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Szenenfoto aus der Kinderoper "Die Odyssee des Telemachos"
Szenenfoto aus der Kinderoper "Die Odyssee des Telemachos"
17.10.2024

Wer ist mein Vater, und will der was von mir wissen?

„Die Odyssee des Telemachos“ als Kinderoper – Profis plus 7-köpfiger Chor von Schüler:innen im Dschungel Wien.

Wer ist der Größte, der Stärkste… – mit einer Spur nicht ganz ernstem Zweifel in den Stimmen stellen die Kinder von Ithaka die Fragen an Telemachos. Der stets antwortet, Odysseus. Dieser Held der griechischen Antike ist sein Vater.

Aber was ist mit dem? Nie noch hat er ihn zu Gesicht bekommen, sein ganzen Kinder- und Jugendleben immer nur die Erzählungen der Mutter Penelope und anderer.

Szenenfoto aus der Kinderoper
Szenenfoto aus der Kinderoper „Die Odyssee des Telemachos“

„Die Odyssee des Telemachos“ von der „Wiener Taschenoper“ lässt nun den Sohn selbst auf Entdeckung-Tour gehen. Er will seinen Vater ausfindig machen und durchlebt einige der bekanntesten Abenteuer nun selbst (Komposition und musikalische Leitung: Martin Brandlmayr; Libretto: Gerhard Dienstbier, Azelia Opak; Leztere inszenierte auch die nicht ganz eine Stunde dauernde Suche des Sohnes nach seinem „Erzeuger“ – und irgendwie auch nach sich selbst).

Szenenfoto aus der Kinderoper
Szenenfoto aus der Kinderoper „Die Odyssee des Telemachos“

Kinder-Chor

Die Kinder von Ithaka, die immer wieder in verschiedenen Szenen auftreten sind Paulina Krampl, Valerie Krampl, Simon Langecker, Elisa Lind, Katharina Malek, Hannah Späte, Valentin Wenzl aus dem Chor des (Real-)Gymnasiums Pichelmayergasse in Wien-Favoriten (Leitung: Theresa Hemedinger; Assistenz: Lea Hemedinger). Vladimir Ćabak singt und spielt diesen Suchenden, anfangs überzeugt, Sohn eines, nein DES Helden zu sein. Je länger er den Abenteuern dieses Odysseus aber folgt, desto eher kommen ihm Zweifel, ob sein Vater überhaupt wirklich wieder nach Hause wollte oder nicht lieber das abenteuerliche Seefahrer-Leben Frau und Kind vorzieht.

Paula Jeckstadt schlüpft nicht nur singend und schauspielend in die Rolle von Penelope, sondern auch in die einiger der  bekanntesten „Stationsvorsteher:innen“ in der Odyssee: Sirene, einäugiger Riese Zyklop, Zauberin Kirke…

Szenenfoto aus der Kinderoper
Szenenfoto aus der Kinderoper „Die Odyssee des Telemachos“

Live-Musik

Die Musik zum Geschehen – von untermalenden Meeresgeräuschen bis zu gewaltigem, fast beängstigendem Sturm-, Gewitter- und vor allem innerlich-gefühlsmäßigem Donnergrollen – liefern live auf der Bühne Martin Brandlmayr (Komposition sowie Schlagwerk + Percussion bis hin zum Streichen eins der Schlagzeug-Becken mit einem Geigenbogen) und sein Kollege Martin Siewert mit mehreren E-Gitarren und Elektronik.

Die Bilder – ob sanfte Meereswellen oder gigantische Flutwellen und mehr bis hin zu drachenköpfigen Ungeheuern – liefern Videoprojektionen (Judith Selenko), für die Ausstattung von der fast puppenbühnenartigen Hausfassade der kleinen Familie bis zum Sofa, das auch Segelboot wird sorgten Denise Leisentritt (Ausstattung) sowie Ganesh Sergiyenko (Bühne + Technik).

Szenenfoto aus der Kinderoper
Szenenfoto aus der Kinderoper „Die Odyssee des Telemachos“

Eigener Weg

Auf der Suche nach seinem Vater (Clemens Kölbl spielt und singt diesen Odysseus ebenso wie des Sparta-Königs Menelaos) und nicht zuletzt bei der Begegnung mit ihm, erfolgt bei Telemachos die Ernüchterung: Den interessier ich doch gar nicht, der will von seinem Kind nicht viel bis nix wissen. Also muss Telemachos wohl seinen eigenen Weg suchen, gehen und finden. Was die Inszenierung Azelia Opaks am offensichtlichsten in einer abgewandelten Form der oben beschriebenen Eröffnungs-Szene preisgibt: Wenn der Kinder-Chor wieder die Fragen nach dem Größten, Stärksten und so weiter stellt ist es eine Art „sicher nicht Odysseus“, die der Titelheld dieser Kinderoper entgegensingt.

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Odysseus will nach Hause statt zu kämpfen <- damals noch im Kinder-KURIER

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Die Odyssee des Telemachos

Kinderoper Wien
Ab 8 Jahren; nicht ganz eine Stunde

Komposition und musikalische Leitung: Martin Brandlmayr
Libretto: Gerhard Dienstbier, Azelia Opak
Inszenierung: Azelia Opak

Schlagwerk + Percussion: Martin Brandlmayr
Gitarre + Elektronik: Martin Siewert
Telemachos: Vladimir Ćabak – alternierend mit Gustav Wenzel Most
Penelope / Kirke / Sirene / Zyklop: Paula Jeckstadt – alternierend mit Anete Liepina
Menelaos + Odysseus: Clemens Kölbl
Leitung Kinder-Chor: Theresa Hemedinger
Assistenz Kinder-Chor: Lea Hemedinger
Kinder-Chor: Chor des BRG Pichelmayergasse: Paulina Krampl, Valerie Krampl, Simon Langecker, Elisa Lind, Katharina Malek, Hannah Späte, Valentin Wenzl

Ausstattung: Denise Leisentritt
Videoprojektionen: Judith Selenko
Bühne + Technik: Ganesh Sergiyenko
Licht: Jürgen Erntl
Regie-Hospitanz: Maria Reichegger
Produktion: Julia Várkonyi

Wann & wo?

Bis 20. Oktober 2024
Dschungel Wien
1070, MusuemsQuartier
Telefon: 01 522 07 20-20
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taschenoper -> Telemachos