Neben Olympischen Spielen und Paralympics gab‘s kürzlich auch die erste Tanzweltmeisterschaft der Special Olympics – mit vielen Erfolgen für Österreich. Gespräch mit vier Medaillengewinner:innen.
Österreich hat nicht nur zunächst bei den Olympischen Spielen und derzeit bei den Paralympics (körperliche Beeinträchtigungen) in Tokio Österreich hat nicht nur zunächst bei den Olympischen Spielen und derzeit bei den Paralympics (körperliche Beeinträchtigungen) in Tokio sieben bzw. neun Medaillen gesammelt, sondern auch bei den Special Olympics (kognitive Handicaps), in deren Rahmen kürzlich in Graz die ersten Tanz-Weltmeisterschaften über die Bühne gegangen sind, sechs Medaillen geholt: Drei Mal Gold, zwei Mal Silber und einmal Bronze ertanzt von einem Solisten, Duos sowie einem Vierer-Team.
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … traf nach den Erfolgen das Duo Jasmid Kor Lamba und Harsimran Shah, seit Jahren bekannt unter seinem Spitz- bzw. Künstlernamen Pal im Tanzstudio des Vereins „ich bin O.K.“ sowie Simon Couvreur, einen aus dem 4er-Team an seinem Arbeitsplatz, dem Badeschiff auf dem Wiener Donaukanal.
Jasmid und Pal hatten ihre drei Goldenen mitgebracht: Pal im Solo und die beiden Geschwister gemeinsam im Duo. Außerdem brachten sie noch Vater Gobinder Singh mit, der die Choreografie mit den beiden erarbeitet hatte sowie Jagindar Lamba, der sich als großer Organisator erwies, wie Attila Zanin von „Ich bin O.K.“, betonte. Der wiederum sowie der väterliche Choreograf bezeugen mehrfach große Dankbarkeit für die Leistung des inklusiven Tanz-Vereins bei dem Jasmid Kor Lamba und Harsimran Shah (Pal) seit mehr als drei Jahren trainieren, proben und tanzen. Erst dadurch sei vor allem Pal so glücklich geworden.
Für den Bewerb war das Training hart. Auch wenn Vater Gobinder Singh stets freundlich lächelt, „er war sehr streng“, vertrauen die Tänzer:innen dem Reporter an. „Sechs Monate lang, oft bis zu 50 Mal am Tag haben wir die Choreografie geprobt“, lächeln auch sie. „Manchmal musste ich Pal damit locken, dass ich ihm versprochen habe, dass wir später Eis essen gehen“, versucht der Vater seine Strenge zu relativieren. Ein bisschen Relaxen sei auch beim Training immer wichtig, so Jasmid Kor Lamba.
Obwohl beide schon viele Auftritte vor Publikum – vor allem in der Vor-Corona-Zeit – hinter sich hatten, „waren wir bei den Weltmeisterschaften natürlich schon noch nervöser. Immerhin war es ja ein Bewerb, noch dazu mit Tänzerinnen und Tänzern aus mehreren Ländern (insgesamt 12).“ Die Pandemie, so bedauert sie, „hat leider nicht möglich gemacht, dass wir uns näher mit den anderen ausgetauscht haben. Freundliches, herzliches „hello“ und winken, mehr war nicht drinnen“.
Pal hatte – wie auch schon bei vielen seiner Auftritte – nicht nur mit seinem tänzerischen Können im Panjabi-Bhangla-Style, sondern nicht zuletzt mit seinem strahlenden Lächeln, seiner positiven Energie, Publikum und Jury beim Bewerb „angesteckt“. Nach dem Auftritt des Duos im finale, meinte der Juror aus Italien: „Ich hab da jetzt so viel Energie, dass ich mit meinem Auto wie mit 300 km/h nach Haue fliegen werde!“
„Und die Jury bei diesem Bewerb war echt gut“, so Attila Zanin von „Ich-bin-O.K.“: „Die haben echtes Feedback gegeben, nach der Vorrunde differenziert gesagt, was gut war und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.“
Wie schon oben erwähnt, traf Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … auch Simon Couvreur auf dem Badeschiff, wo er als Kellner arbeitet. Für das Gespräch opferte er seine Mittagspause. Gemeinsam mit Mike Brozek und Raphael Kadrnoska sowie Naïma Stella Rabinowich als mittanzende Choreografin gewann das Quartett im Team-Bewerb die Goldmedaille.
Der 27-Jährige tanzt schon seit 16 Jahren, „immer vor allem Hip*Hop, aber auch Jazzdance, Musical und auch Breakdance“, zählt er das Spektrum auf. Gemeinsam mit Mike Brozek und Raphael Kadrnoska tanzt Simon Couvreur, der die ersten elf Jahre seines Lebens in Frankreich aufgewachsen ist, „schon seit ein paar Jahren. Naïma ist erst vor so eineinhalb oder zwei Jahren zu uns zu Ich bin O.K. gekommen. Sie hat uns trainiert und die Choreografie entworfen.“
Naïma Stella Rabinowich, junge Theater-Co-Regisseurin bei Projekten mit Jugendlichen im Dschungel Wien, tanzte als „unified Partnerin“ (Tänzer:innen ohne Handicap) mit – das erlauben die Special Olympics-Regeln. „Ich trainiere Tänzerinnen und Tänzer beim Verein schon länger und vor dieser Weltmeisterschaft hat mich Attila dann gefragt, ob ich Lust hätte, für das Team eine Choreografie zu erstellen und mitzutanzen.“ Gemacht, mitgewonnen.
Simon Couvreur war übrigens, wie er dem Reporter anvertraut, „nicht sehr nervös, ich hab nur so ein kribbeln im Bauch gespürt, dass das Gold kommt.“
Ergebnisse der 1. Special Olympics Tanzweltmeisterschaft
Hier unten geht es zu früheren Beiträgen über Pal, Jasmid (Jasmeet) und Simon – damals noch im Kinder-KURIER
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