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Preisverleihung an die Autor:innen, deren Texte es dieses Mal auf die Ehrenliste geschafft haben

Wer oder was ist normal?

Warum werden Menschen, die anders sind, von vielen als „nicht normal“ bezeichnet? Kann „anders sein“ nicht auch „normal“ sein? Heißt „normal“ soviel wie „gleich“?

Müssen alle Menschen gleich sein, sich gleich verhalten? Ist hier alles gleich? Wo und wie wir leben? Wo wir gerade sind?

Manche Menschen, die sich als die „Normalen“ oder „Normalos“ bezeichnen, sagen: „Du kannst doch nicht mehr normal sein …“ Sie sagen weiter: „So verhält sich kein normaler Mensch!“ Oder sie sagen: „Du bist doch nicht ganz normal!“

Was macht Euch sicher, dass Ihr „normal“ seid? Was macht Euch sicher, dass Ihr „normal bleibt“?

Wäre es nicht schön, wenn sich jeder Mensch, jede Pflanze und jedes Tier auf dieser Welt wohlfühlen und geborgen fühlen könnte und eine aufrichtige, wertschätzende und wohltuende Wärme untereinander herrscht?!

Hand aufs Herz: Wer wünscht sich das nicht!?

Bleibt fair und menschenwürdig zu euch, dann könnt Ihr es auch zu uns sein. Seid so wertvoll zu uns, wie ihr es auch für euch selber wünscht. Schafft uns eine schöne, gemütliche, liebevolle Umgebung.

Wir haben Gewohnheiten, Wünsche – habt ihr die nicht auch? Wir brauchen Zuwendung,

Geborgenheit und Zeit. Wir brauchen Unterstützung und Begleitung im Alltag.

Oft werden Menschen in Schubladen gepackt, oft wird nach Leistung und Schnelligkeit geschaut. Oft wird gesagt, das Besondere geht verloren, die Welt wird grau und nicht mehr bunt gesehen. Man wünscht sich Schnelligkeit, aber sagt, die Zeit geht so zu schnell vorbei.

Ich glaube, wer sich mit sich und in seiner andersartigen Normalität wohlfühlt, kann auch die

andersartige Normalität Anderer besser akzeptieren, wertschätzen und verstehen.

Wir Menschen brauche Euch und Ihr braucht uns. Achtet uns, das wünscht ihr euch doch auch!

Gebt uns die Chance, integriert zu sein, bezieht uns mit ein. …

Micha Zeiger

Hier unten geht’s zu einem Überblicks-Bericht über die „Ohrensschmaus“-Preisverleihung 2023

Preisverleihung an die Autor:innen, deren Texte es dieses Mal auf die Ehrenliste geschafft haben

Eine Maschine gehört geölt, ein Mensch gehört in den Arm genommen

Wie mein Name ist, ist egal. Aber ich bin ein „Mensch mit einer Behinderung“, wie die Leute sagen. Aber ich bin ein Mensch, der sehr viel vergessen tut. Wenn ich in der Früh aufstehe, muss ich über alles nachdenken. Weil ich möchte keine Fehler machen. Aber ich muss erst lernen, das Fehlermachen ist menschlich.

Von mir kann man sehr viel haben, aber man muss viel Geduld haben. Aber jedes Mal, wenn ich aufstehe, merke ich, dass es leider Menschen gibt, die mich nicht verstehen.

Meine Pflegemama hat immer gesagt: „Mach dir nicht so viele Gedanken“. Wie ich meiner

Pflegemama gesagt habe, dass ich lesbisch bin, hat sie mich auch so liebgehabt. Aber sie wollte immer Tiere um sich haben – und das hatte sie auch.

Das, was meine leibliche Mama gemacht hat, ist nicht okay. Aber meine Pflegemama war für mich die Beste. …

Gitti Zettl

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Preisverleihung an die Autor:innen, deren Texte es dieses Mal auf die Ehrenliste geschafft haben

Liebe und Sexualität

Liebe gehört zur Sexualität und wenn keiner Sexualität zulässt werden Menschen dick.

Oliver Strouhal

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Folie it MUT-Text-Gewinner:innen

Mut-Gedanken (Teil 1)

Gedanken zu Mut

Mut ist, sich zu verändern. Seinem Instinkt zu folgen. Neue Freunde zu finden. Sich selbst zu vertrauen. Herausforderungen zu haben. Etwas Neues auszuprobieren.

Mut ist, wenn du an dich glaubst. Finde deinen Mut, um dich so zu verändern, wie du es möchtest. Um neue Freunde zu finden. Um dein Selbstvertrauen zu gewinnen. Um für neue Herausforderungen bereit zu sein.

Finde deinen Mut! Und wenn du ihn gefunden hast, dann schließe deine Augen und glaube an dich.

Denise Luttenberger
Geboren 1995 in Deutschlandsberg. Aufgewachsen bei einer Pflegefamilie in Ligist. Schreibt schon seit ihrer Kindheit Geschichten. Seit Mai 2018 in der Medienwerkstatt in Lieboch tätig.

Der Stern der Seele

Meine Reise braucht Mut. Nach Berlin, wo der Weg zu meinem Seelenstern ruht.

Seelen sind genauso weit wie Galaxien.
Nach Berlin, zu Nina muss ich hin,
mein erster Weg zum Glück.
Ich komme nicht zurück, denn zum Glück
Braucht es horchenden Mut

Christian(e) Kargl
Geboren am 28.12.1991 in Wien: „Ich höre gerne Musik und bin eine Frau. Ich bewundere die junge Cher & andere Schauspieler. Ich bin Schauspielerin, Schreiberin & Malerin & Musikerin. Manche sagen ich bin eine coole Typ(in).“
Wege zum Wohnen – Pernitz

Des is mei Aonschauung

Jetzt brauchst Mut
Woar net oiweu so
Bleibt a net oiweu so

Wöd geht net unta und
Zeit bleibt net stehn
Radl muaß se weidadrahn
Brauchst vü Mut dazua
Und Mut hot a Jeda

Mut brauchst net einiimpfa
Mut is scho drin in uns
Muaßt nur aussahoin
Muaßt wieda vierischaun und lebm
Lustig sein und locha

Net fiachtn und aufgebm
Jo net nochlossn
Is net oiweu leicht
Dauert scho so long

Oba es wird wieda guat
Ondas oba a guat

Nächsts Sunniwendfeuer mechat meine Maskn vabrenna
und olli Leut die Händ schütteln!

Peter Gstöttmaier
Wurde am 24. Jänner 1962 in Waldhausen O.Ö. geboren. Ein massiver Sauerstoffmangel während der Geburt ist die Ursache seiner Behinderung. Die  Pflichtschulzeit absolvierte er in der damaligen „SonderschuleWaldhausen.“
Nach Grein in die Lebenshilfe wechselte er am 16.03.1981. Dort ist er bis zum heutigen Tag in der Außengruppe „Anlagenpflege“ tätig. 36 Jahre!
Seit 08.11.2010 wohnt Peter alleine und wird mobil betreut. Seine selbstständige Lebensführung, die er mit starkem Willen durchgesetzt hat, ist ihm sehr wichtig, auch wenn diese ihn zeitweise sehr fordert und ihm Vieles abverlangt.
Seinen Weg dahin hat er aufgeschrieben und wurde mit dem Titel „ Söbstständi“ Ohrenschmauspreisträger 2011 in der Kategorie „ Lebensberichte’’

MUT
Mut ist, wenn man jeden Tag in die Arbeit kommt. Wegen Corona müssen viele Leute auch Mutig sein. Du brauchst keine Angst zu haben, du brauchst dich nicht fürchten. Nach der Dunkelheit wird es wieder heller. Sei mutig damit du etwas daraus lernst. Alles Gute, dass du fröhlich wirst.

Stephan Piller
Geboren 1995, lebt in Wien. Seine Hobbys sind spazieren zu gehen, Radfahren, Fußball zu spielen oder schwimmen zu gehen und Musik zu hören!

MUT
Glück ist, wenn man die Kraft hat, jemandem etwas zu gönnen ganz ohne Groll und Missgunst! Also beißen Sie schön rein in Ihre Zotter Schokolade! Das macht glücklich, nur Mut!

Sebastian Zipser
Geboren 1974, lebt in Dresden und ist im Bereich Handmontage tätig. Seit 2013 ist er Autor der Zeitschrift „kaffeepause“, einem Kunst- und Weiterbildungsprojekt der Diakonie St. Martin und der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen und genießt es Texte zu schreiben. Er interessiert sich außerdem für Theater spielen, Lesen, Spazieren, Schwimmen und reist gern durch die Weltgeschichte.

Zu einem Bericht über den Literaturpreis und die Preisverleihung geht es hier

Folie it MUT-Text-Gewinner:innen

Mut-Gedanken (Teil 3)

MUT

Mut gehört zum Leben

Mut für Leichtsinn

Mut macht Freude

Mut macht Unsinn

Mut macht glücklich

Mut kann schmerzhaft sein

Durch Zuspruch kann man Mut erlangen

Mut für neue Schritte

Mut kann Leben sein

Mut zum unruhig sein

Mut gibt mir Kraft

Mut gibt mir Freude.

Hermann Resch
Geboren am 14.12.1961, lebt seit 2012 bei Wege zu Wohnen. Außer dem Schreiben zählen seine Kochkünste und das Malen zu seinen Hobbys. Er schreibt gerne über sein Leben und verfasst tiefsinnige Texte, welche seine Gefühlswelt offenbaren.

Sei so mutig wie ich.
Blühe wie eine riesengroße Sonnenblume. Liebe bunte Farben. Lebe mit dem Regenbogen. Lebe alle Farben. Nach dem Regen kommt der Regenbogen. Ich wünsche dir einen Himmel voll bunter Luftballons.

Inge Weinberger
Geboren am 19. 06. 1965. Sie stammt aus Haag am Hauruck, wo ihre Familie lebt und mit der sie regen Kontakt pflegt.

Ihre Schulpflicht absolvierte sie in der Johann Eisterer  – Schule in Peuerbach.
Seither lebt sie in der Caritas Einrichtung St. Pius. Nach der Schule trat sie dort in die Werkstatt ein, und arbeitet in den verschiedenen Bereichen der Weberei.

MUT

Mut ist wie ein Sandkorn, klein fängt alles an!

Jonas Mucha
Geboren 1988 in Bad Muskau, lebt in Dresden und ist im Bereich eigene Lebensgestaltung tätig. Seit 2013 ist er Autor bei der Zeitschrift „Kaffeepause“, einem Kunst- und Weiterbildungsprojekt der Diakonie St. Martin und der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen und genießt es Texte zu schreiben. Er interessiert sich außerdem für Computer, Musik und Filme und isst sich gerne kreuz und quer durch das Weltgeschehen. Er interessiert sich besonders für die Liebe und schreibt darüber gern Gedichte.

Schoko-Tafeln und die Verpackung der Schokolade
Die beiden Schoko-Tafeln – mit den 15 Mut-Texten gibt es sie im Doppel in einer gemeinsamen Verpackung

MUT

Mutig sein ist: sich mehr trauen und ich bin mutig gewesen. Ich hab eine neue Freundin gefunden. Ich war mal mutig, als ich auf ein Friedhof war. Da traut man sich nicht hin. Angst ist das Gegenteil von Mut. Mut ist das Vorderteil, nicht die Rückseite. Mut ist das Gesicht. Angst lässt man hinter sich.

Jochen Rodenkirchen
Geboren am 25.3.1964, er kommt aus Köln und arbeitet bei Reha-Betriebe, Lebenshilfe Bergheim. Seine Hobbies sind Lesen, Hörspiele hören, Radio hören, Geschichten ausdenken, in andere Rollen schlüpfen.

MUT
Glück ist in schweren Zeiten jemanden an seiner Seite zu haben, der immer zu einem hält. Und mutig ist, wenn man demjenigen seine tiefsten Gefühle zeigt.

Cindy Niklaus
geboren 1987, lebt in Freital, arbeitet in Dresden und ist im Bereich Handmontage tätig. Sie ist seit 2014 begeisterte Autorin der Zeitschrift „kaffeepause“, einem Kunst- und Weiterbildungsprojekt der Diakonie St. Martin und der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen. Sie interessiert sich für Malen, Lesen, Schreiben in der „kaffeepause“ und Musik.

MUT
mut ist
dem inneren schweinehund
ins gesicht zu schauen
ihm zuzulächeln
und ihm zuzurufen
,,na komm schon, lass uns zusammen tanzen’’

Julian Messner
,,Ich bin 1986 in Bruneck (Südtirol) mit dem Down – Syndrom geboren, lebe mit meiner Mutter in Oberrasen und arbeite unter der künstlerischen Leitung von Frau Elfriede Kehrer in der Kunstwerkstatt Akzent der Lebenshilfe in Bruneck.
Ich liebe es im Rampenlicht zu stehen, spiele Theater bei der Volksbühne Rasen und beim Kleinen Theater Bruneck, moderiere Veranstaltungen wie Ausstellungseröffnungen, Konzerte und Versammlungen (zB. Jubiläumsvollversammlung 50 Jahre Lebenshilfe Südtirol), bin Sänger und Bandleader der Musikgruppe Miteinanders und da ich unbedingt auch Regie führen wollte, habe ich ein Theaterstück geschrieben und mit der Volksbühne Rasen inszeniert. Mit Bildern habe ich an verschiedenen Ausstellungen und Wettbewerben teilgenommen und meine Gedichte habe ich im Rahmen von Konzerten von  „ ars cantandi“ und der Musikformation „Opas Diandl“ sowie in verschiedenen Schulen vorgetragen. In meiner Freizeit sammle ich mit Vorliebe Wörter.“

Zu einem Bericht über den Literaturpreis und die Preisverleihung geht es hier