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Kinder Jugend Kultur Und mehr...
Thea, Kathi, Carla und Alex - Interviewpartner:innen von KiJuKU

In andere Kulturen und Welten hineingeschnuppert

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… durfte einige Schüler:innen des Piaristen-Gymnasiums, deren Eltern damit einverstanden waren, vor dem Fest der Vielfalt – dazu mehr im Link am Ende der interviews – interviewen. Und wollte wissen, wie sie das gesamte dreitägige Projekt gefunden haben und was für sie persönlich von den Workshops bzw. Exkursionen besonders wichtig war.

Thea (12, 2. Klasse): Ich fand das Projekt sehr cool, weil wir in andere Kulturen hineinschnuppern konnten und weil es ein wichtiges Thema ist, dass jeder und jeder gleich, aber auch anders ist.
Ich fand den Workshop zur chinesischen Kultur sehr interessant, wir konnten ein bisschen von der Sprache lernen – sich vorstellen und sagen, ich komme aus Österreich – siehe kurzes Video unten.
Der Workshop zu Mobbing war auch sehr spannend – wir haben viel gelernt, was Mobbing ist, wie es dazu kommen kann, aber auch, wie man es stoppen kann.

Kathi (12, 2. Klasse): Ich finde die Vielfalttage sind eine gute Idee. Diversität ist wichtig. Wir haben viel darüber geredet, was es bedeutet, andere zu respektieren – egal wie anders sie sind, ob sie sich anders kleiden oder ihre Sexualität oder ob wer vielleicht verschlossener ist.
Sehr spannend fand ich auch den Workshop zu Weltanschauungen und zur chinesischen Kultur, wo wir einiges über Sprache und Schrift gelernt haben, aber auch, dass es im chinesischen Schach andere Figuren, die nur runde Holzscheiben sind, wie Elefanten oder Kanonen gibt, der König sich nur auf wenigen Feldern bewegen darf und dass es in der Mitte des Spielfeldes einen „Fluss“ gibt, den nur bestimmte Spielfiguren überschreiten dürfen.

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Carla (12, 2. Klasse): Die Diversitätstage sind sehr, sehr wichtig, weil Vielfalt und Verschiedenheit da sind, jeder verschieden ist und der Mensch sein können darf, der sie oder er sein will. Es soll niemand wegen des Aussehens verurteilt werden und es soll keine Vorurteile geben. Dazu passt auch der Workshop zu Rassismus, den wir heute noch vor dem Fest gehabt haben. Dazu haben wir auch einen Film gesehen, in dem in einer Straßenbahn eine Frau einen Dunkelhäutigen beleidigt.
Den Mobbing-Workshop fand ich auch sehr wichtig. Da haben wir auch gelernt, wie schlecht es Mobbing-Opfern gehen kann.
Wir haben aber auch erfahren, dass Cybermobbing seit 2016 sogar strafbar ist und dass man das melden kann.

Alex (12, 3. Klasse): Ich find’s wichtig und ziemlich cool, dass wir drei Diversitätstage hatten mit Kino, Workshops über Mobbing und Wertschätzung. Dadurch haben wir einen besseren Überblick über Leben verschiedener Menschen bekommen und dass jeder Mensch das Recht hat, sich entfalten zu können. Wir haben viel über Mobbing gesprochen, wie es entsteht und wie es vom Streit zum Mobbing kommen kann. Wir haben auch ein bisschen mehr mitbekommen, wie man es stoppen kann oder sogar muss.
Ich selber habe einmal in der U-Bahn drei Jungs gesehen, die einen, der so eine jüdische Kopfbedeckung, eine Kippa aufhatte, gehänselt, genervt und bei der Station aus der U-Bahn gedrängt haben und niemand in der ganzen U-Bahn hat etwas gesagt oder gemacht.

Klara (16, 6. Klasse): Es ist eine sehr, sehr tolle Idee, dass unsere Schule so eine Veranstaltung macht. Es wurden Themen behandelt, die sonst im Unterricht nicht wirklich vorkommen.
Diversität gibt es eben in allen Lebensbereichen und sie ist die Zukunft. Wenn wir uns darauf vorbereiten, so verbessert das das Zusammenleben in der Gesellschaft.

Zum Thema Chancengleichheit haben wir eine Shades-Tour in der Innenstadt mitgemacht, die von einem Obdachlosen geführt wurde. So haben wir erfahren, wie das Leben eines Obdachlosen ist. Den meisten von uns hier in der Schule geht es so gut, dass wir das vorher nicht gewusst haben. Das war sehr interessant und man lernt das eigene Leben mehr zu schätzen.

Sophia (16, 6. Klasse): Diese drei Tage waren eine super Möglichkeit über Sachen zu reden, die wir sonst gar nicht wirklich mitbekommen. Mit der Shades-Toru haben wir eine andere Seite von Wien kennengelernt.

Mit unserer Klasse haben wir auch eine Modeschau zu verschiedenen Kulturen gemacht, die in unserer Klasse vertreten sind – siehe Bereicht über das Fest, Fotos und Videos von der Modeschau.

Franziska (15, 5. Klasse): Im Chancen-Workshop haben wir vor allem von der Arbeitswelt gelernt – auch über Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten zwischen jedem und jeder Einzelnen und großen Konzernen.
In allen fünften Klassen war auch Gesundheit ein wichtiges Thema. Wir waren in einem Box-Studio, das von einer Boxerin geleitet wird. Dort haben wir Körperübungen gemacht und durften am Schluss auf einen Box-Sack einschlagen.
Außerdem haben wir uns in die Lage von blinden oder gehörlosen Menschen hineinversetzt. Mit verbundenen Augen und zugestöpselten Ohren sind wir auf der Straße unterwegs gewesen. Wir waren auch in einem Rollstuhl einkaufen und in der Apotheke. Wir haben dabei viele komische Blicke bekommen und erlebt, dass viele Menschen nicht hilfsbereit waren.

In einem Theater-Workshop ging es um Rassismus, Unterschiede, Vorurteile und darum andere Kulturen kennen zu lernen.

Felix (16, 6. Klasse): Die Projekttage waren sehr cool, eine Bereicherung. Vielfalt und Diversität ist ganz wichtig für die Zukunft, wenn wir damit gut umgehen lernen, können wir viel zum Besseren verändern.

Durch die Shades-Tour haben wir die Sicht von Obdachlosen kennengelernt und erfahren, dass viele Menschen nicht aus eigener Schuld obdachlos geworden sind. Und weil wir da mehr Verständnis haben, sind wir vielleicht jetzt offener, wenn uns ein obdachloser Mensch auf der Straße begegnet.

Die 17-jährige Lilli geigt siet 14 Jahren!
Die 17-jährige Lilli geigt siet 14 Jahren!

Lilli (17, 7. Klasse) spielt seit 14 Jahren Geige, „ich komm aus einer musikalischen Familie“ und gesteht so mit 14, 15 Jahren „war’s schon eine schwierige Phase – mit Spaß an der Sache zu bleiben; aber ich bin generell sehr motiviert“.

„Das Vielfalt-Projekt find ich prinzipiell sehr gut. Mit der neuen Direktion gibt es langsam Veränderungen in unserer Schule. Dieses Projekt hat viel geändert und für alle was gebracht für mehr Zusammenhalt. Da hat das LehrerInnenteam ganz schön was auf die Beine gestellt. Gerade in solchen Zeiten einmal drei Tage von Mathe ode Deutsch abzusehen und sich mit wirklich wichtigen Fragen zu beschäftigen ist schon eine ganz gute Sache.

Besonders intensiv fand ich den dokumentarischen Film „Everyday Rebellion“ von den beiden Brüdern Riahi (Arash und Arman T.). Der hat mich sehr berührt, weil er zeigt, wie sich in verschiedenen Ländern der Welt Menschen gegen Ungerechtigkeiten auflehnen.“

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REgina Hofer in "Habt's mi gern!"

Humorvolles Hinfallen und dann doch wieder Aufstehen

Würdest du vor dem Besuch dieses Kabarett-Abends vielleicht einen Ausschnitt aus einem Audio-Mittschnitt hören, wärst du wahrscheinlich sehr erstaunt genau nur eine einzige Person auf der Bühne zu sehen. In Sekundenbruchteilen erlebst du in „Hobt’s mi gern!“ den Wechsel von einer in eine andere und dann schon wieder eine weitere Figur. Dabei spielt Regina Hofer in ihrem nunmehr elften Programm – zum 30-jährigen Bühnenjubiläum wie auch in den vorangegangenen solo, also allein. Wobei sie das dieses Mal – zumindest an zwei Abenden – im zweiten Teil durchbricht: Mit einem Gastauftritt des Sängers David Lukas.

Im ersten Teil lässt sie das Publikum in rund einer Stunde teilhaben an so manchen Stationen ihres eigenen Lebens – als Ärztin und Psychotherapeutin ebenso wie als Schülerin. Aus dem Berufsleben greift sie vor allem und immer wieder auf die besonders erfüllende Arbeit in einem Obdachlosenheim zurück. Ihr Herz für die von der Gesellschaft an den Rand Gedrängten lässt sie in mehreren Szenen in Figuren aus dieser Szene schlüpfen und insbesondere in die anfangs niederschmetternde und dann doch Mut machende erzählte Lebensgeschichte in Person eines Robert E. lebendig werden.

REgina Hofer in
Regina Hofer in „Habt’s mi gern!“ – mit Kisten, aus denen sie in ihrem Leben kramt und Ordnung schaffen will…

The Show will go on

Immer wieder lässt sie uns sie an (Belastungs-)Grenzen was sie zum spontanen Ausruf veranlasst, der schließlich Titel ihres Programms wurde: „Habt’s mi gern!“. Aber mit allerhöchstens einer kaum merkbaren Verschnaufpause ist sie als Frau Doktorin Hofer – oder gegebenenfalls auch in einer der deutlich mehr als ein Dutzend anderer Figuren im „Hamsterrad“. Und vermittelt dabei, dass ihr das Dasein, das Engagement, sich auf das Leben anderer Menschen einzulassen, doch recht viel Freude bereitet. Auch wenn es nicht selten um Kampf gegen widrige Umstände und widerliche Personen geht – wie bei der Flucht aus ihrem ersten Gymnasium wegen eines sexuell übergriffigen Lehrers.

Eigenen Weg gehen

Der erste – rund einstündige – Teil ist durch die vielen anderen aber nicht zuletzt durch den Hofers Leben im Schnelldurchlauf eine emotionale Achterbahnfahrt. Mit immer wieder Mut machenden Aussichten, allen Hindernissen zum Trotz, den eigenen Weg zu gehen, selbst wenn es mehr als mühsamer ist. Und sich selbst treu zu bleiben. Weshalb sich die Ärztin und Psychotherapeutin immer wieder auch Auszeiten nimmt, um ihrer zweiten Berufung als Kabarettistin nachzugehen. Und so werden die meisten erzählten Stationen – auch tragische – doch mindestens mit einem Augenzwinkern, oft mit weitaus mehr Humor gewürzt.

Regina Hofer als Frau Dr.in Dvorschak - als sie im zweiten Teil in Rollen früherer programme schlüpft, diese aus
Regina Hofer als Frau Dr.in Dvorschak – als sie im zweiten Teil in Rollen früherer programme schlüpft, diese aus „Marizza staubt ab!“

Im zweiten Teil (Transparenz-Anmerkung: KiJuKu hat eine der letzten Proben vor der Premiere besucht – und konnte leider wegen eines anderen Termins – nur den ersten Teil erleben, aber den Text für den zweiten lesen) kramt Regina Hofer als Kabarettistin (Regie und Mitentwicklung nicht nur dieses Stücks: Andreas Moldaschl) in zwei großen Kartons. „Das Leben soo reichhaltig! aber andererseits, geht ihna des a so, mit der Zeit wird des so a Kraumuri, wo ma nimmer weiß, was was ist, zu was was ghört! Dieses innere Chaos! Aber wenns nur innen wär, außen stappelt sie sichs auch bis ins letzte Regal und am Fussboden! Von die Krankengschichten bis über Kabarettstücke, die 1000 Photos, die die ersten abgeschnittenen Haar, die erste Rosen vom Geliebten, na wieviel warns? Rosen und Geliebte? Was ghalt man sich, was haut ma weg?“

Unter anderem findet sie darin „natürlich“ Kostüme aus ihren früheren Programmen und schlüpft in die jeweiligen Rollen. Und sie bittet einen Gast auf die Bühne – nein, nicht einen, dessen Rolle sie verkörpert, sondern einen echten, einen Sänger, den sie als Ärztin kennengelernt hat und von dessen Stimme sie so beeindruckt war, dass nun David Lukas „Wien, Wien nur du allein“ zum Besten gibt.

GAstauftritt in Habt's mi gern!
Sänger David Lukas

Gastauftritt

„Mit 14 Jahren hab ich zu singen begonnen, zuerst in der Kirche und dann in der Schule – in Nitra (Slowakei)“, erzählt er Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… am Telefon. „Und ich hab auch Orgel spielen gelernt. Irgendwann nach der Schule landete er in Wien, „wo ich jetzt seit vier Jahren mich so durchkämpfe. Ich war Patient bei Frau Dr. Hofer und als ich von meinem Singen erzählt und ihr Videos gezeigt habe, war si so überrascht, dass sie mich gefragt hat, ob ich nicht in ihrem neuen Programm ein Lied singen möchte.“

Am liebsten singt David Lukas Opern oder Pop-Opern – Link zu seinem Instagram-Kanal in der Infobox am Ende des Beitrages – wo auch die Auftrittstermine sowie der -ort von „Habt’s mi gern!“ zu finden sind.

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Zu einem Interview mit Regina Hofer geht es hier unten