Interview mit Marko Dimitrijević (16!), der kurzfristig eingesprungen ist und innerhalb von weniger als einer Woche eine der beiden Hauptrollen, die des nach Wien gezogenen Đorđe in „Beograd – Beč“ (Belgrad – Wien) übernommen hat.
Nach der vielumjubelten Aufführung von „Beograd – Beč“ (Belgrad – Wien) beim Wiener Kultursommer im Mortara Park (Brigittenau; 20. Bezirk) musste Marko Dimitrijević zunächst einmal für viele Selfies mit Fans vor der und rund um die Bühne posieren. Dann aber konnte er sich doch Zeit nehmen für ein Interview mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Übrigens nicht zum ersten Mal. Vor zwei Jahren – im Sommer 2022 – spielte, sang und tanzte er im teatro-Musical „Schneewittchen“ im Stadttheater Mödling sowohl den Jäger als auch den Prinzen (Link zum damaligen Interview am Ende dieses Beitrages).
KiJuKU: Wie war das bei der Anfrage der Regisseurin vor rund einer Woche, so eine große Rolle kurzfristig zu übernehmen?
Marko Dimitrijević: Es war eine sehr große Herausforderung. Ich hab mir sehr viel Mühe gegeben.
KiJuKU: Aber haben Sie sofort zugesagt oder zunächst einmal tief geschluckt und gefragt, wie soll das gehen?
Marko Dimitrijević: Ich glaub, ich hab insgesamt ungefähr zehn Minuten darüber nachgedacht. Dann hab ich zurückgerufen und gesagt: Ich mach’s! Ich versuch’s! Ich hab so etwas bisher in meinem Leben noch nie gemacht – ich mein auf Serbisch zu spielen. Das kann ich lang nicht so gut wie Deutsch. Aber: Wieso nicht?!
Eine Herausforderung kann nicht schaden. Ich wollt’s unbedingt probieren.
KiJuKU: Und wie ging das dann, dass Sie so schnell den Text gelernt haben – ist ja doch ziemlich viel?
Marko Dimitrijević: Ich hab mir das Video von der Aufführung im Ateliertheater angeschaut – mehrmals. Immer ganz genau aufgepasst und hingehört und zugeschaut, wie der Schauspieler (Dorijan Bakoš-Dodek) sich bewegt, was er beim Sprechen macht und die Regisseurin gefragt, was sie noch von mir sehen will in dieser Rolle des Đorđe.
Ich hab wirklich Tag und Nacht gelernt. Aufgestanden, gegessen, hab gelernt, war Duschen, hab wieder gelernt…
KiJuKU: Lernen Sie grundsätzlich so schnell – auch in der Schule?
Marko Dimitrijević: Wenn ich was lernen will, dann schaff ich’s. Ich bin okay in der Schule. Aber ich will wirklich Künstler – Schauspieler oder Sänger werden. Ich will auf der Bühne stehen können und Menschen Spaß bereiten.
Eigentlich lern ich wirklich nur schnell, wenn ich was lernen will.
KiJuKU: Sie sind 16 und kommen jetzt in die 7. Klasse, oder?
Marko Dimitrijević: Ja, ich geh in die Hegelgasse, in den Polyästhetik-Zweig, wo wir jetzt auch in der 7. Klasse ein großes Theaterprojekt machen. Aber bei der Projektwoche in der letzten Schulwoche, wo schon damit angefangen wurde, war ich nicht dabei. Ich will ehrlich sein, ich war da Vorsprechen bei der MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) – ich war der Jüngste und bin von 300 Menschen immerhin in die zweite Runde gekommen, in die es nur 69 geschafft haben. Das ist schon ein großer Erfolg. Leider konnte ich deswegen nicht auf die Projektwoche mitkommen.
KiJuKU: Zurück zu diesem Stück, wie hat Ihnen die Rolle des Đorđe in „Beograd – Beč“ zugesagt?
Marko Dimitrijević: Der Charakter des Đorđe ist nicht so weit weg von mir – er ist nach Wien gekommen, um seinen Traum zu verwirklichen. Ich hab auch ein künstlerisches Ziel vor mir. Und deswegen hatte ich auf der Bühne auch so ein gutes Gefühl, ich war so locker. Und das, obwohl ich jetzt zum ersten Mal auf Serbisch gespielt habe – ein bisschen mit österreichischem Akzent, diese sch, dsch, tsch-Laute, die kann ich nicht so gut. Aber, ich darf im Oktober noch einmal ein anderes Stück auf BKS spielen.
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