Online-Umfrage eines Nachhilfe-Instituts unter 800 Schüler:innen (12 bis 19 Jahre).
Obwohl sie in drei Schuljahren von Lockdowns mit teils überfallsartigen Home-Schooling-Regeln betroffen waren, macht Jugendlichen (12 bis 19 Jahre) die Pandemie nur mehr relativ wenig Sorgen. Lediglich 18,8 Prozent nannten Corona als für sie sehr bzw. ziemlich besorgend. Hingegen ängstigen sich mehr als zwei Drittel der online befragten 800 Schüler:innen vor den Preissteigerungen (69,9 %), knapp gefolgt von Energiekrise (63 %), dem Krieg in der Ukraine (58,3 %) und der Klimakrise (57,9 %) sowie Menschen auf der Flucht (51,4 %).
Allerdings stören die Krisen auf der Welt nur jede/n Zehnte/n, während Angst vor Prüfungen und Schularbeiten bei fast zwei von drei Schüler:innen (63,3 %) „unangenehme Gefühle, die beim Lernen stören“ verursachen.
Fast die Hälfte gab bei der vom Nachhilfeinstitut Lernquadrat im Vormonat (Oktober 2022) durchgeführten und am letzten November-Vormittag veröffentlichten Umfrage an, dass sie „die Gedanken an aktuelle Krisen auf der Welt ein bisschen beim Lernen ablenken, 13,6 % beeinträchtigen die Krisen sogar ziemlich bzw. weitere 3,5 % sehr stark. Nur ein Drittel (34,4 %) verspüren dadurch keine Hindernisse beim schulischen Weiterkommen.
Die aktuellen Weltkrisen lösen auch mehr Gedanken daran bei den befragten Schüler:innen aus: Ein Drittel interessiert sich mehr fürs Weltgeschehen, mehr als die Hälfte macht sich häufiger Gedanken über die Zukunft als noch vor einem Jahr – und da war immerhin der – je nach Bundesland – mindestens dritte Lockdown. Außerdem hat sich – ebenfalls für mehr als die Hälfte (55 %) der Stress erhöht. Rund ein Fünftel (20,5 %) sieht „immer weniger Sinn im Lernen“.
Erschreckend wenige – mit 18,7 % nicht einmal ein Fünftel – gaben auf die Frage, wie sie mit den angeführten unangenehmen Gefühlen beim Lernen umgehen, an, „mit jemandem darüber sprechen“, fast die Hälfte (48,1%) sagten: „ich unterdrücke die Gefühle und versuche mich aufs Lernen zu konzentrieren“. Ein weiteres Drittel reagiert sich mit Sport und Bewegung ab (34,5%), ein Viertel lässt „den Gefühlen einfach freien Lauf“ (24,4%).
Auf Nachfrage erhielt Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Detailauswertungen. Aus diesen ergibt sich, dass es kaum Unterschiede gibt, was die Sorgen wegen Corona betrifft 18,7% die Älterne, 19,1% die Jüngeren), hingegen sich die Älteren (16 bis 19 Jahre) wegen der Preissteigerungen, Klima- und Energiekrise bzw. Krieg und Menschen auf der Flucht viel größere Sorgen machen als die 12- bis 15-Jährigen:
Summe aus ziemlich und sehr besorgt: Inflation: 76,4% vs. 60,6%, Energiekrise: 72,1 Prozent bei den Älteren, 49,7% bei den Jüngeren; Klimakrise: 67% vs. 44,8% beispielsweise.
Weniger signifikante aber teilweise doch deutliche Unterschiede zeigten sich bei der nach Mädchen bzw. Burschen getrennten Auswertung. Preissteigerungen: 72,7 bei den Schülerinnen und 65,7% bei den Schülern; Klimakrise: 62 vs. 50,3%; Krieg in der Ukraine: 63,2 einer- und 49,7% andererseits. Hier waren auch Unterschiede in Sachen Sorge vor Corona-Pandemie zu verzeichnen – Burschen sorgten sich zu 15 Prozent, Mädchen zu 20,6%.