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Gezeichnet wurde aber auch auf Papier
Gezeichnet wurde aber auch auf Papier
18.11.2023

Öfter Straßen sperren – fürs Spielen!

KiJuKU traf Kinder vom Grazer KinderParlament – an einem Auto-frei-Tag. Sie berichten über ihre wichtigsten Wünsche und Forderungen. Besseres Schulessen, rauchfreie Spielplätze und Öffi-Haltestellen und mehr…

Je zwei Leute spannen abwechselnd das Seil zu einem länglichen Oval quer über die Straße. Veronika läuft an – Sprung – drüber. Sie ist nicht die einzige, wenngleich sie die höchsten Hürden meistert. Die Neunjährige ist ein besonderes Bewegungstalent, schlägt ein Rad nach dem anderen, setzt einen Spagat auf den Asphalt. Das tut aber auch Melek. Andere spielen mit Hockeyschlägern und einem kleinen Ball. Kinder laufen, spielen, malen mit bunten Kreiden auf dem Boden. An diesem Nachmittag ist der Abschnitt der Grazer Rechbauerstraße zwischen Schützenhof- und Krenngasse für drei Stunden autofrei. Also nicht ganz, an den Seitenrändern parken solche und wer mit der Karre wegmuss oder ankommt – für die/den, wird das Sperrgitter an einem der beiden Enden geöffnet.

Solche Aktionen, bei denen für einige Stunden ein Straßenabschnitt in der steirischen Landeshauptstadt bespielbar wird, gibt es immer wieder von der Initiative Auto:Frei:Tag, auch wenn’s nicht unbedingt ein Freitag sein muss 😉

Das Besondere bei der Aktion am Beginn der Herbstferien, über die hier berichtet wird: Das Grazer KinderParlament hatte beschlossen, dieses Mal – im Bezirk St. Leonhard – dabei sein zu wollen und einen Teil des Treffens mit dem Journalisten aus Wien genau hier ablaufen zu lassen. Unicef-Österreich hatte – zum wiederholten Mal – KiJuKU gebeten, eine Reportage aus einer jener Gemeinden zu liefern, die als „kinderfreundlich“ ausgezeichnet wurden/werden – mehr dazu im Info-Block am Ende des Beitrages

Klima- und spielfreundlicher

Weniger Autos und mehr Bewegungsfreiheit für gehende, Rad fahrende oder gar spielende (nicht nur) Kinder ist einer der großen Wünsche – nicht nur in Graz;) „Wir setzen uns für viele Themen ein, die Kindern in Graz wichtig sind, da gehört das Thema Verkehr und Umwelt dazu“, sagte Felix (10), gewählter Kinder-Bürgermeister ins Mikrophon. Seine Kollegin Hannah, ebenfalls als Kinder-Stadtoberhaupt gewählt, hatte an diesem Tag leider keine Zeit, dafür andere KinderParlaments-Mitglieder. „Wir waren als KinderParlament auch schon einmal von der Stadt Graz für die Erstellung eines Klimaschutzplans eingeladen“, setzt Felix fort „und konnten bei einer Gemeinderatssitzung unserer Ideen vorbringen. Das sind zum Beispiel: Weniger Autos, mehr Bäume, mehr Grünflächen – so dass Graz CO2 neutraler wird und schöner und gemütlicher.“

Fabienne meinte: „So eine autofreie Straße ist eine gute Idee, da müssen wir nicht unsere Spielsachen weggeben.“
Maja: „Ich find es auch toll, dass wir hier spielen dürfen, aber schade, dass sehr selten Straßen autofrei sind.“

„Es ist ein schönes Gefühl, dass die Straße gesperrt ist und wir hier laufen dürfen“, strahlte Melinda sehr freudig als sie dies der versammelten Schar über Mikrophon gut hörbar mitteilte.

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Gespräche auf dem Hauptplatz

Schon vor der Straßenbahnfahrt bis in die Nähe des autofreien und damit bespielbaren Straßenstücks gaben aktive Kinder in ihrem Parlament (das es seit 18 Jahren gibt und wo jährlich je eine Bürgermeisterin und ein Bürgermeister neu gewählt werden) dem Journalisten aus Wien ein bisschen Einblicke in ihre Wünsche, Forderungen und Ideen. Dieses Treffen – organisiert von Heidi* (da die Kinder nur mit Vornamen genannt werden gilt dies auch gleichwertig für die Erwachsenen, die in diesem Bericht vorkommen) vom „Kinderbüro – die Lobby für Menschen bis 14“ – fand auf dem Hauptplatz vor dem Grazer Rathaus statt – die Interviews auf den Stufen zum Erzherzog-Johann-Brunnendenkmal. Rasch eroberten die Kinder vor und nach den Gesprächen mit bunten Kreiden einen Teil des Platzes – Zeichnungen und nicht zuletzt ganz zentral der Schriftzug Frieden entstanden in Windeseile. Und Felder mit Ziffern, um daraus Hüpfspiele zu machen.

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Was Felix, Fabienne, Maja, Yarennur, Ana, Melek, Melinda, Veronika, Jonas und Aela in kurzen Interviews KiJuKU an Wünschen, Forderungen und Anregungen zum Schulessen, zu Spielplätzen, zum Autoverkehr sowie gegen’s Rauchen Erwachsener auf Spielplätzen, aber auch bei haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel sagen – das findest du/finden Sie im Gastbeitrag auf der – unten verlinkten – Homepage von Unicef-Österreich.

Dort findet sich dann auch einiges zu den Bemühungen der Stadt Graz, Kinder und Jugendlichen einzubeziehen, ihre Meinungen zu erfragen – ob schriftlich oder gezeichnet…

unicef -> gastbeitrag-zur-kinderfreundlichen-gemeinde-graz

* Da die Kinder nur mit Vornamen genannt werden gilt dies auch gleichwertig für die Erwachsenen, die in diesem Bericht vorkommen

Follow@kiJuKUheinz

Compliance-Hinweis: Unicef-Österreich hat die Aufwandskosten für diese Reportage-Reise übernommen

kinderparlament.at

graz.at -> Kinderwuensche_zur_Gestaltung_der_Stadt

Kinder-Parlamentarier:innen beantwortn schriftliche Fragen
Kinder-Parlamentarier:innen beantwortn schriftliche Fragen

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autofreitag Graz

INFOS: Kinderfreundliche Gemeinden

*„Kinderfreundliche Gemeinden“ sind Teil der UNICEF Initiative „Child Friendly Cities“ – in mehr als 40 Ländern der Welt.

*UNICEF Österreich setzt die Initiative seit 2014 gemeinsam mit der „Familie & Beruf Management GmbH“ – siehe Link unten – um.

*Beim Programm „Kinderfreundliche Gemeinde“ muss in der jeweiligen Gemeinde gemeinsam mit Kindern und/oder Jugendlichen die Lage für die jungen Menschen in diesem Ort untersucht werden. Auf dieser Basis müssen mindestens drei Maßnahmen namhaft gemacht werden, die es – in den folgenden drei Jahren – umzusetzen gilt.

Diese Maßnahmen müssen unter die sieben UNICEF-Themenbereiche fallen – Auflistung im Folgenden:
+ Kinderfreundliche Verwaltung/Politik
+ Partizipation
+ Gesundheit
+ Freizeit
+ Familien- und schulergänzende Betreuung
+ Sicherheit (Kinder- und Jugendschutz, Verkehr, Spielanalagen etc.)
+ Bildung

*Um ein Zusatzzertifikat zu bekommen, muss ein Workshop mit Kindern- und Jugendlichen durchgeführt werden.

Aktuell sind rund 220 Gemeinden in ganz Österreich mit dem UNICEF-Zusatzzertifikat ausgezeichnet.

Unicef – > kinderfreundliche Gemeinde