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Gruppenfoto der Preisträger*innen, Unterstützer*innen usw. - nach 3G-Regeln, also mit Masken
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23.06.2021

Das haben sie gesagt…

Auszüge aus den Finalreden aller 32 Sieger*innen beim 12. Durchgang des mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“

Finalrunde Innsbruck, ORF Landesstudio Tirol, 3. Mai 2021 – Teilnehmer*innen aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg

Lea Klimmer (16, BG Blumenstraße, Bregenz/Vorarlberg; Englisch und Deutsch – das sowieso immer): „Wir bekommen Noten, die uns klar machen, wie viel wir wert sind. Wir werden mit guten Noten belohnt, wenn wir wissen, wie das System funktioniert. Ob das Gelernte langfristig in unseren Köpfen bleibt und uns später im Leben behilflich ist, interessiert keinen so wirklich. Das System funktioniert. -Zumindest nach außen hin.“ –.

Lea Hagivara (14; AKG Salzburg; Englisch): „Unser größtes Problem ist die Angst. Die Angst davor, selbst das Opfer zu werden.“

Greta Haider (15; Europa- und BG Nonntal, Salzburg, Russisch): „Der Populismus ist sicherlich daran interessiert, mit schwungvollen Reden, hoffnungsvollen Versprechen oder eher mit leeren Parolen und unrealistischen Forderungen, Wähler zu mobilisieren. Demokratie ist keine Willkür der Mehrheit. Demokratie ist keine absolute Unbeschränktheit des Mobs. Demokratie muss man erlernen, politische Bildung muss man wollen.“

Pauline Klieber-Petiteau (17, HLWest in Innsbruck/Tirol, Französisch): „Es ist unsere Pflicht als Mensch, auf andere acht zu geben. Das ist es, was uns Menschen ausmacht, was uns menschlich macht. Und kein Mensch dieser Welt hat das Recht, einen anderen seiner Würde zu berauben.“

Gruppenfoto der in Wien anwesenden Preisträger*innen der Finalrunde in Innsbruck
Gruppenfoto der in Wien anwesenden Preisträger*innen der Finalrunde in Innsbruck

Finalrunde Graz, ORF Landesstudio Steiermark, 5.5. 2021, Teilnehmer*innen aus Kärnten, Steiermark und Burgenland

Maria Javornik (19, HTBLA Kaindorf an der Sulm, Slowenisch): „Ich werde dafür einstehen, dass die Gesellschaft beginnt, uns, beeinträchtigte Menschen, als gleichberechtigte Mitglieder der heutigen Gesellschaft zu akzeptieren.“

Fabijan Berket (18, PrivatGymnasium Ursulinen in Graz, Kroatisch): „Ja, die Demokratie braucht auch meine Stimme. Aber nicht nur bei der Wahl. Meine und Ihre Stimme können auch im Alltag gegen Unwahrheiten, gegen Homophobie, gegen Rassismus kämpfen. Denn die Demokratie an sich ist wertlos. Wir, mit unseren Stimmen, machen sie erst wertvoll. – In Deutsch und Kroatisch hat

Aleksei Bespechnyi (17, BHAK BHAS in Oberwart, Russisch): „Das Leben „verschönert“ sich schließlich nicht von selbst, dafür muss gekämpft werden. Und das Kampfmittel für ein besseres, schöneres, sorgenfreies Leben heißt Demokratie.“

Hadia Masood (15, Mittelschule Kneippgasse in Klagenfurt, Urdu): „Demokratie muss gelebt werden – es darf keinen geben, der sich das Recht nimmt, andere Menschen zu verfolgen und sie zu bedrohen oder gar zu töten, nur weil man eine andere religiöse oder politische Meinung hat.“

Alexandra Miholca (13, MS Kalsdorf, Rumänisch): „Tatsächlich war es früher oft der Fall, ich hoffe, ich kann von früher sprechen, dass Menschen wie ich, die einen Migrationshintergrund haben, oft ausgeschlossen wurden. Aber wie können wir uns das erklären? Bin ich anders? Natürlich! Ich bin ich! Sehe ich anders aus? Natürlich! Ich bin Alex! Mache ich etwas falsch? Aber ich versuche doch das richtige zu tun. Diese Gedanken schwirren einem durch den Kopf.“

Malika Mustapajev (12, Pestalozzi Gymnasium Graz, Englisch): „Rassismus ist eine Ideologie, nach der Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale als „Rasse“ kategorisiert und beurteilt werden. White privilege ist die Tatsache von Menschen mit weißer Haut, die Vorteile in der Gesellschaft haben, die Nicht-Weiße nicht haben: Das Konzept des white privilege erklärt, warum weiße Menschen einen besseren Zugang zu den rechtlichen und politischen Institutionen der Gesellschaft haben.“

„Das Geschenk ist Leben“ – ein Satz aus der Rede zum Thema Klimaschutz von Chisom Ezike in der Finalrunde. Chrisom  hat in ihren Reden zwischen Englisch und Deutsch gewechselt, ist 13 Jahre alt und  Schülerin des Herta- Reich-Gymnasium in Mürzzuschlag in der Steiermark.

Gruppenfoto der in wien anwesenden Preisträger*innen der Finalrunde in Graz
Gruppenfoto der in wien anwesenden Preisträger*innen der Finalrunde in Graz

Finalrunde St. Pölten, Niederösterreichisches Landhaus/ORF Landesstudio NÖ, 7.5.2021, Teilnehmer*innen aus Niederösterreich und Oberösterreich

Govany Roufaeil (20, HAK Neunkirchen, NÖ, Arabisch): „Meine Haut ist nicht hell, nicht so dunkel, aber dunkler als der normale Hautton von den meisten anderen Menschen, die in Österreich leben. Meine Haare sind dunkelbraun und nicht blond oder hell. Aber was hat das jetzt damit zu tun, ob ich gut oder schlecht bin?“

Kathrin Marić (HAK1 in Wels, OÖ, Kroatisch): „Vor allem die Jugend, mich eingeschlossen, fühlt sich momentan von der Regierung oft nicht gehört. Ich als überzeugte Demokratin finde, dass Jugendliche öfters in Entscheidungen miteingebunden werden sollen, vor allem, wenn es sich um neue Regelungen handelt.“

Cemre Cansu (16, HLW Haag, NÖ, Türkisch): „Haben Sie auch schon einmal davon gehört, dass man mit dem Geld, das die Waffenindustrie an einem Tag verdient, den Hunger und die Armut auf der Welt für immer beseitigen bzw. ausrotten könnte?“

Nadia Ahmed (17, BG/ BRG Gmunden, OÖ, Englisch): „Ich bin Weltbürgerin – Teil der Generation Global, eine Welt, eine Heimat, in der ich das eigene, urmenschliche, verbindende Element, im Fremden erkenne.“

Nahid Mohammadyan-Rustami (19, HAK Auhof Linz, OÖ, Farsi): „Ich bin heute hier um meine Stimme zu erheben nicht um zu schreien, sondern um für die zu sprechen, die keine Stimme haben. Wir können nicht für unsere Rechte sprechen, wenn wir stumm sind. Wir können nichts verändern, wenn wir unsere Stimme nicht benutzen. Also hebt eure Stimme und kämpft für eure Rechte, denn gemeinsam, nur gemeinsam schaffen wir es!“

Maximilian Pils (18, Stiftsgymnasium Melk, NÖ, Englisch): „Denn im Endeffekt, sind wir bunt, nix ja und – Wir sind bunt, wir sind divers, wir sind stolz – Punkt“

Media Hussain (17) HLA Baden, NÖ, Arabisch): „Man muss auch einmal sagen, dass Migranten, die hier leben, auch etwas Gutes für Österreich tun, nicht nur Schlechtes. Denn wir gehen auch in die Schule, in die Arbeit oder machen eine Lehre bzw. eine Ausbildung. Wir haben genauso Pläne und Träume, die wir in Zukunft erfüllen möchten.“  Sätze aus der Rede der 17-jährigen

Diana Loshay (17, BG/BRG Gmunden, OÖ, Albanisch): „In einem multikulturellen Ambiente aufzuwachsen bedeutet nicht weniger, sondern mehr zu sein. Wir sind bunt, ja und?“

Laura Seidl (13, Mittelschule Ebenfurth, NÖ, Englisch): „Wofür stehen wir? Wofür sind wir bereit Zeit, Herz und Hirn zu investieren? Natürlich für unsere privaten Wünsche und Hoffnungen, aber genauso für das Überleben des Planeten und seiner Bewohner:  Wir setzen uns ein für die Freiheit und die Anerkennung aller Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion, und sexuelle Präferenz.  Wir stehen für Frieden, Gleichheit und Menschenwürde!“

Gruppenfoto der in Wien anwesenden Preisträger*innen der Finalrunde in St. Pölten
Gruppenfoto der in Wien anwesenden Preisträger*innen der Finalrunde in St. Pölten

Finalrunde Wien, ORF Radiokulturhaus/ORF Landesstudio Wien, 10. und 11. Mai 2021, Teilnehmer*innen aus Wien

Mario Zurz (20, Höheren Bundeslehranstalt für Tourismus und wirtschaftliche Berufe Bergheidengasse, Wien, Russisch): „Egal ob Serbe, Türke oder Roma im Herzen sind wir Mensch. Wir wissen alle wie schwer der Weg unserer Ahnen war und auch welchen schweren Weg wir noch gehen müssen, um vollwertige Akzeptanz zu erreichen.“

Simon Zhang (16, AHS Maria Regina, Wien, Chinesisch/Mandarin): „Unsere Erde ist todkrank. Und wir Menschen sind die Krankheitserreger.“

Emilie Kutzenberger (17, BG Hegelgasse, Wien, Dänisch): „Wenn ein Mädchen belästigt wird, ist oft die Frage: Was hat sie angehabt. Und diese Frage ist vollständig verkehrt, weil es völlig egal ist, was ein Mädchen anhat. Egal, wie viel oder wie wenig sie anhat, Schuld hat immer der Täter und niemals – niemals das Opfer.“

Melisa Mete (18, BORG Lessinggasse, Wien, Türkisch): „Ich bin eine Frau, eine Türkin, die in Wien geboren ist und noch dazu eine Alevitin. Ich bin aus diesen 3 Gründen eine unerwünschte Minderheit in Österreich und in der Türkei. Ich wollte diese Rede nicht schreiben, weil ich nicht noch ein Risiko eingehen wollte. Aber ich habe es satt zu schweigen. Wir haben es satt zu schweigen.“

Rabia/Rita Ralice (14, Modulare Mittelstufe Aspern, Wien, Türkisch): „Ich bin ein Mädchen, dass in der Türkei geboren wurde, aber eine armenische Schule besuchte. Wir haben viele negative Erfahrungen aufgrund unserer Nationalität und Religion gemacht. Wir wollten nicht akzeptieren, wie mit uns umgegangen wurde. Wir haben gemerkt, wie uns andere Menschen aufgrund unserer Religion und Nationalität gemieden haben. Wir haben gesehen, wie andere Leute wegschauten haben. Wir wollten hinschauen und aufstehen.“

Luca Horvath (13, G19, Döblinger Gymnasium, Wien, Ungarisch): „Mädchen, die nicht mal damit klarkommen ihre erste Periode zu bekommen, müssen sehen wie Frauen mit retuschierten Körpern Tausende Likes bekommen. Man stellt sich die Frage: Bin ich weniger wert als diese Menschen, wenn ich nicht so aussehe wie sie?“

Gábor Janzer (15, GRG 12, Wien, Ungarisch): „Setzen wir uns dafür ein, dass jeder, unabhängig von seiner Staatsbürgerschaft, der bereits eine gewisse Zeit in Österreich lebt (z.B. 5-10 Jahre) die Wahlberechtigung erwerben kann oder dass der Zugang zur Doppelstaatsbürgerschaft, also die Möglichkeit zu wählen, erleichtert wird!“

Tracy-Cindy Agbogbe (16, BGRG Albertgasse, Wien, Ewe): „Es wird Zeit Veränderung zu wagen.  Wie viele junge schwarze Menschen sollen noch an diesen Idealen zerbrechen bevor wir anfangen zu handeln? Bei wie vielen Generationen soll der Fluch noch wirken, bis wir einsehen, dass sich was verändern muss? Also öffnen Sie ihre Augen, schauen Sie hin, stehen Sie auf und handeln Sie jetzt!“

Amira Djawathanowa (13, Mittelschule Feuerbachstraße, Tschetschenisch): „Was mich aber traurig macht, ist, dass ich, ein 13-jähriges Mädchen hier stehen muss und unserer Gesellschaft klarmachen muss, dass wir unsere Frauen mit Respekt behandeln sollten. Bis heute schafft es die Menschheit nicht, mit Frauen respektvoll umzugehen! Meine Frage ist – warum?“

Pembe Gül Akyüz (18, BHAK in Wien 10, Türkisch): „Respekt vor Frauen ist kein Zeichen der Schwäche! – Respekt vor Frauen muss selbstverständlich sein! – Warnt nicht eure Töchter, erzieht eure Söhne!“

Nikola Stokanić (15, NMS Am Schöpfwerk, Wien, Serbisch): „Wir Jugendlichen möchten nicht nutzlos in die Ecke gestellt werden. Wir wollen so gut wie möglich unseren Teil zur Gemeinschaft beitragen, aber wir brauchen ihr Verständnis, ihren Respekt und ihre Unterstützung. Es geht also um unsere gemeinsame Zukunft.“

Anna Magerl (16, AHS St. Ursula, Wien, Englisch): „Die sozialen Medien beeinflussen aber nicht nur unsere mentale Gesundheit negativ, sondern in einigen Fällen auch unsere physische Gesundheit. Wir verwenden die Sozialen Medien immer und überall. Jedoch müssen wir unsere Zeit, die wir auf Instagram, TikTok und Co. verbringen, limitieren. Wir müssen unser Selbstbewusstsein stärken, uns schätzen und lieben lernen, für uns und unsere Träume kämpfen!“

Gruppenfoto der bei der Preisverleihung anwesenden Gewinner*innen der Wiener Finalrundenn Wien
Gruppenfoto der bei der Preisverleihung anwesenden Gewinner*innen der Wiener Finalrundenn Wien

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

12. Runde: 133 im Finale

Im Herbst sind 350 Jugendliche bei der 12. Runde des mehrsprachigen Redewettbewerbs „SAG’S MULTI!“ angetreten. Juror*innen entschieden aufgrund von eingesandten Videos, wer es ins Finale schafft(e). Jury-Vorsitzender und Erfinder des Bewerbs, Peter Wesely, sandte allen Redner*innen wertschätzendes, individuelles Feedback und den Finalist*innen Tipps dafür in jeweils rund 1 ½ -minütigen Videos. (Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … durfte etliche davon sehen).

133 Schüler*innen mit 25 Sprachen – immer natürlich Deutsch dabei – stell(t)en sich an fünf Finaltagen Anfnag Mai live den Jurys.
32 Sieger*innen wurden am 22. Juni 2021 im Wiener RadioKulturHaus des ORF ausgezeichnet.

In diesem Schuljahr hat erstmals der ORF die Patronanz für den Bewerb übernommen. Zum Gesicht des Bewerbs wurde die mehrsprachige, langjährige ORF-Wettermoderatorin Eser Akbaba.

sagsmulti.at

Zu den Streams aller Finaltage und Sendungen zum Thema geht es in der ORF-TVthek – gesammelt auf dieser Seite hier