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Schüler:innen vertreten in Rollenspielen beide Seiten im Verfahren beim zweiten Moot Court
Schüler:innen vertreten in Rollenspielen beide Seiten im Verfahren beim zweiten Moot Court
02.03.2024

„Allein die Erfahrung ist extrem wertvoll“

Zum zweiten Mal schlüpften Schüler:innen von Handelsakademien mit Jus-Schwerpunkt in die Rollen von Klags- bzw. Beklagten-Vertreteer:innen.

„Das ist natürlich eine tolle Belohnung“, freut sich Annabelle Benesch-Fries, Mitglied des Sieger:innen-Teams beim zweiten Moot-Court im Wiener Handelsgericht bei Wien-Mitte-Landstraße. „Aber allein die Erfahrung ist extrem wertvoll, und die haben wir alle gesammelt“, stellt sie den viel größeren Gewinn – nicht nur für ihr eigenes Team, sondern für alle Teilnehmer:innen – ins Zentrum.

Transparenz-Info

Moot-Court steht für Simulation von Gerichtsverhandlung – ursprünglich „nur“ für Studierende gedacht, wurde dieses Format im Vorjahr in Österreich erstmals auch für Schüler:innen der Handelsakademien mit einem Jus-Schwerpunkt geöffnet – Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… berichtete damals ausführlich in einer Reportage – am Ende dieses Beitrages verlinkt. Da in diesem Jahr die Information darüber zeitlich zu knapp kam und der Kalender übervoll war, kann dieses Mal nur auf die Medien-Aussendung samt Fotos des Fonds der Wiener Kaufmannschaft zurückgegriffen werden – als Transparenz-Info für diesen Beitrag.

Schüler:innen vertreten in Rollenspielen beide Seiten im Verfahren beim zweiten Moot Court
Schüler:innen vertreten in Rollenspielen beide Seiten im Verfahren beim zweiten Moot Court

Der Fonds betreibt mehrere private Handelsschulen und -akademien namens Vienna Business School in Wien und Mödling (Niederösterreich). Deshalb kommen in dieser Information auch lediglich diese Schulen vor – im Gegensatz zur eigenen Reportage im Vorjahr. In Österreich gibt es elf HAK in neun Städten (Eisenstadt, Graz, Innsbruck, Linz, Mödling, Salzburg, St. Pölten, Weiz und Wien) mit JUS-Schwerpunkt, wobei nicht aus allen Standorten Gruppen teilnahmen, weil manche erst vor weniger als vier Jahren damit begannen und nur Schüler:innen der jeweiligen vierten Klassen an diesem Rollenspiel teilnehmen. Die ersten Klassen wurden vor fünf Jahren eingerichtet, so dass es in diesem Frühjahr die ersten Absolvent:innen geben wird.

Den Vorsitz der Verhandlung im Finale führte Den Vorsitz führte die Präsidentin des Wiener Handelsgerichts, Maria Wittmann-Tiwald
Den Vorsitz der Verhandlung im Finale führte Den Vorsitz führte die Präsidentin des Wiener Handelsgerichts, Maria Wittmann-Tiwald

„Immens wertvoll“

Zurück zum siegreichen Team aus der VBS Schönborngasse (Wien-Josefstadt; 8. Bezirk). Neben der eingangs zitierten Annabelle Benesch-Fries gehörten Laurenz Köckeis, Philipp Mandl und Fabian Retzlaff dem Team an. „Allein die Richter in Aktion zu sehen, welche Fragen sie stellen und wie sie auf vorgebrachte Argumente reagieren, ist immens wertvoll“, erklärt Laurenz Köckeis. Während Schüler:innen in die Rolle von Anwält:innen sowohl der Klags- als auch der gegnerischen Beklagten-Seite schlüpften, wurden die Verfahren von tatsächlichen Richter:innen geleitet. Im Finale um Platz 1 führte die Präsidentin des Handelsgerichts, Dr.in Maria Wittmann-Tiwald, wie schon im Vorjahr die Verhandlung, ihr zur Seite saß Peter Martschini.

Den Vorsitz der Verhandlung im Finale führte Den Vorsitz führte die Präsidentin des Wiener Handelsgerichts, Maria Wittmann-Tiwald gemeinsam mit dem Richter Peter Martschini
Den Vorsitz der Verhandlung im Finale führte Den Vorsitz führte die Präsidentin des Wiener Handelsgerichts, Maria Wittmann-Tiwald gemeinsam mit dem Richter Peter Martschini

Lob von Profis

Letzterer gab den Schüler:innen im Vorfeld wertvolle Tipps und Hinweise und zeigt sich beeindruckt von der akribischen Vorbereitung der Teams: „Man konnte erleben, wie die Teams im Vorfeld nachdachten, was ihnen vor Gericht nützen würde. Da will man sagen: Hier wäre das Vorlegen eines neuen Dienstzeugnisses des Klägers gut – da hat einer es auch schon hervorgezaubert. Die Teams haben sich professionell vorbereitet, da war nicht viel Unterschied zum echten Gerichtsalltag“, spendete er das wohl höchste Lob.

Dass Moot Court – wieder unter der Patronanz von Justizministerin Alma Zadić – im Vorjahr sozusagen keine Eintagsfliege geblieben ist, veranlasst den Initiator dieser praxisbezogenen Simulation, Daniel Baier, Jurist und Lehrer an der JusHAK der VBS Mödling, zu diesem zitierten Statement: „Damit haben wir den Moot Court als wertvolles Bildungselement der JusHAK etabliert. Wir wollen damit jungen Menschen die Möglichkeit geben, die Justizwelt früh kennenzulernen.“

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