Die Wiener #PeaceBell – nach einer Idee von Michael Patrick Kelly – erklang nun zum ersten Mal – noch aus dem Garten des Bezirksmuseums Brigittenau.
Um 15.36 läutete die Glocke. Und das nicht aus einer Kirche, sondern aus dem Brigittenauer Bezirksmuseum (Wien).
Wie das?
Nun, die rund 330 Kilo schwere Kirchenglocke mit u.a. einer Friedenstaube und dem biblischen Spruch „Schwerter zu Pflugscharen“ wurde am Nachmittag des 1. Juli 2021 geweiht und angeschlagen. Wie Musiker*innen sagen, im Klang des Tons H.
Knapp die Vorgeschichte, die hier schon Ende März zu lesen war: Michael Patrick Kelly (für nicht mehr ganz so junge Leute: Ja, der aus der singenden Kelly-Family) hatte vor ein paar Jahren die Idee den Prozess aus den beiden Weltkriegen umzudrehen, wo Kirchenglocken eingeschmolzen und zu Waffen umgegossen worden sind. Er begann Waffenschrott zu sammeln und daraus seine erste #PeaceBell gießen zu lassen. Als der Sänger damit bei der Galanacht des Friedens im Oktober 2019 in Wien war, beschloss Social City Wien, für eine solche Wiener Friedensglocke zu sammeln.
Ende März wurde diese, die später auf dem Platz der Kinderrechte im selben Wiener Bezirk aufgestellt werden soll, ins Bezirksmuseum geliefert. Nun fand die Weihe durch den medienbekannten Dompfarrer Toni Faber statt, der schon vor längerem zu einem der Botschafter*innen für diese Friedensglocke wurde – gemeinsam mit der Miss Vienna Beatrice Körmer.
In der Hektik, so gab Faber zu, habe er nicht nur die gewünschte Stola in der Sakristei des Stephansdoms nicht gefunden, sondern auch auf das Weihwasser vergessen. „Aber“, so der Kirchenmann, „ein Priester kann jedes Wasser weihen, darum muss er aufpassen, wenn er ins Schwimmbecken eintaucht, ja nicht die falschen Handbewegungen zu machen“. Und so „verwandelte“ Faber den Inhalt eines Wasserglases in Weihwasser und sprenkelte einen Schwall davon auf die im Garten des Museums hängende Glocke. Dazu zitierte er aus dem Bibelvers des Propheten Micha jenen durch die Friedensbewegung der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bekannten Slogan von „Schwertern zu Pflugscharen“ und bekannte, selbst als Student damals demonstriert zu haben.
„Das war für mich ein unglaubliches Gefühl, diesen Klang der Glocke zu hören“, strahlte Beatrice Körmer im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … „So lange hab ich mich schon als Botschafterin für eine #PeaceBell für Wien eingesetzt und jetzt hängt sie da und ich durfte sie anschlagen“.
Dass sie nun im Garten des Bezirksmuseum an einem massive, stabilen Gestell hängt und damit auch angeschlagen werden kann, verdankt die Friedensglocke drei Jugendlichen von Jugend am Werk aus der Lehrwerkstätte Bildung:Raum im selben Bezirk. Ucar Abdulvedut, Gibra Mwasi und Abu Al Busch, im zweiten Lehrjahr zur Ausbildung in Metallverarbeitung haben das fahrbare Gestell gebaut. „Wir hatten nur die Pläne, wie lang und hoch das Gestell sein muss und wie viele Kilo die Glocke hat. Gesehen haben wir sie vor her nicht“, berichten die beiden Erstgenannten (der dritte war krankheitshalber verhindert) dem Reporter. Mwasi hatte in der Fachmittelschule in drei Bereiche hineingeschnuppert: Elektro, Holz und Metall. Letzteres hat mir am meisten gefallen. Zufrieden ist er mit seiner Wahl genauso wie sein Kollege noch immer. Der „ist über einen Kumpel dazugekommen, der hat mir davon erzählt, dann hab ich ein Praktikum gemacht und, ja, das war mein’s.“
Wann die #PeaceBell wirklich auf ihrem Bestimmungsort, dem Platz der Kinderrechte, aufgestellt werden kann und wird, konnte Bezirksvorsteher Hannes Derfler auf Nachfrage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … noch nicht sagen. Er wiederholte nur eine, schon früher gegebenen Antwort, dass dies sehr kompliziert wäre.
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