Schwarz-weiß gestreift das Zebra trägt es als die Regenzeit beginnt einen weißen, großen Schirm mit vielen kunterbunten, ausgefransten unterschiedlich geformten Klecksen. Schon auf der nächsten Doppelseite fragt eine Gazelle, ob sie da auch drunter darf.
So sicher wie das Zebra sie mit be-schirmt, so auch die Doppelseite für Doppelseite weiter ankommenden und anfragenden Tiere – Rhinozeros, Elefant… von Mal zu Mal wird der Schirm so groß, wie’s die Tiere brauchen – das zaubert Illustratorin Anuska Allepuz schon ohne dass es auch nur unnatürlich wirken würde.
Auch wenn Autor David Hernández Sevillano (Aus dem Spanischen auf Deutsch nacherzählt: Gesa Rensmann) die Geschichte in der Savanne ansiedelt, taucht auch eine Hasenfamilie auf – und ja, es gibt eine Savannen- oder auch Mosambik-Hasen genannte Art 😉
Doch plötzlich steht da ein Löwe – und das aufrecht auf seinen Hinterbeinen. Da wird’s eng unterm Schirm – trotz genügen Platz, rücken alle Tiere ganz nah aneinander, starren voller Angst auf das neue Tier. Und dann sagt das Zebra: „Du wirst nass. Komm unter den Schirm. Aber du darfst uns nicht fressen!“
Gesagt, getan – dennoch schauen auf der nächsten Doppelseite einige der anderen Tiere noch höchst skeptisch. Aber, ist ja ein Bilderbuch mit einer märchenhaften Geschichte und natürlich happy End.
Eines sei aber hier nicht gespoilert: Als der Regen aufhört, fragt der Löwe das Zebra, weshalb der Regenschirm bunt ist. „Oh, ich dachte, du wüsstest das!“ – Wusste er nicht, das Zebra verrät es – was hier sicher nicht zitiert wird 😉
Einfach da hängen, eingesperrt in einen Bilderrahmen. Nicht einmal einen Namen hat er. Dabei ist dieser Fisch offenbar eine Attraktion. Viele der Besucher:innen kommen nur seinetwegen. Gut, das Bild ist doch ungewöhnlich: „Fisch mit Regenschirm“, gemalt mit Ölfarben – von einem Sibelius Stirnhauer.
Eines Tages, vielmehr Nachts, raffte er sich endlich auf und setzte seinen Wunsch in die Tat um: Raus aus der engen Begrenzung und Auf ins Abenteuer, oder durchaus auch mehrere davon. Damit sich der Museumsbedienstete auskennt, schrieb er noch einen Zettel: „Brauche Abenteuer! Bin dann mal futsch. Dein Fisch.“
Diese Geschichte hat sich Kirstin Schwab ausgedacht. Mit Zeichnungen der Illustratorin Monika Maslowska ist sie sie vor Kurzem als 48-seitiges Buch (ab 6 Jahren) erschienen. Für den Text in einer früheren Version hat die Autorin und Schauspielerin (u.a. aktionstheater ensemble) vor drei Jahren den Dixi Kinderliteraturpreis gewonnen.
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… wollte von Kirstin Schwab wissen, wie sie auf die sehr schräge Geschichte von dem gemalten Fisch, der aus seinem Bild abhaut, durch die Stadt spaziert und tatsächlich so einiges an Abenteuer erlebt, gekommen sei.
„Das ist eine lustige Entstehungsgeschichte“, beginnt die Schwab für die „Fisch mit Regenschirm“ das erste – aber nicht das letzte – Kinderbuch ist. „In einem meiner Lyrikbände („Atemraub“, keiper lyrik) hatte ich ein Gedicht veröffentlicht, von dem im Kinderbuch die ersten fünf Zeilen abgedruckt sind:
ein Fisch mit Regenschirm
unter die Flosse geklemmt
trägt er ihn
munter
nass in nass“
Das Gedicht geht dann noch mit zwei Zeilen weiter: „ein reines Accessoire/ der Poesie“.
Das Gedicht sei nicht für Kinder gedacht gewesen, aber ein Freund von ihr habe es dennoch seinen Kinder vorgelesen. „Da hab ich ich gesagt, wenn du das Kindern vorliest, dann sollten die auch sehen, wie dieser Fisch ausschaut, hab den in mein Notizbuch gezeichnet, fotografiert und ihm geschickt.“
Am nächsten Tag habe sie die Seite mit dem Fisch umgeblättert, um etwas zu notieren. „Da hab ich den Fisch von der anderen Seite gesehen, weil sich die Zeichnung durchgedrückt hat, ich hab einen Bilderrahmen drum herum gemalt und auf einmal die ganze Geschichte im Kopf gehabt, dass er aus dem Rahmen steigt, alles mögliche erlebt – und am Ende wieder zurückkommt, aber eben nicht mehr derselbe ist, so wie du nicht zwei Mal in den selben Fluss steigen kannst.“
Sie habe sich dann hingesetzt und in ein paar Stunden fand sich in ihrem Computer das fertige Exposé für den später preisgekrönten Text und das nunmehr fertige Buch. Eine große Schwierigkeit habe sich noch aufgetan. „Ich schreibe und spiele nicht nur Theater, sondern male auch und hab selber viele Zeichnungen gemacht, musste mich dann aber doch davon verabschieden und bin froh, dass mit Monika Maslowska eine professionelle Illustratorin die Bilder für das Buch gezeichnet hat. Die sind technisch doch viel besser als meine Zeichnungen.“
Im Frühjahr kommt übrigens – auch im Obelisk Verlag – bereits ihr zweites Kinderbuch heraus über ein Stofftier, das verloren geht.
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