„Jorinde“ nach Grimms Märchen als ¾-stündige Kinderoper im Wiener MuTh (Musiktheater).
Der Schrei, nein der Gesang und die Musik, nach Freiheit – darum geht’s in diesen knapp 50 Minuten. Frei sein ist Buntheit, Vielfalt, Vielsprachigkeit und selbst sein zu dürfen. Raus aus dem Schloss des Zauberers, der alle nach seinen Wünschen auf Unterordnung und geregeltem, „ordentlichem“ Alltag normieren will.
Das sind die Botschaften der Kinderoper „Jorinde“ – der Taschenoper derzeit im MuTH (Musiktheater) am Wiener Augartenspitz zu erleben (siehe Infos). Aus der Zauberinin Grimms Märchen, die tagsüber als Katze herumschleicht oder als Eule rund um ihr Schloss fliegt, wird in dieser musikalischen Version (Komposition: Maria Gstättner, Libretto: Hans Echnaton Schano, Regie: Azelia Opak) ein Zauber in schwarzem Ledermantel (Johannes Schwendinger). Aus dem Liebespaar werden neue Freund:innen im jungen Jugendlichen-Alter. In „Jorinde“ trifft die namensgebende Hauptfigur (Katharina Adamcyk) mitten in dem künstlich-kunstvollen an Weihnachtsmärkte erinnernden Wald (Aleksander Kaplun) auf Joringel (Jakob Pejcic).
Dem Zauberer gelingt es, Jorinde einzufangen und zu seinen schon vorher gefangenen Kindern im Schloss einzusperren. Natürlich muss es gut ausgehen und mit Hilfe der – selbst gezeichneten, erträumten magischen Blume wird nicht nur Jorinde, sondern werden alle Kinder befreit. Aber nicht nur Eingesperrtsein contra Freiheit, Normierung gegen Vielfalt, sondern auch Ängste im Wald, Annäherung an Fremde und Freundschaft kommen spielerisch, gesanglich – und nicht zuletzt musikalisch – die Komponisten spielt selbst u.a. Fagott, Schlagwerk (David Panzl) E-Gitarre und Synthesizer (Martin Siewert) sowie Mara Achleitner am Cello – zur „Sprache“.
Apropos Kinder. Neben den drei genannten Figuren und ihren Darsteller:innen/Sänger:innen – und einem Orchester aus vier Musiker:innen – singen acht (ab 9. November dann neun) Schülerinnen aus einem Wiener Gymnasium als Chor mit teils auch kurzen Solo-Passagen. Und wie. Sehr melodiös, klar und vor allem deutlich, phasenweise sogar besser zu verstehen, was sie singen als ihre Profi-Kolleg:innen.
Kinderoper von Maria Gstättner nach einem Märchen der Brüder Grimm
Taschenoper koproduziert mit dem Landestheater Linz; in Kooperation mit Wien Modern
Komposition: Maria Gstättner
Libretto: Hans Echnaton Schano
Regie: Azelia Opak
Gesang
Jorinde: Katharina Adamcyk
Joringel: Jakob Pejcic
Zauberer: Johannes Schwendinger
Gefangene Kinder: Chor des Akademischen Gymnasiums Wien: Hannah Addison, Lea Hemedinger, Noeimie Riepl, Sophie Riepl, Oona Schicht, Camilla Yakupová, Renata Yakupová, Emma Zwick; ab 9. November 2021 zusätzlich: Marie-Lou Mehu
Chorleitung: Theresa Hemedinger
Orchester
Fagott, Kontraforte: Maria Gstättner
Schlagwerk (Set, Vibraphone u.a.): David Panzl (Igor Gross (14. November 2021)
E-Gitarre und Synthesizer: Martin Siewert
Violoncello: Mara Achleitner
Bühne/Kostüme: Aleksander Kaplun
Makse: Ines Streif, Michelle Waismayer
Lichtdesign: Jürgen Erntl
Regie-Assistenz: Derya Satir, Sophie Rigvava
Regie-Hospitanz: Nikolaj Geramou
MuTh-Konzertsaal der Wiener Sängerknaben
Produktionsleitung: Otto Jankovich
Technische Leitung: Heimo Korak
Bühnenmeister: Thomas Barcal
Lichttechnik: Stefan Pfeistlingter
Ton- und Videotechnik: Michel Andriessen
10. bis 14. November 2021
MuTh- MUsikTHeater: 1020, Am Augartenspitz 1
Telefon: 01 347 80 80
tickets@muth.at
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