draus eine Art Boxsack.

Koalas Stunde, oder?

Genau, jetzt schlägt DIE Stunde von Koala. „Wisst ihr nicht, was ein Buch ist? … Da sind Geschichten drin“, erklärt er. Die Freunde fragen gleich, ob es solche sind, die sie sich erträumen, kriegen die aber nicht und nicht raus – weder beim Schütteln, noch beim Draufklopfen und auch nicht, wenn sie ein Ohr an das Ding halten.

Und dann beginnt Koala „Es waren einmal fünf Freunde…“
Wowh, der kann lesen!
Oder, wie sich dann herausstellt – und der Titel des Bilderbuchs schon verrät –, vielleicht doch nicht?

Jedenfalls hat Nastja Holtfreter, die sich die Geschichte für „Koala denkt sich heut‘ was aus“ ausgedacht und die Illustrationen gezeichnet hat, noch einmal einen Twist ausgedacht. So leicht geht’s nicht, da braucht’s noch einen Rückschlag, aber dann… – Und nicht nur Koala kommt drauf, jede und jeder kann was!
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Titelseite des Bilderbuchs
Titelseite des Bilderbuchs „Koala denkt sich heut‘ was aus“