Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… portraitiert aber wie immer (und davor im Kinder-KURIER) – unabhängig von den Preisen – alle 35 Projekte – aufgeteilt auf die sieben Kategorien (Design, Engineering I sowie II, Entrepreneurship, ICT & Digital, Science, Sustainability) in eigenen Beiträgen, vier davon sind schon erschienen, die anderen drei folgen – sorry, wird noch etwas dauern, aktuell ist KiJuKU.at beim Kinder- und Jugendtheaterfestival Schäxpir im Einsatz. Die Beiträge sind bzw. werden bei den jeweiligen Kategorien verlinkt.
1. Preis: 2.500 € pro Projekt
2. Preis: 2.000 €
3. Preis: 1.500 €
Anerkennungspreis: 750 €
Außerdem gibt es – wie schon im einleitenden Beitrag erwähnt – die oft noch viel gewichtigeren „Reisepreise“ – Teilnahme an internationalen Bewerben oder Messen – die werden nach allen Kategorie-Preisträger:innen aufgelistet.
Hier nun die Preisträger:innen
1.Preis: Gerät zum mobilen Aufrollen von Feuerwehrschläuchen – HTL Wolfsberg (Kärnten)
„Die Jury ist besonders von der Praxisnähe des Projekts überzeugt. Die durchdachte Rollmechanik und die intensive Beschäftigung mit verschiedenen Lösungsansätzen zeigen sehr gut, wie Design und Technik sinnvoll zusammenspielen können. Besonders positiv fiel auf: Alle Ansätze wurden ausprobiert und in der Praxis auf den Prüfstand gestellt.
Gerade in Zeiten, in denen Feuerwehreinsätze durch Waldbrände oder Überschwemmungen immer häufiger werden, ist jede Entlastung im Einsatz wertvoll. Das Aufrollen der Schläuche gelingt hier mit minimalem Kraftaufwand – und zwar für alle: unabhängig von Alter, Geschlecht oder körperlicher Stärke. Eine wirklich gelungene Lösung mit spürbarem Nutzen!“ (Für die Jury sprach Hauke Unterburg, Produktdesigner und Co-Gründer ante up, sowie Lehrender an der NDU St. Pölten und am FH-Campus Wieselburg)
2. Preis: JourneyPlanner – HTL Rennweg (Wien)
3. Preis: Stretching the Limits: Die Power auxetischer Materialien – BG/BRG Lienz (Tirol)
Anerkennungspreise:
* FINN Kitchentools – Wiedner Gymnasium – Sir Karl Popper Schule (Wien)
* ScrumpliCity – Build Your Scrum Knowledge – HTL Rennweg (Wien)
1.Preis: MagLift – HTL Rennweg (Wien)
„MagLift ist ein innovatives magnetisches Drohnenstartsystem, das ein bestehendes Problem in der Versorgung von abgelegenen Gebieten mit lebensnotwendigen Gütern löst. Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel für technische Kreativität und Engineering auf höchstem Niveau. Es basiert auf einer eigenständigen Projektidee und zeichnet sich durch eine umfassende Herangehensweise sowie zahlreiche Experimente aus, die zur Weiterentwicklung beigetragen haben. Das Projekt wurde überzeugend und professionell präsentiert – inklusive einer Flugvorführung – und ist bereits für die praktische Umsetzung und Verwertung.“ (Christian Monyk, Forschungskoordinator am AIT – Austrian Institute of Technology)
2. Preis: PrintReClaim – Andorf Technology School – HTL Andorf (Oberösterreich)
3. Preis: Hallenkranbahn aus Holz: Bemessung, Konzeptentwicklung und Überprüfung der Wirtschaftlichkeit sowie der Ökologie – Holztechnikum Kuchl (Salzburg)
Anerkennungspreise:
* Outdoor-Noise-Cancellation: Reduktion von Straßenlärm durch aktiven Gegenschall – HTBLVA Mödling (Niederösterreich)
* SkyScrubber – HTL Rennweg (Wien)
1.Preis: LiveSaferOverview: AI supported emergency services coordination – HTL Mössingerstraße (Kärnten)
„LiveSaferOverview: AI supported emergency services coordination: Euer Projekt adressiert eine sicherheitskritische Herausforderung mit großem Mehrwert für den Katastrophenschutz und die effiziente Tunnelrettung. Besonders beeindruckt hat eure strukturierte Herangehensweise sowie die enge Zusammenarbeit mit der ASFINAG.
Die Eigeninitiative und das selbstständige Erarbeiten der technischen Grundlagen werden von der Jury besonders gewürdigt. Die KI-gestützte Analyse des Bildmaterials der vorhandenen Tunnelkameras zur Optimierung der Rettungskoordination ist ein innovativer und praxisnaher Ansatz.“ (Maria Cecilia Perroni, Senior Lecturer und Researcher Digital Manufacturing, Automation and Robotics an der FH Technikum Wien)
2. Preis: The Hexaframe – intelligente Sonnenbrille – Wiedner Gymnasium – Sir Karl Popper Schule (Wien)
3. Preis – LifeWatch – Die Innovativste Wanduhr – HTL Rennweg (Wien)
Anerkennungspreise:
* EcoMorph – Eine Modulare Plattform für vielseitige Mobilität – HTBLA Eisenstadt (Burgenland)
* AgrarBot – HTL Rennweg (Wien)
1. Preis: Schoolbash – sichere Partys für Jugendliche – Maygasse Business Academy/ BHAK/BHAS Wien13
„Die Jury lobt den kreativen und originellen Ansatz dieses Projekts, der ein ganzheitlich durchdachtes Sicherheitskonzept für Schulpartys und Jugendevents schafft. Besonders positiv ist die Idee eines Safe Spaces, der die Sicherheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt, hervorzuheben.
Das unternehmerische Potenzial des Projekts und die kommerzielle Verwertbarkeit sind klar aufgrund der bereits realisierten Gewinne erkennbar. Ein spannendes Konzept mit gesellschaftlicher Relevanz.“ (Constanze Stockhammer, Impact & Social Business Consultant – Wirken.org)
2. Preis: IncluNet – HTBLVA Dornbirn (Vorarlberg)
3. Preis: Kayf.app: Datenzentralisierungs- und Automatisierungsplattform – TGM – Die Schule der Technik (Wien)
Anerkennungspreise:
* Polyflex – HTBLVA Mödling (Niederösterreich)
* Curiosity Crates – BHAK/BHAS Bruck a. d. Leitha (Niederösterreich)
1.Preis: OvoView – Entwicklung einer Versuchsanlage zur Analyse von Medikamenten für die Heilung von Sehnen – HTBLuVA Salzburg
„Das Projekt hat hohe gesellschaftliche Relevanz und adressiert zwei wesentliche Themen: Reduktion von Tierversuchen in der medizinischen Forschung und Ermöglichung stabiler Testprozesse für höhere Sicherheit in der Auswertung der Proben und damit eine deutliche Qualitätssteigerung. Durch die Kombination von Hardware- und Softwarelösungen mit einfachster Anwendbarkeit für den Benutzer wurde ein bestechendes Gesamtkonzept entwickelt. Der bestehende Inkubator wurde adaptiert, die Kamera integriert und die notwendige Software zur Bildauswertung für die Anforderungen angepasst. Damit wurde eine fertige vollwertig einsetzbare Lösung geschaffen. Im Zuge des Projekts mussten auch organisatorische Hürden überwunden werden: das Team hat dies beherzt durch personelle Verstärkung und Steigerung der Produktivität gelöst, sodass das Projekt in einem kurzen Zeitfenster erfolgreich umgesetzt werden konnte. Besonders beeindruckt war die Jury auch durch die vorbildliche Teamarbeit und perfekte Rollenverteilung.“ (Elisabeth Stiller-Erdpresser, Client Manager, Atos IT Solutions and Services GmbH)
2. Preis: HELIOS – Indoor Navigation für Feuerwehren – HTL Braunau (Oberösterreich)
3. Preis: SOMES – Plattform für politische Transparenz – HTL Hollabrunn (Niederösterreich)
Anerkennungspreise:
* Fenrir – Zum Schutz von OT-Netzwerken – HTL Rennweg (Wien)
* Quivio – IT-HTL Ybbs/Donau (Niederösterreich)
1.Preis: PRISM – HTBLVA Bregenz (Vorarlberg)
„Bei dem Projekt handelt es sich um die Entwicklung einer neuen Simulationsmethode zum Auffinden von speziellen Molekülen, mit denen man schneller und günstiger Breitbandlaser erzeugen kann. Diese Laser sind wichtig für den Einsatz in der Medizin, Industrie, Forschung bis hin zur Weltraumtechnik.
Besonders beeindruckt hat uns das sehr hohe wissenschaftliche Niveau dieser Arbeit, die Innovation, die interdisziplinäre Zusammenarbeit dreier verschiedener Fachrichtungen der Schule und besonders der Enthusiasmus mit dem die drei Schüler sich nicht nur Unterstützung, sondern auch wissenschaftlichen Feedback bei nationalen und internationalen Einrichtungen geholt haben. Das Potential zu einer wirtschaftlichen Umsetzung zu kommen, und einen gesellschaftlichen Nutzen zu erzielen wurde als sehr hoch eingeschätzt. Insgesamt konnte dieses Projekt bei der Jury in allen Kategorien hoch punkten.“ (Reingard Grabherr, Insitutsleiterin für molekulare Biotechnologie, BoKu Wien)
2. Preis: HydroGuard – HTBLVA Dornbirn (Vorarlberg)
3. Preis: Hexen, Heiler und Schamanen – Vergessenes Wissen modern interpretiert – BRG Schloss Wagrain Vöcklabruck (Oberösterreich)
Anerkennungspreise:
* BreastCancer Care – Entwicklung einer Methode zur Brustkrebstherapie – HTBLuVA Salzburg
* Einfluss unterschiedlicher Inokulierungsstragien auf die Sojabohne – HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg (Niederösterreich)
1. Preis: ParFormer – A Calculation Tool for the Energy Transition- LiTec – HTL Paul-Hahn-Straße (Oberösterreich)
„Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur optimalen Nutzung des Stromnetzes im Kontext der Energiewende. Die effiziente Parallelschaltung von Leistungstransformatoren für Netzbetreiber ist ein spannender Ansatz, um bestehende Ressourcen besser zu nutzen, eine sichere, nachhaltige Netzbetreibung zu ermöglichen bzw. auf bestehende Engpässe beim Netzausbau zu reagieren.
Aktuelle Ereignisse wie z.B. das Blackout auf der Iberischen Halbinsel im April dieses Jahres zeigen die hohe Relevanz des Themas. Die Idee ist bereits mit einem Netzanbieter in konkreter Umsetzung.
Das Team überzeugt durch interdisziplinäre Herangehensweise, großem Engagement und einem klaren Plan für die Weiterführung.“ (Benjamin Zucali, Payer & Partner – ESG Consulting)
2. Preis: PV-Management mit Prognose – HTBLA Neufelden (Oberösterreich)
3. Preis: sustAInableEducation – TGM – Die Schule der Technik (Wien)
Anerkennungspreise:
* Wasser für Ankarimalaza – HTBLVA Pinkafeld (Burgenland)
* Green Guardian – HTL Mössingerstraße (Kärnten)
36. European Union Contest for Young Scientists 2025, Riga (Lettland)
Luxembourg International Science Expo 2025
MILSET Expo-Sciences International 2025 (ESI), Abu Dhabi (Vereinigte Arabisch Emirate)
Auf den Tischen stehen Laptops, daneben Kunststoff-Bausteine, Räder, Motoren. Auf dem Boden schlängelt sich ein langes rotes Seil in mehreren Windungen auf dem Teppich, ein Stück weiter liegen weiße Kartonplatten mit vor allem schwarzen Klebestreifen. Auf manchen der Quadrate auch ein paar bunte Kurven. Hier setzt die 12-jährige Sophie ihren aus den Bausteinen zusammengesetzten Roboter auf eines der Felder. Der fährt nun entlang der schwarzen Linie. Irgendwo klafft eine Lücke. Die Schülerin schnappt eines der Quadrate, das der Karren schon befahren hat und setzt das Teil mit einem schwarzen Viertelkreis ein, der Roboter kann weiter seine Kreise ziehen.
Sophie ist eine von insgesamt 71 Schüler:innen der sogenannten Sekundarstufe I (5. Bis 8. Schulstufe), die die letzte Augustwoche (2024) nutzt, um bei der „Vifzack-Academy“ im Klosterneuburger ISTA-Campus (Institute of Science and Technology Austria) ihrer naturwissenschaftlichen Leidenschaft zu frönen. Eine Woche lang lernen und forschen Jugendliche (von 275 Bewerber:innen aus ganz Österreich) spielerisch in Fachgebieten, die sie besonders interessieren, wie bei den Kinderunis nur viel intensiver. „Das Programmieren war neu, aber es hat mich vorher schon sehr interessiert“, verrät Sophie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Am vorletzten Tag des einwöchigen Camps darf der Journalist durch einige der Workshops wandern und mit den MINT-Kids (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) kurze Interviews führen.
„Am Montag haben wir ein kleines Computerspiel programmiert und dabei Scratch kennengelernt“, berichtet die Neu-Programmiererin. „Am nächsten Tag haben wir einen Micro-Controller programmiert und seit gestern arbeiten wir an den Robotern“, zeigt sie auf ihrem Laptop-Monitor auch die ineinander gefügten Coding-„Bausteine“, damit der Lego-Tech-Roboter „weiß“, was er zu tun hat – über seinen Sensor checkt, immer der schwarzen Linie entlang fahren zu sollen / müssen.
Dieses Programmier-Werkzeug (Coding-Tool) wurde am renommierten MIT (Massachusetts Institute of Technology, USA) entwickelt – übrigens in einer Arbeitsgruppe, die sich Lifelong Kindergarden Group (lebenslange Kindergarten-Gruppe) nannte. Bei einer Tagung in Hamburg, organisiert vom Lego Learning Institute, vor mehr als 20 Jahren (Dezember 2003) erzählte der „Kindergarten-Leiter“ Mitchel Resnick erstmals von der Arbeit an dem spielerischen Programmier-Tool (Werkzeug) für Kinder. Das funktioniert grafisch wie ein buntes Baukasten-System. Inspirieren ließen sich er und seine Mitarbeiter:innen tatsächlich von jeder Menge der bunten genoppten Bausteine, die sie in ihren Büros hatten und mit denen sie ebenso wie mit anderen Dingen spielten, ihrer Kreativität freien Lauf ließen wodurch sie zu ihren Erfindungen inspiriert wurden und werden.
Einen Raum weiter sitzen Jugendliche rund um Tische – vor sich Pipetten, kleine Kunststoffgefäße, Halterungen für diese sowie Müllbehälter. In kreisrunden verschlossenen Schalen befindet sich – fürs Laien-Auge – eine Art trüber Flüssigkeit. „Da schwimmen Fadenwürmer drinnen“, erklären die Biologie-Fans dem Reporter. Und richtig, wenn sie diese Schalen unters Mikroskop schieben, ist auf den Monitoren tatsächlich zu erkennen, dass sich da kleine, dünne Würmer herumschlängeln.
Nun machen sie sich in Kleingruppen an ein Forschungsprojekt. Sie bringen in neue Schalen, die sie zuvor auf der Rückseite beschriften, jeweils eine – unbekannte – Flüssigkeit ein, um zu beobachten und damit zu erforschen, handelt es sich um eine solche, die die Würmer als Nahrung anerkennen oder nicht.
Antonia und Mia fragen den Journalisten, ob sie sich – als hier neu kennengelernte Freundinnen – fotografieren lassen könnten. Und beginnen zu erzählen. Erstere, 11 Jahre: „Ich hab seit vielen Jahren zu Hause ein Mikroskop, Biologie ist mein Lieblingsfach in der Schule, darum hab ich mich für diese Akademie angemeldet.“ Diese Woche habe sie in ihrer Leidenschaft bestärkt. „Da haben wir viel Neues gemacht und jetzt will ich auch Forscherin werden – oder Autorin oder Architektin oder Archäologin; Astronomie interessiert mich aber auch sehr. Oder ich werde Lehrerin – für Biologie.“
Auch Mias Schulfach-Favorit ist Bio; „zu Hause forsche ich auch gern, meine Großeltern, die Lehrerin und Lehrer waren, unterstützen mich dabei. Was wir hier lernen, ist sehr cool.“ Wissenschafterin oder Rechtsanwältin oder Lehrerin oder auch Autorin sind die Berufswünsche, die aus ihr heraussprudeln.
Nächste Station: Schüler:innen, die sich eine Woche lang mit Sinnen und Gehirn beschäftig(t)en: Neuro-Science, also Nerven-Wissenschaften. Bevor sich alle zu einem Gruppenfoto versammeln mit Händen an einem zerlegbaren Kunststoff-Modell eines menschlichen Hirns, schildern vor allem Karolina und Rafael die vielen, vielen Fragen, über die sie diskutierten, grübelten und mit Expert:innen des ISTA gesprochen haben: Wie und wieso träumen wir, was passiert da im Gehirn warum. „Das Coole ist, dass es auf diese und viele andere Fragen noch gar keine Antworten gibt und die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier auch erst daran forschen. Täglich kamen wir auf neue Themen.“
Das war aber noch lange nicht alles. „Wir haben auch Experimente zu Sinnen und -Täuschungen gemacht. Zum Beispiel haben wir eine Flüssigkeit zu trinken bekommen – eine davon war rot gefärbt und für viele hat sie fruchtiger geschmeckt als die andere, obwohl beides das Gleich war.“
Recht spooky sei ein anderer Versuch mit Elektroden und gewesen, wo jeweils zwei Schüler:innen über Kabel und ein kleines Gerät verbunden waren – und sich Muskelbewegungen automatisch übertragen haben. Mehrere greifen nach ihren Smartphones und zeigen die entsprechenden Videos.
Und während Jan und Tobias verschiedene Versionen des berühmten Rubik’s Würfel – und das recht schnell – lösen, erfährt Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… noch einen Fun-Fact. „Wir werden sicher alle ab jetzt bei jedem Hangman-Spiel gewinnen können, weil wir so viele komplizierte Begriffe kennengelernt haben wie zum Beispiel „Adenosintriphosphat“ – das ist übrigens der Energieträger in unseren Zellen.
Anlässlich der oben erwähnten Sponsion sagte die Vizepräsidentin für Wissenschaftsvermittlung am ISTA, Gaia Novarino: „Spitzenforschung gelingt nur gemeinsam. Das ISTA ist erfolgreich, weil Wissenschaftstalente aus der ganzen Welt nach Klosterneuburg kommen, um hier gemeinsam an grundlegenden Fragen zu forschen. Und was für die Spitzenforschung gilt, gilt auch für die Vifzack-Woche. Wir schaffen für junge Talente aus ganz Österreich einen sozialen Rahmen und einen Ort, wo sie Gleichgesinnte treffen, gemeinsam an Forschungsprojekten arbeiten und im direkten Austausch mit Wissenschafter:innen des ISTA in die Welt der Forschung eintauchen.“
Das ISTA bietet aber nicht nur diese intensive Woche für besonders interessierte Schüler:innen an, sondern auch einfachere Workshops und Laborbesuche… auch unter dem Schuljahr – übrigens alles kostenlos – siehe Link in der Info-Box.
Der 37. Durchgang des Bewerbs Jugend innovativ ging Mitte der letzten Mai-Woche (2024) mit der Preisverleihung zu Ende. Im Herbst waren 427 Projekte mit 1.600 Schüler*innen und Lehrlingen gestartet. Die Projekte teilten sich wie folgt auf die einzelnen Kategorien auf:
Design: 39 – 9%
Engineering I: 77 – 18%
Engineering II: 57 – 13%
Entrepreneurship: 42 – 10%
ICT & Digital: 114 – 27%
Science: 33 – 8%
Sustainability : 65 – 15%.
Die meisten Einreichungen kamen aus höheren technischen Lehranstalten (HTL) – 85 Prozent. Von den 33 Wissenschaftsprojekten schafften es 28 in die Halbfinale (85%).
In diesem Beitrag finden sich nun alle vergebenen Preise:
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… portraitiert aber – unabhängig von den Preisen – alle 37 Projekte (einschließlich Special Award Vorarlberg) – jeweils aufgeteilt auf die einzelnen Kategorien in eigenen Beiträgen – unten am Ende verlinkt.
Die Teams stellten ihre Projekte zweieinhalb Tage lang im großräumigen Foyer des Erste Campus – der gleichnamigen Bank – vor. Die Preisverleihung fand in der „Grand Hall“ statt. Launig moderiert von Ana Ryue (zum dritten Mal) mit ihrem Kollegen Martin Krejci (erstmals). Die Statuetten – das treppenförmige Jugend-Innovativ-Logo aus orangefarbenen Klemm-Bausteinen – reichte wieder ein Mr. Cube, dieses Mal im schwarz-weiß-karierten Anzug David Bornholdt. Dass er die richtigen Preis-Trophäen an die jeweiligen Gewinner:innen der 3., 2. und 1. Plätze in den sieben Kategorien (zwei Mal Engineering – einmal Maschinenbau, einmal Elektronik) brachte – dafür sorgte im Hintergrund Caro Papasian.
Hin und wieder in den 37 Jahren seit es den Schulwettbewerb Jugend Innovativ gibt, beehrten Minister:innen die Preisverleihung. Heuer waren es sogar zwei – Bildung sowie Arbeit und Wirtschaft. Ob die bevorstehende EU- sowie die herbstliche Nationalratswahl da mit eine Entscheidungsgrund waren? Das dritte Ressort, das den Bewerb seit ein paar Jahren unterstützt – Klimaministerium – war hochrangig beamt:innen-seits vertreten. Zum dritten Mal wurden eigene Special Awards Vorarlberg vom Verein Jugend forscht Vorarlberg vergeben – Medaillen.
1. Preis: OpenSoundQueue – Die gemeinsam steuerbare Audiowarteschlange: HTL Rennweg; Wien
2. Preis: Modularer Fahrerstand einer Straßenbahn; HTBLuVA St. Pölten; Niederösterreich
3. Preis: Straßenlaternen aus Holz; EUREGIO HTBLVA Ferlach; Kärnten
Anerkennungspreise:
* Raumwunder Kindergarten; HTL Pinkafeld; Burgenland
* Warden of Time; HTL Rennweg; Wien
1. Preis: Development of an autonomous and resuable weather Ballon Drone – Loon-A-Tix; HTBLA Eisenstadt; Burgenland
2. Preis: „ScrewRover – Ein Flughafen-Roboter zur Wartung von Rollfeld-Leuchten“ HTL Rennweg; Wien
3. Preis: Additive Fertigung eines Dieselmotorkolbens; HTBLA Eisenstadt; Burgenland
Anerkennungspreise:
* Autonomer Tennisball-Sammelroboter; HTL Mödling; Niederösterreich
* Ferngesteuerter Prüfwagen zur visuellen Kontrolle von längsgeschweißten Profilrohren; HTBLuVA Waidhofen/Ybbs; Niederösterreich
1. Preis: Universal-Switch; HTL Mössingerstraße; Kärnten
2. Preis: Sämereienausbringung mittels Streudrohne in Reihenkulturen; HTBLA Ried im Innkreis; Oberösterreich
3. Preis: SmartHailGuard; HTL Mössingerstraße; Kärnten
Anerkennungspreise:
* ProHand – Ansteuerung und Aufbau einer künstlichen Hand; TGM – Die Schule der Technik; Wien
* Bionic Eye; TGM – Die Schule der Technik; Wien
1. Preis: Hand in Hand – das erste Gebärdensprachespiel; BHAK/BHAS Bruck a. d. Leitha; Niederösterreich
2. Preis: CallBack; HTL Mödling; Niederösterreich
3. Preis; Safe2Ride; HTL Dornbirn; Vorarlberg
Anerkennungspreise:
* Der Hof – oder was ein Schulhof alles kann!; BHAK/BHAS Feldkirch; Vorarlberg
* Strive; HTBLVA Spengergasse; Wien
1. Preis: BlueVision; HTBLuVA Salzburg; Salzburg
2. Preis: SignLens – Gebärdensprachenübersetzer; HTBLuVA Salzburg; Salzburg
3. Preis: DrAI – Intelligent drawing robot; HTBLA Neufelden; Oberösterreich
Anerkennungspreise:
* BionicArm; HTL Braunau; Oberösterreich
* „Diagnose von Krebs durch einen Deep-Learning Algorithmus“; Wiedner Gymnasium – Sir Karl Popper Schule; Wien
1. Preis: „Research and development of a spiroid winglet for the eDA40 aircraft“; HTBLA Eisenstadt; Burgenland
2. Preis: „Advanced Vascular Perfusion Model“; TGM – Die Schule der Technik; Wien
3. Preis: Stressreduktion durch Riesenschnecken; BRG Schloss Wagrain Vöcklabruck; Oberösterreich
Anerkennungspreise
* EcoBoards; HTL Braunau; Oberösterreich
* Künstliche Haut; HTBLA Leonding; Oberösterreich
1. Preis: Untersuchung der DSSC-Effizienz mit natürlichen Farbstoffen und Tandem-Struktur; Bernoulligymnasium; Wien
2. Preis: TREBEREI – Kuddel- und Strudelnudeln aus Biertreber; BG/BRG Stainach; Steiermark
3. Preis: COSE EL FUTURO; HBLA Modeschule Graz; Steiermark
Anerkennungspreise:
* The Plastic Eater; HTL Braunau; Oberösterreich
* WeFix; HTBLVA Spengergasse; Wien
vom Verein Jugend forscht Vorarlberg
1. Preis: LABSYSTEMS; HTL Rankweil; Engineering II
2. Preis: Safe2Ride; HTL Dornbirn; Entrepreneurship
3. Preis: Radiosonde CanSat; HTL Rankweil; Engineering II
35. European Union Contest for Young Scientists 2024, Katowice (Polen)
Luxembourg International Science Expo – Young Scientist Festival 2024 (LUX)
International Swiss Talent Forum 2025, Nottwil (CH)
Design: Modularer Fahrerstand einer Straßenbahn; HTBLuVA St. Pölten; Niederösterreich
Neu war in diesem Jahr die Abstimmung über den Publikumspreis – mit bunten Bällen, die die Besucher:innen am letzten und für die Öffentlichkeit zugänglichen Ausstellungstag bekamen. Und bei dem von ihnen favorisierten Projekt abgeben konnten. Zwei Projekte bekamen gleich viele Stimmen. Doch statt den Preis – 1000 € – zu teilen, wurde entschieden, dass Bernhard Sagmeister, Co-Geschäftsführer des aws (austria wirtschafts service) neben Edeltraud Stiftinger, zu dem Jugend Innovativ gehört, aus einem Goldfischglas einen der beiden Zettel ziehen sollte. Und so ging der Publikumspreis an „WeFix“, die Reparatur-Plattform von Friederike Hausmeister, Nikol Ivanova und Katharina Tonev aus der HTL Spengergasse – Kategorie Sustainability.
Das zweite Projekt mit gleich vielen Stimmen wollten die Organisator:innen nicht verraten.
DIE Stars schlechthin in den zweieinhalb Tagen der Ausstellung der 37 Projekte im Bundesfinale von Jugend Innovativ waren drei, die das offenbar gar nicht so wirklich mitbekommen haben: Ostafrikanische Riesenschnecken (große Achatschnecken). Von fast allen Teams strömten die Teilnehmer:innen, aber auch Besucher:innen zum Stand der Schüler:innen des BRG Schloss Wagrain (Vöcklabruck, Oberösterreich). Betrachteten die eine oder andere, wie sie auf einem kleinen dicken Holzzweig saß, lag, „klebte“ (welche Formulierung wäre da idealerweise angebracht?) und eine Gurkenscheibe raspelte. Oder wollten sich eine der Schnecken auf die eigene Hand setzen (legen?) lassen, um ein Foto davon zu kriegen…
Stress dürfte das den Schnecken nicht verursacht haben, denn keine des Trios zog sich angesichts des Rummels in das eigene Haus zurück. Sie streckten jeweils ihre Fühler sowie die Stielaugen aus und schienen sich neugierig umzuschauen.
Die Schnecken waren natürlich Teil eines Projektes, und zwar in der Kategorie Science. Nein, Jakob Lindenbauer, Laura V. Eitzinger, Jana Haslinger und Katharina Leimer, die stellvertretend ihr größeres Team aus dem Wahlpflichtfach Biologie vertraten, hatten keine wissenschaftlichen Tierversuche mit diesen Weichtieren gemacht. Versuche machten sie mit Mitschüler:innen.
Die Erkenntnis – die schon andere Menschen, die mit tiergestützten Therapien gemacht hatten: Beruhigende Wirkung, also Stress-Verringerung. In einer ersten Klasse ihrer Schule, in der es nach der großen Pause immer große Aufregung gegeben hatte, durften die Kinder jeweils danach in kleinen Gruppen rund fünf Minuten Schnecken betrachten, sie füttern… – und siehe da: „Die Kinder sind schnell runtergekommen.“
Die schon Genannten und ihre Science-Projekt-Kolleg:innen Anna Aslam, Roman Auer, Tamara Demeter, Emanuel Druzić, Isabell Grammlinger, Tabea Hochmeir, Alexander Holzapfel, Jasmin Kahrer, Antonia Kröpfel, Thomas Part und Killian Pouget testeten auch die Wirkung von Schnecken – im Biologiesaal der Schule gibt’s weit mehr – bei einem Mathe-Test.
Neun Mädchen und ebenso viele Buben einer ersten Klasse sollten Rechen-Aufgaben lösen. Die Projekt-Schüler:innen maßen über den Hautleitwert das Schweiß- und damit Stress-Niveau. Einmal ohne, und ein anderes Mal mit vorherigem Kontakt mit den Schneckenriesen, die übrigens noch viel größer werden können als jene Exemplare, die in Wien zu sehen und erleben waren. Einige Minuten Anschauen, füttern, Berühren – und das Stress-Level der Mathe-Prüflinge sank deutlich.
In ihrem Forschungsprojekt arbeiteten die Schüler:innen mit der Uni Salzburg zusammen, um vor ihren Experimenten die richtige Haltung der Tiere zu erlernen.
Apropos Berühren: Sara Ćopic und Paula Mittermayr aus der HTL Leonding (Oberösterreich) arbeiteten und forschten an dünnen Folien als mögliches Interface mit Robotern – sozusagen künstlicher Haut. Gleichsam einer Erweiterung von Touch-Screens. Diese flexiblen Platinen sollen auf Druckstärke und auf bis zu fünf Finger-Berührungen gleichzeitig reagieren können. Vor sich hatten sie verschiedene Stadien der von ihnen entwickelten dünn(st)en Platinen – und eine 3D-gedruckte Hand, auf der eine solche Folie angebracht war. Auf dem Laptop daneben wurde die Reaktion auf die Berührung sichtbar.
Beide, die in ihrem Projekt eng mit der JKU (Johannes-Kepler-Universität) Linz zusammengearbeitet haben, werken nach der nunmehrigen Matura im selben Feld weiter – die Zweitgenannte studiert Medizin-Technik, Erstere beginnt einen ebensolchen Job.
Ein riesiger durchsichtiger Zylinder mit hochtechnischem Innenleben und einer Art Pumpfunktion war am Stand von Josephine Gold, Avid Vormann, Philipp Sponer und Christina Schramböck aus dem TGM (Technologisches GewerbeMuseum) – Schule der Technik (Wien) zu sehen und erleben. Was kompliziert „Advanced Vascular Perfusion Model“ (Erweitertes Gefäßperfusionsmodell; Perfusion: Durchfluss von Flüssigkeiten durch Organe) heißt, ist das weltweit erste Gerät, das die Durchblutung einer menschlichen Hauptschlagader im Bauchbereich simuliert.
Die Forschung und Entwicklung der vier Jugendlichen ist nicht nur ein Ding zur Veranschaulichung, was sich da im Inneren eines menschlichen Körpers abspielt, sondern die Medizin Uni Wien wollte sich so einen Simulator entwickeln und bauen lassen, um genauer erkunden zu können, welche Art von „Stent“ (Gefäß-Prothese) bei einem „abdominale Aortenaneurysma“ (Aussackung der Hauptschlagader im Bauchbereich, die zu einem Riss im Gefäß führen kann) eingesetzt werden sollte. Und solche kommen gar nicht so selten vor.
Das von den Schüler:innen entwickelte hochtechnische Gerät spielt nun die Durchblutung im Bauchbereich nach – und misst alle erforderlichen Daten, damit Ärzt:innen daraus die Erkenntnis ziehen können, welcher Stent in welchem Fall der Geeignete ist.
Ein polnischer Physiker – so die Schüler:innen – habe zwar schon 2018 einen ähnlichen Ansatz verfolgt. „Aber er kam noch auf keine Methodik, die ergeben hätte, welcher Typ von Gefäßprothese nun eingesetzt werden sollte. Daran haben wir aber angeknüpft und weitere Druck- und Durchfluss-messungen in unseren Simulator sowie Kamera-Visualisierungen eingebaut.“
Wie schon im ersten Beitrag zu den diesjährigen Finalprojekten von Jugend Innovativ festgestellt, spielen Überlegungen für Nachhaltigkeit in praktisch allen Kategorien eine (große) Rolle. Robert Palmer und Jan Reischl aus der HTL Braunau (Oberösterreich) forschten an Leiterplatten für Elektronik aus Naturmaterialien. Ihre Eco-Boards, die sie entwickelten, sind aus einem Gemisch aus Holzfasern und Maisstärke. „Wir wollten Platten aus einem kompostierbaren Rohstoff. Damit werden jetzt verwendete seltene Erden frei.“
Das Duo hat vier verschiedene Prototypen entwickelt. „Die Standards wurden überprüft und sind auch Brand-klassizifiert“
Ihr eigenes schulisches Fachgebiet Flugzeugtechnik verknüpften Luca Brandstätter, Daniel Hutterer und Bernhard Gupper von der HTL Eisenstadt mit jenen, die sich mit den natürlichen Fliegern beschäftigen – Forscher:innen in einer Vogelzuchtstation! Sie hatten zuvor schon in der Fachliteratur gefunden, dass vor rund drei Jahrzehnten über neue Flugzeug-Flügelformen – inspiriert von Storchenflügeln – nachgedacht worden war.
Die drei Schüler holten sich Inspirationen der Vogelforscher:innen – und vor allem von deren Objekten; womit sich der Kreis zu den Tierbeobachtungen am Beginn dieses Beitrages schließt. Als optimal erwiesen sich die Formen der Federspitzen von Bartgeiern, die das Trio nun zum Vorbild nahm. Formten verschiedene kleine – insgesamt acht – Flügelmodelle, ließen sie im Windkanal testen. Und bauten jenes mit den besten Ergebnissen dann als brauchbares Modell – inklusiver aller inneren Öffnungen für Kabelkanäle und integrierten LED – 3D gedruckt aus 40 Einzelteilen – in ein kleines Elektro-Flugzeug ein, eine eDA40. Ihre Erfindung im kompliziert genannten Projekt „Research and Development of an Spiroid Winglet fort he eDA40 Aircraft“ haben die Schüler mittlerweile patentieren lassen.
„Wir haben übrigens noch viele weitere Ideen, wie wir noch mehr rausholen und damit noch mehr Energie sparen können“, verraten die drei innovativen Jugendlichen. Einer der Schüler hat sich dafür sogar einen eigenen, viel besseren 3D-Drucker als ihn die Schule hat, für zu Hause besorgt. „Und wir sind jetzt auch schon ziemlich schnell geworden, ein neues Modell kriegen wir in 1½ bis zwei Tagen zusammen; für die Auswertung der Messungen brauchen wir nur mehr eine halbe Stunde“, versprüht das Trio großen weiteren Flug-Tatendrang.
Übrigens: Spoiler, dieses Projekt hat die Science-kategorie gewonnen – ein eigener Beitrag über alle Preisträger:innen erscheint demnächst. Und für die Jury meinte der Kategorie-Vorsitzende Bernhard Koch (Scientific-Coordinator der BoKu – Uni für Bodenkultur -, vom Zentrum für Bio-Ökonomie) unter anderem: „Die Jury beeindruckte besonders die umfassende Analyse und konstruktive Umsetzung des Projektes in diesem ökologisch zukunftsträchtigen attraktiven Marktsegment.“
Wird in den nächsten Tagen fortgesetzt – jeweils ein Teil für alle Finalprojekte der verschiedenen – oben schon genannten – Kategorien. Und letztlich noch einem Teil über die verliehenen Preise.
Von 34 Anmeldungen in der Kategorie Science schafften’s fünf ins Bundesfinale. Hier werden sie vorgestellt.
Fast scheinen Schüler:innen aus der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft im niederösterreichischen Yspertal auf den Gewinn der Wissenschaftskategorie abonniert zu sein – zum vierten Mal innerhalb der letzten fünf Ausgaben von Jugend Innovativ ging die Trophäe für Platz 1 an Jugendliche der HLUW. Bisher wenig bis (fast) gar nicht beachtete Schadstoffe im Wasser – um diese Themen kreisten die meisten der siegreichen Arbeiten. 2019 war es Mikroplastik im Süßwasser, speziell in der Ybbs, das Yasemin Gedik und Hannah Schatz, untersuchten (sie besuchten übrigens heuer das Bundesfinale). In diesem Schuljahr widmeten sich Marlies Planegger und Katarina Schmidt sogenannter versteckter Schadstoffe, Trifluoracetat (TFA).
Dabei handle es sich um einen „Sekundärschadstoff“, erklären die beiden Schülerin dem Reporter. Auf die achtet kaum jemand, sie werden kaum untersucht, weil sie „nur“ Abbauprodukt anderer Stoffe (Pestizide, Medikamente, Kühlmittel…) sind – und die Untersuchung kompliziert und teuer ist. Die beiden sind die ersten, die in aufwändigen Untersuchungen Wasserproben – aus dem Wiener Becken, weil das für die Wasserversorgung sehr wichtig ist – genommen und auf TFA untersucht. Dafür mussten sie Partnerinstitute suchen und fanden eines im deutschen Karlsruhe, das darauf spezialisiert ist (Technologiezentrum Wasser).
Wir haben dann Nährlosungen erstellt, um zu beobachten, wie Pflanzen geschädigt werden, wenn die Konzentration von TFA hoch ist. Zwei Schüsseln mit Wasser – einmal mit und einmal ohne diesem „verborgenen“ Schadstoff – standen auf dem Tisch vor dem Stand des Duos in der Jugend-Innovativ-Finalausstellung. Grün die einen, mit bräunlichen Rändern die anderen Wasserpflanzen.
Ein Drittel aller Proben aus der Science-Projekt-Untersuchung wies Konzentrationen von mehr als 1000 Nanogramm pro Liter auf, über 500 ng/l kamen sie alle ist auch der Info auf der JI-Homepage zu entnehmen.
Story über das Projekt der Siegerinnen aus 2019 -> damals noch im Kinder-KURIER
Am ersten Tag des Jugend Innovativ-Finales hat es fallweise am Stand von Karoline Jahn immer wieder „geraucht“. Sie leerte aus einem Spezialbehälter flüssigen Stickstoff in ihre Versuchsanordnung, einem von Dämm-Material umgebenen kleinen Kreislauf. Minus 180,15 Grad Celsius oder 92 Grad Kelvin wie sie zunächst dem Reporter sagt und es dann gleich auf „handelsüblich“ umrechnet. Sinn und Zweck des flüssigen Gemischs, das natürlich bei Zimmertemperatur sofort gasförmig wird, den Nachweis eines Supraleiters, den sie selbst hergestellt hat, vorzuzeigen.
Supraleiter leiten Strom mit praktisch keinem Widerstand weiter und erzeugen damit auch keine Abwärme, Leitungen oder Geräte würden nicht heiß. Für ihre vorwissenschaftliche Arbeit an der Sir-Karl-Popper-Schule für Hochbegabte am Wiedner Gymnasium hat die Schülerin aus Yttrium-, Barium-, Kupfer-Nitrat und Sauerstoff sowie Zitronensäure und Ammonium-Hydroxid bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7 das Gemisch langsam erhitzt. Im Weiteren musste das Gemisch zwei Mal je 41 Stunden erhitzt und das entstandene Pulver gepresst werden.
Diese dunkle „Tablette“ legte Jahn in den besagten Kreis – und siehe da, der Strom floss und der kleine Metallmagnet, der zuvor auf einem Podest in der Mitte des Ringes gelegen war, hob sich. „Meißner-Ochsenfeld-Effekt“ heiße dieser Test, der nachweist, ob dieses Teil, in dem Fall die „Tablette“ ein Supraleiter ist, erklärt die Jugendliche Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…
Auf die Frage, weshalb sie keine technische Schule gewählt habe, meint die Schülerin, „weil ich nicht nur an Physik und Chemie, sondern auch an Sprachen sehr interessiert bin“ und zählt ihre schulischen Sprachfächer auf: Deutsch, Englisch, Latein, Französisch und Spanisch.
Auch wenn der Riss der sogenannten Achilles-Sehne über den jeweiligen heftigen Schmerz hinaus sogar etwas Sprichwörtliches ist, werden – vielleicht mit Ausnahme dieser kräftigsten Körpersehne dessen „Kollegen“ bisher weniger beachtet. Zumindest ist es recht aufwändig und dauert lange, um (Sport-)Verletzungen von Sehnen zu untersuchen. Theres Resch, Dagmar Müller, Philipp Rolinek, Kathrin Pürstinger und Maria Franek von der Salzburger Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt haben Pionierarbeit geleistet.
Die fünf Schüler:innen erdachten und entwickelten – auf Wunsch der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) – ein Verfahren, um Sehnenverletzungen schneller zu finden, um sie danach behandeln zu können. Die Jugendlichen kamen darauf, eine Software zu programmieren, die Bilder von Sehen in Bruchteilen von Sekunden analysiert und deutlich sichtbar darstellt. So ist dann für Medizinier:innen leicht zu erkennen, ob alle Kollagenfasern schön gerade parallel verlaufen oder sich in deren Verlauf Biegungen, Knicke oder gar Risse finden.
„Digital Tendon Scoring Tool“ ist baut auf einer A oder KI auf (artificial oder künstliche intelligence/Intelligenz), die automatisch gescannte Gewebeschnitte analysiert. Noch ist das digitale Sehnen-Bewertungs-Werkzeug in einer frühen Probephase – mit Ratten-Sehnen. „Es muss sozusagen auf Herz und Nieren geprüft werden, wir wollen dranbleiben und es weiterentwickeln bis zur Marktreife“, sagen die Teammitglieder Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… und fügen gleich noch ein, „aber es soll jedenfalls open source (also eine allen zugängliche Software) sein“.
Vom Umstieg auf fleischliche oder fischige Ernährung auf vegetarische oder gar vegane Kost hilft vielen offenbar so etwas wie Ersatzprodukte – von der Form („Würstel“) oder dem Geschmack. Julia Neubauer und Anna Obermair von der höheren technischen Lehranstalt für Lebensmitteltechnologie im oberösterreichischen Wels haben getüftelt und einen Lachsersatz gefunden – den sie der Ehrlichkeit halber „A bogus fish“ (falscher oder gefälschter Fisch) nennen.
„Wir garen Karotten sous vide (lange bei niedrigen Temperaturen) und legen sie dann in eine Marinade ein aus Öl, einem speziellen Räuchersalz, das wir selber kreiert haben, und dazu noch Nori-Algen, Salz und Wasser“, schildert die Erstgenannte und holt mit einem Gäbelchen Kostproben aus einem Glas, das sie auf – natürlich vegane – Brotscheiben legt und Interessierten anbietet.
Das Ganze ist Teil der Produkte der Junior Company, die sie mit Klassenkolleg:innen gegründet haben. „Wir haben auch vegane Hanf-Protein-Cracker.“
Ihre vorwissenschaftliche Arbeit im Vöcklabrucker Gymnasium (OÖ) brachte Sarah Auer ins Bundesfinale von Jugend Innovativ. Sie wächst mit ihrer Familie auf einem kleinen Bauernhof auf „und die Hühner waren am Anfang ganz hektisch, durcheinander. Ich beschäftige mich gern mit Tieren und hab mir gedacht, vielleicht kann Musik sie beruhigen.“ Gedacht – getan. Und genau beobachtet. Mikrophon und Wildtierkamera waren ihre Arbeitsgeräte. Und Systematik ihr Mittel zur Untersuchung. Jeweils zwei Wochen beschallte sie die zwölf Hühner zwischen 6 Uhr früh und 12 Uhr Mittag. Dann einige Tage nicht, um schließlich wieder mit Musikberieselung zu starten – dann mit einer anderen Stilrichtung: Klassische Musik von Anton Bruckner, Singer-Songwriterin Ina Regen sowie die Metal-Band „We Blame the Empire“ war die Auswahl an drei verschiedenen Musikrichtungen, die den Hühnern am Vormittag in den Stall gespielt wurde. „Die Klassik hat ihnen am meisten gutgetan“, fasst die Schülerin Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… das Ergebnis ihrer kleinen (vor)wissenschaftlichen Arbeit zusammen.
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