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Bildmontage aus den Fotos der fünf Final-TEams in der Kategorie Entrepreneuership: Curiosity Crates, IncluNet, Polyflex, SchoolBash und Kayf.app
Bildmontage aus den Fotos der fünf Final-TEams in der Kategorie Entrepreneuership: Curiosity Crates, IncluNet, Polyflex, SchoolBash und Kayf.app
06.06.2025

Coole, schlaue, soziale unternehmerische Aktivitäten

In der Kategorie Entrepreneurship präsentieren Schüler:innen wirtschaftliche Projekte, viel davon mit gesellschaftlichem Mehrwert – Jugend Innovativ 2025, Teil 5.

Rund eine Woche, bevor die neun Landessieger ihre jeweilige Junior-Company im Bundesfinale des Bewerbs der besten Schüler:innen-Firmen präsentieren, stellten sich im Österreich-Finale von Jugend Innovativ (JI) auch die fünf besten Wirtschaftsprojekte vor – und dem Bewerb vor der der Jury. Auch wenn schon am Donnerstag (5. Juni 2025 die Preise vergeben worden sind , Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… stellt sie – wie auch alle anderen 30 Finalprojekte in der jeweiligen Kategorie in jener Reihenfolge vor, die sich aus der JI-Startliste ergibt.

MINT-Boxen

Wenn Leon Rozboril über die Anfänge von „Curiosity Crates“ (Neugier-Box) zu schildern beginnt, kommt er ins Schwärmen über Erlebnisse aus seiner Volksschulzeit, die Augen beginnen zu leuchten. „Wir hatten chemische Experimente gemacht und ich war begeistert davon. Leider gab es so etwas im Gymnasium nicht mehr.“

Diese, seine eigene Lust und Freude am Experimentieren, am Eintauchen in Chemie, aber auch Physik, Naturwissenschaften, Mathematik – das was als MINT-Fächer (I für Informatik, T für Technik) steht, hat er gemeinsam mit Jan Hager und Manuel Pichl in seiner jetztigen Schule, der BHAK /BHASch Bruck an der Leitha (Niederösterreich) zu einem Projekte der Kategorie Entrepreneurship verpackt.

Jan Hager, Manuel Pichl und Leon Rozboril mit ihrer
Blick in die MINT-Schachtel

Eingepackt in eine Kartonbox sind Unterlagen für ein halbes Dutzend einfacher Experimente, die Pädagog:innen mit ihren Schüler:innen durchführen können – gedacht für das letzte Jahr in der Volksschule. Gebrauchsfertige Anleitungen wie Turm- oder Hochhausbauten aus Papier und Klebestreifen, Papierflieger, Untersuchungen mit einer Lupe, Kressesamen usw. Ersteres als Aufgabe für kleine Teams, Zweiteres durchaus auch als Bewerb der einzelnen Kinder.

Neben dem Basteln und Beobachten verbinden die Inhalte der Curiosity Crates, die sie an Schulen verkaufen, vielleicht noch mit Anleitungs-Videos bzw. Links zu solchen bestücken wollen „Informationen zu Berufen mit denen diese Versuche verbunden sind – Architektur, Pilot:in…“

IncluNet

Inklusion ist ein weit verbreitetes Schlagwort. Barrierefrei sollen, eigentlich müss(t)en nicht nur Gebäude usw. sein, sondern auch die digitale Welt. Ist (noch?) lange nicht oder bei Weitem so, fanden Tymofii Nosov, Sedat Sallamaçi und Joshua Matt von der HTBLVA Dornbirn (Vorarlberg). Wer nicht lesen kann, tut sich besonders schwer, ist von vilem ausgeschlossen.

Das Trio arbeitete mit Caritas Werkstätten und der Lebenshilfe im westlichsten Bundesland zusammen und begann eine App zu programmieren, die auf bildlichen Inhalten aufbaut, die aber natürlich für jene, die nichts oder schwer sehen, auch zum Hören sind, aber auch als Text – dann sicher in einfacher Sprache – ausgegeben werden können.

Zunächst ist daran gedacht, sozusagen eine eigene inklusive Social-Media-Plattform aufzubauen, bei der di User:innen (Nutzer:innen) sowohl Fotos posten als auch Bilder zeichnen oder mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz Bilder gestalten, die sie auch per Mikrofon ansagen können. Da es noch mehr unterschiedliche, individuellere Anforderungen gibt, könnten auch eventuell für Menschen mit Epilepsie das Scroll-Tempo begrenzt oder Schwarz-Weiß-Filter aktiviert werden.

Beim Einloggen würden Werkstatt-Mitarbeiter:innen helfen. Noch ist IncluNet in Entwicklung, „Wir wollen es bis Jahresende fertig programmiert haben“, hoffen die drei Schüler. Und vielleicht auch darauf, dass Partner einsteigen und dieses Netz, um diese Plattform dann auch darüber hinaus öffnen zu können.

Neues „Leben“ für Tennis-Saiten

Wie das Duo von „PrintReclaim“ Abfälle, die beim 3D-Drucken entstehen recycelt – siehe Bericht in der Kategorie Design (ganz unten verlinkt) – so will auch eine (große) Gruppe von Schülern der HTL Mödling Abfall vermeiden. Reißen Saiten in Tennisschlägern, so fallen diese als Kunststoff ist an – und erhöhen Müllberge. Bisher.

David Djordjević, Timo Kantilli, Eric Marouschek, Rajko Petrović, Vojin Rakić, Ravajel Ravajeljan, Jovo Šašić, Ivan Stević, Semih Ünal und Tyrone Weikmann begann solches gerissenen Saiten zu sammeln, reinigte sie und in Zusammenarbeit mit Chemiefirmen wird dieser Kunststoff geschreddert, aus dem Granulat werden verschließbare (Jausen- und andere) Boxen hergestellt.

„Polyflex“, so das Projekt der zehn Schüler – von denen nicht alle beim Foto für Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… dabei sein konnten – vermarktet aber nicht nur den bisherigen Abfall, sondern bietet Workshops an, wo der Gedanke, dass so manches was bisher im Müll landet, Ausgangsmaterial für Recycling sein könnte, vermittelt werden soll.

Sichere (Schul-)Partys

Riesen-Partys mit bis zu 4000 Leuten stellten Paul Graf und Valentin Krissmanek aus der Handelsakademie in der Wiener Maygasse (Hietzing; 13. Bezirk) mit ihrem Unternehmen „Schoolbash“ schon auf die Beine, organisierten Dutzende Clubbings – und das seit zwei Jahren. Je länger sie das – früher mit einem dritten Kollegen (Felix Hawle) machten, desto mehr wurde ihren Besucher:innen und damit ihnen selbst Sicherheit in mehreren Bereichen ein zentrales Anliegen.

Getränke auf K.O.-Tropfen testen, Verhindern von Diskriminierungen, (sexuellen) Belästigungen, Drogen usw. sind must haves der Veranstaltungen, die sie organisieren – über Teststreifen und Awareness-Teams. Auch wenn „dadurch natürlich Kosten anfallen, wollen wir faire Preise garantieren“, meinen die beiden zu KiJuKU.at „Die Tickets kosten bei uns 8 bis 15 €.“ Organisiert werde vor allem über Schulsprecher:innen und wie bei Schulbällen, vorerst in Wien und Niederösterreich, „wir wollen aber auf die ganze DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ausweiten“, geben sich die beiden Eventmanager unternehmerisch optimistisch.

Kayf – cool

War das jetzt in meinen eMails, als Nachricht via WhatsApp, Insta, gar Facebook oder kam das als SMS? Wem passiert es nicht, immer wieder zu suchen, wo sich welche Info findet?  

Ankush Ahuja, Alexander Awart, Pavel Bakshi und Gioia Frolik aus dem TGM (Wien-Brigittenau; 20. Bezirk) präsentierten im 38. Jugend-Innovativ-Finale ein Werkzeug, das sie gemeinsam mit Tobias Fischinger ausgedacht, umgesetzt, programmiert und online gestellt haben.

Ihre – englischsprachige Website – von der die Anwendung downgeloadet werden kann (Free-Version ohne sowie kostenpflichtige – 10 €/Monat mit Support), stellt die Angebote für kooperative Dokumenterstellung, Suchfunktionen über alle Kanäle samt KI-basierter Unterstützung im Detail dar – kayf.app

Übrigens, wie einigen andere Projekte auch, setzt diese Gruppe auf open source – also Programmierung, die transparent ist und von anderen weiterentwickelt werden kann.

Ach ja, die Nachfrage beim Team, wofür Kayf denn vielleicht eine Abkürzung wäre, ergab: „Kayf ist ein russisches Wort und bedeutet so etwas ähnliches wie bei uns cool!“

kijuku_heinz

Wird forgesetzt – weitere Kategorien sowie Preisträger:innen