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Kinder auf der Bühne im Foyer des Theaterhauses Dschungel Wien
Kinder auf der Bühne im Foyer des Theaterhauses Dschungel Wien
22.11.2024

Grundrecht auf kulturelle Bildung!

Rund um den Start der Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene melden sich auch Interessensvertreter:innen für Kunst und Kultur für junge Menschen.

Ein „KulturKonvent“ stellte – schon vor der jüngsten Nationalratswahl – die Forderung damals an alle wahlwerbenden Parteien, sich für das Grundrecht auf kulturelle Bildung einzusetzen. Erst recht gilt dies für die Koalitionsverhandlungen. Die ASSITEJ Austria, die Österreich-Sektion der internationalen Kinder- und Jugendtheatervereinigung, vergibt der derzeit zum 18. Mal die Preise für herausragende Leistungen im Theater für junges Publikum in Kärnten / Koroška. Schon länger wird im Vorstand zu Forderungen in einem offenen Brief diskutiert. Damit soll noch gewartet werden, bis klar ist, wer in der künftigen Regierung für die Agenden Kultur bzw. Kinder und Jugendliche zuständig sein wird.

Kinderrecht: kulturelle Teilhabe

„Kinderrechte leben – Demokratie stärken!“, stellte die ASSITEJ am internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November in einem Social-Media-Posting einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang her. Am Abend der Kinderrechte selber organisierte der Dschungel Wien eine „Talkshow“. Themen waren, ob jedes Kind die gleichen Chancen und Teilhabemöglichkeiten an Kultur hat. Inklusion war ebenfalls ein Thema und damit die Frage, wie Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, Benachteiligung oder in Risikolagen der Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht werden kann.

Immerhin hält Artikel 31 der Kinderrechtskonvention das Recht von Kindern u.a. auf „freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben“ fest. Weiters ist im Absatz 2 dieses Artikels verankert, dass „die Vertragsstaaten das Recht des Kindes auf volle Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben“ achten und fördern sowie „die Bereitstellung geeigneter und gleicher Möglichkeiten für die kulturelle und künstlerische Betätigung sowie für aktive Erholung und Freizeitbeschäftigung“ fördern.

Social-media-Posting
Social-Media-Posting“ der österreichischen Assitej zum Kinderrechtetag

Grundrecht und …

Der oben erwähnte „KulturKonvent“, für den u.a. vom Österreichische Musikrat (ÖMR) und Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren in der Öffentlichkeit sprechen, bahnt laut ÖMR-Homepage „gerade Gespräche mit den Verantwortlichen für Bildung der drei Parteien in Koalitionsverhandlungen an“.

„Kultur ist nicht nur Kunst. Kultur ist der menschliche Ausdruck allen höheren Strebens und Schaffens. Der Kulturkonvent formuliert die dafür erforderlichen Grundlagen“ hieß es zu einer Tagung im Frühjahr des Vorjahres. Der KulturKonvent verlangt u.a. ein gemeinsames Ministerium für Bildung, Kunst und Kultur, das sich für das Grundrecht auf kulturelle Bildung stark macht.

„Kunst und Kultur haben eine fundamentale Bedeutung für das Zusammenleben, sie bieten wesentliche Werte, Identitäts- und Diskursressourcen für den Zusammenhalt in der Demokratie an.“ Für die Arbeitsgruppe Bildung des KulturKonvents meint Univ.Prof. Mag. Dr. Harald Huber (ÖMR): „Kulturelle Bildung zeigt Wege auf, entsprechende Praxen zu erlernen, weiterzugeben und zu pflegen. Das Recht aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen auf Teilhabe am Kulturleben muss gesichert werden!“

… auch ein Grundbedürfnis

Ricki Reinwein, bildende Künstlerin meinte bei einem Mediengespräch des KulturKonvents: „Kunst und Kultur sind nicht nur ein Grundrecht des Menschen, sondern auch ein Grundbedürfnis. Schon zu Zeiten der Mammuts und Säbelzahntiger, wo das reine Überleben vorrangig war, haben Menschen Kunstwerke erschaffen.”

Podium des Mediengesprächs im Herbst: Peter Paul Skrepek (Musikergilde, Sektion Musik KMSfB Younion), Gerhard Ruiss (Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren), Harald Huber (Arbeitsgruppenleiter KulturKonvent, ÖMR), Ferdinand Breitschopf (Fachinspektor für Musik in Wien, Dirigent, ÖMR), Rikki Reinwein (Künstlerin, Präsidentin des Zentralverbands der Berufsvereinigung der Bildenden Künstler Österreichs)
Podium des Mediengesprächs im Herbst: Peter Paul Skrepek (Musikergilde, Sektion Musik KMSfB Younion), Gerhard Ruiss (Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren), Harald Huber (Arbeitsgruppenleiter KulturKonvent, ÖMR), Ferdinand Breitschopf (Fachinspektor für Musik in Wien, Dirigent, ÖMR), Rikki Reinwein (Künstlerin, Präsidentin des Zentralverbands der Berufsvereinigung der Bildenden Künstler Österreichs)

Forderungkatalog

Dazu wird von Gesetzgebung und Regierungen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene verlangt:
* dem Mangel an qualifizierten Lehrkräften durch attraktive Berufsbedingungen zu begegnen – und nicht durch einen Abbau im Bereich der Ausbildungsinstitutionen
* faire Berufs- und Arbeitsbedingungen für alle im Bereich kultureller Bildung Tätigen
* größere Wertschätzung und dienstrechtliche Anerkennung der Leistung von Lehrkräften in den künstlerisch-kreativen Fächern aller Schulformen
* kompetente Ansprechpersonen für kulturelle Bildung an allen Schulen
* Unterstützung aller diesbezüglichen schulischen wie aller außerschulischen Initiativen, Aktivitäten und Unternehmungen
* Ausbau statt Abbau der Fachkoordination für kulturelle Bildung in allen Bildungsdirektionen.

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