Ein Bilderbuch, das für den erzählenden Buben gar nicht gut beginnt mit überraschenden Wendungen und einer spannenden Entstehungsgeschichte.
In großen Bewegungen und bunten Farben lässt die Illustratorin Keren Katz die Figuren in diesem Bilderbuch über die Seiten tanzen. Nur der kleine Bub, der namenlose Erzähler, will da nicht mitmachen. Sehr unglücklich wird er von der Mutter an der Hand fast mitgeschleift.
„Eigentlich war es Papas Tag. Er hatte versprochen, mit mir Eis essen zu gehen. Aber… Also beschloss Mama: Na gut. Dann nehm ich dich eben mit.“
Deren Ziel: Theater. „Ich kann Theater überhaupt nicht leiden.“
Diese Ausgangssituation erzählt Orit Gidali (aus dem Hebräischen übersetzt von Lucia Engelbrecht) auf der ersten Doppelseite zur kurz beschriebenen Szene. Natürlich muss sich was tun, was ändern und am Ende…
Aber wie das Buch – die Geschichte und die Bilder – ausgeht, wie es dazu kommt… – das birgt viele Überraschungen. Die größte ist – so viel darf wohl schon verraten werden – das „Bravo!“, so der Buchtitel, gilt nicht einem auf der Bühne gezeigten Stück.
Das große Lob verteilen die Schauspieler:innen an einzelne Besucher:innen im Publikum – von einer alten Frau bis zu einem Buben, ungefähr im Alter des Erzählers, wie die Autorin ihn anmerken lässt.
Was hier schon noch gespoilert wird: So ungewöhnlich wie dieser Rollenwechsel im Theater ist auch die Entstehungsgeschichte des Buches. Die beiden Künstlerinnen haben echte Besucher:innen des Davai Theaters in Tel Aviv-Jaffa (Israel) sozusagen vor den Vorhang gebeten. Sie sind Vorbilder für die von den Schauspieler:innen mit „Bravo!“ bejubelten Zuschauer:innen. Auf der letzten Doppelseite werden sie in Fotos (Lilach Raz) und Worten, leider in einer vielleicht schön anzuschauenden, aber nicht leicht und gut lesbaren Schrift, vorgestellt.
Dort erzählen Autorin und Illustratorin auch ein bisschen über sich, so ist die Schöpferin der schwungvollen, meist tanzenden Figuren, die modernen Gemälden entsprungen zu sein scheinen, eigentlich Puppenspielerin und hat vor diesen beiden Jobs im Sommer Eis und im Winter Popcorn verkauft. Und der Sohn der Autorin, Aner, ist anders als der Junge im Buch, „aber er verdient auch viel Applaus… so wie ihr, stimmt’s?“
Text: Orit Gidali
Übersetzung aus dem Hebräischen: Lucia Engelbrecht
Illustration: Keren Katz
Fotos: Lilach Raz
Schrift- und Fotogestaltung: Maor Freedman
Bravo!
32 Seiten
Ab 5 Jahren
Vermes Verlag
20 €
Zu einer kleinen Schau- und Leseprobe geht es hier
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