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Großgruppenfoto der Preisträger:innen und ihrer Laudator:innen
Großgruppenfoto der Preisträger:innen und ihrer Laudator:innen
30.05.2023

Escape-Room als Lern-Ort und andere Top-Leistungen

Merkur der VBS: Gewichtige Auszeichnungen für Projekte und einzelnen Schüler:innen bzw. Pädagog:innen der privaten Handelsschulen und -akademien der Vienna Business School.

War das ein Tag und ein Abend! Am Nachmittag (Donnerstag vor Pfingsten 2023) wurden Dutzende Schüler:innen auf die große Bühne in der Stage 3 in St. Marx geholt und feierlich-launig für ihre teils patentreifen Erfindungen und Projekte in der Award-Zeremonie des 36. Bundesfinales von Jugend Innovativ ausgezeichnet – Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… hat alle Projektteams interviewt und – zwecks größerer Übersichtlichkeit – nach den jeweiligen Kategorien sortiert, in den vergangenen Tagen hier online präsentiert.

Gewichtige Statuen für die Besten der Besten

Wenige Stunden später stellten die privaten Handelsakademien und -schulen VBS (Vienna Business School) zum insgesamt 26. Mal (zum zweiten Mal in der Grand Hall am Erste Campus beim Wiener Hauptbahnhof) die besten Projektteams sowie einzelnen Schüler:innen und Pädagog:innen ihrer sechs Standorte vor und holten die Besten der Besten auf die Bühne, um ihnen die einige Kilo schweren Merkur-Statuen zu überreichen. Hier seien nun – zunächst – die Preisträger:innen vorgestellt, wenngleich gerade bei den einzelnen Schülerinnen und Schülern die Wahl der Jury wohl jedes Jahr extrem schwer fallen muss. Seitenlang ist in den Unterlagen der Nominierten zu lesen, was diese alle – und das „neben“ hervorragenden schulischen Leistungen – schaffen, oft vielsprachig, in sozialen Initiativen engagiert, (lern-)helfend für Mitschüler:innen, teils noch etliche Wochenstunden jobbend!

Escape-Room

Das Abenteuer Escape-Room boomt seit einigen Jahren. Menschen lassen sich in (Freundschafts-)Gruppen einsperren und müssen gemeinsam Aufgaben lösen, um da wieder rauszukommen. Im Schnitt kostet dieses Abenteuer zwischen 20 und 30 Euro pro Spieler:in. In der VBS Augarten (Wien 2, Leopoldstadt) ließen sich die beiden 3.-Klässler‘innen Hanna Ukaj und Jelena Vučanović einen solchen Escape-Room für ihre eigene Schule einfallen. Die Aufgaben, die sich die beiden ausdachten und auf Anfänger:innen der kaufmännischen Schule abstimmten, starten mit Begriffen aus der Betriebswirtschaft, es folgten Office-Management-Rätsel samt Einsatz des 10-Finger-Systems und Elemente von Unterricht via TEAMS. Aber auch Bewegung war gefragt: in der Sport-Einheit galt es über Hinweise ein Zahlencode zu turnen. Sprachen – Deutsch und Englisch – waren ebenso gefragt wie Mathe- und Rechnungswesen, bevor endlich der Code für jenen Safe geknackt werden konnte, in dem sich der Schlüssel für die Tür zur Freiheit öffnen ließ.

Da die beiden Erfinderinnen selbst am Gala-Abend verhindert waren, nahm Mitschüler Abdullah Kızılırmak, der sich – mit einem weiteren Kollegen (Marko Facius) bei seinen Aufgaben im Escape-Room auch filmen hatte lassen, die Merkur-Statue in Empfang.

Die Laudatio für das beste ökonomische und innovative Projekt (diese beiden Kategorien wurden heuer zusammengezogen) hielt die KURIER-Wirtschaftsredakteurin Andrea Hodoschek, die sich zwar wunderte, dass sich Menschen freiwillig einsperren lassen, aber sich beeindruckt zeigte, dass die beiden Schülerinnen selbst vorher einige Escape-Rooms recherchiert hatten und abschließend – wegen der Verbindung von Lernen und Spaßfaktor – meinte: „Ich bin sicher: Dieses Beispiel macht Schule.“

Viele „kleine“ Projekte ergeben ein großes Ganzes

Von Anbeginn an zeichneten die VBS – obwohl Wirtschaftsschulen und vom Fonds der Wiener Kaufmannschaft betrieben – jeweils das beste soziale Projekt aus. In diesem Jahr fiel die Wahl der Jury auf eine Summe von „kleineren“ Projekten, die sich zu in der VBS Schönborngasse (Wien 8, Josefstadt) im ersten Semester dieses Schuljahres zu „Gemeinsam stark: Wir lassen euch nicht im Stich“ vereinigten.

Alle 28 Schüler:innen der 3A der Handeslakademie hatten sich in Gruppen aufgeteilt, um Gutes – für Menschen und Tiere – zu tun, karitative Organisationen zu unterstützen usw.

Neben den tatsächlich erzielten Erlösen bzw. immateriellen Hilfen wurde bei allen Beteiligten auch das Bewusstsein der Bedeutung von vermeintlich kleinen Gesten und Taten gefördert.

Warme Kleidung für OBDACH JOSI, Sachspenden an ein Kinderheim, Faschingskostüme für kranke Kinder, Kleidersammlung für die Caritas, Verkauf von Waffeln und alkoholfreiem Punsch in der schuleigenen Aula zugunsten eines Tierheimes waren einige der „kleinen“ Projekte, die das große Ganze sozialen Engagements der ganzen Klasse ergaben.

Stellvertretend für diese nahmen Maximilian Wastl, Paulina Šušnja, Lazar Djordzović, Vanessa Vrapčenjak, Marc-Aurel Schmid und Asude Kurvet die Merkur-Statue aus den Händen des Obmanns der Sparte Information & Consulting der Wirtschaftskammer Wien, Martin Heimhilcher, in Empfang, der unter anderem sagte: „Wir leben in herausfordernden Zeiten: Krieg, Teuerung und Zukunftssorgen bestimmen bereits vieler Leben. Die vielfältigen Einsätze der Preisträgerinnen und Preisträger zeigen: Es findet sich immer ein Ort, an dem man einen Unterschied machen kann. Und damit das Wichtigste vermittelt, das man Menschen in schwierigen Situationen geben kann: Hoffnung.“

Student oft the Year – HASch

Student of the Year HAS: Nina Nurdinović aus der Vienna Business School Mödling. Sie ist – wie es in den Unterlagen über alle Nominierten (in Summe rund 50 Seiten) u.a. heißt die „mit Abstand die beste Schülerin der 3. Klasse Handelsschule, hat seit der ersten Klassein allen Unterrichtsgegenständen im Zeugnis ein „Sehr gut“. Außerdem ist sie Klassensprecherin und betreut seit Beginn, sehr gewissenhaft und engagiert, die Klassen-WhatsApp-Gruppe, womit sie die Klassenvorständin sehr unterstützt. Engagiert übernimmt sie jederzeit gerne zusätzliche Aufgaben wie beispielsweise Mitarbeit beim Tag der offenen Tür.

Neben der Schule arbeitet sie samstags als Verkäuferin, um mit eigenem Geld unabhängiger zu sein. Wie viele Schüler:innen wächst Nina Nurdinović mehrsprachige auf, ein Gewinn für sie und die Gesellschaft bzw. Wirtschaft. Zusätzlich hat sie ein Jahr lang Russisch gelernt.

Mehrsprachig ist auch ihre Laudatorin, die Haubenköchin Parvin Razavi. Sie zog in ihrer Laudatio Parallelen zu ihrer eigenen Biografie, die von Flucht und Neustart in einem fremden Land geprägt ist: „Gerade als migrantisches junges Mädchen ist es sehr wichtig, sich selbst seinen Platz in der Welt zu suchen, die Sprache zu lernen, aber auch zu wissen, was man möchte. Nina Nurdinović erfüllt das alles auf vorbildliche Weise.“

Student of the Year HAK

Zum Besten der Besten, die für „Student oft he Year der VBS-Handelsakademien nominiert waren, wählte die Jury Michael Petzl aus der VBS Akademiestraße. Er ist Landesschulsprecher für die Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) in Wien, aber auch Landesmeister beim „digi.check“, einem Wettbewerb zur Messung digitaler Kompetenzen an den kaufmännischen Schulen Österreichs. Außerdem betätigt er sich seit mehr als zehn Jahren ehrenamtlich in der Pfarre Rennweg und da vor allem in Sachen sozialer Hilfsaktionen.

Die VBS Akademiestraße verleiht übrigens seit 20 Jahren einen schulinternen eigenen Preis für soziale Projekte, den Amicus Award. Für diesen hat Petzl verschiedene Projekte miterfunden und -organisiert, u.a. ein halbes Jahr wöchentlich Flüchtlingskindern in einer Flüchtlingsunterkunft bei Hausaufgaben unterstützt und beim Lernen geholfen.

Den Merkur übereichte ihm Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst im Bundeskanzleramt (ÖVP), die darauf hinwies, dass sie „selbst vor 10 Jahren (OÖ-)Landesschulsprecherin (war) und weiß, wie viele Fehlstunden sich da ansammeln. Aber vor allem, wieviel Ausdauer man beweisen muss, wieviel Verhandlungsgeschick und Energie da reingesteckt wird. Der Preisträger engagiert sich zudem auch sozial. Meine Hochachtung vor diesem Einsatz.“

Lehrerinnen

Auch wenn diesmal nicht – wie es in manchen Jahren schon der Fall war – ein nominiertes Team aus Pädagog:innen den Merkur für Teacher oft he Year bekam, erhielten dennoch mehrere Lehrerinnen diese Auszeichnung. Von den Nominierten entschied sich die Jury für Sabine Wachutka aus der VBS Floridsdorf. Sie hatte vor fast 30 Jahren an derselben Schule maturiert und eine der ersten Übungsfirmen gegründet. Neben diversen Zusatzqualifikationen und -aufgaben würdigte Laudator, René Tritscher, CEO der Austrian Business Agency, Wachutka unter anderem Antoine de Saint-Exupéry zitierend: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, wie schon der schlaue Fuchs aus dem Buch, „Der kleine Prinz“, wusste. Sabine Wachutka aber zeigt, dass der Blick mit dem Herzen auch immer mit Leistung verbunden sein muss. Erst so werden wir zur besten Version unserer selbst.“

Online-Zeitung mit Schüler:innen

Wie schon zu Beginn dieses Abschnitts angedeutet, gab’s einen Merkur für eine weitere Pädagogin. Seit einigen Jahren gibt es einen Publikumspreis, der via Online-Voting ermittelt wird. Zur Wahl stehen die Nominierten für Schüler:in des Jahres Handelsschule, Handelsakademie sowie die Lehrpersonen der sechs Schulstandorte (fünf in Wien, einer in Mödling). Und in diesem Jahr gab’s diese Auszeichnung für Juliane Renetzeder aus der VBS Akademiestraße. Auf die Frage, weshalb sie glaube, dass sie Stimmenstärkste geworden sei, nannte sie vor allem die Online-zeitung, die sie mit Schüler:innen gestaltet, das „Akademiestreet Journal“. Den Merkur überreichte ihr übrigens ein ehemaliger Schüler dieser HAK, der heutige Bildungsdirektor Heinrich Himmer, den der der Vorstand des Fonds der Wiener Kaufmannschaft, Helmut Schramm, als „fast schon Haus- und Hof-Laudator der Merkur-Galas“ bezeichnete.

Absolventin

Eine Merkur-Statue gibt es seit vielen Jahren auch für eine/n Absolvent/in, „Graduate oft he Year“, von der Jury ausgewählt, die dieses Mal Yvonne Rueff auf die Bühne holte, die vor 28 Jahren an der VBS maturiert hatte. Unter nicht einfachen Bedingungen, denn wie sie in ihrer Dankesrede „verriet“: „Mein Vater war gestorben, ich hatte die Tanzschule über, und trotzdem ging es. Weil ich eine großartige Klassenvorständin und eine tolle Klassengemeinschaft hatte und unbedingt etwas erreichen wollte. Was ich daraus gelernt habe: Oft bringt das Leben etwas ganz anderes, als das, worauf man sich vorbereitet hat. Aber ich habe Zeit meines Lebens gesehen – zuletzt auch bei Dancer against Cancer: Ich hab so eine gute Ausbildung genossen, ich kann eigentlich alles machen.“

Die Inhaberin der Traditionstanzschule Rueff und Gründerin erhielt die Statue aus den Händen des Schulerhalter-Präsidenten, Helmut Schramm, der meinte: „Neben den persönlichen Erfolgen in verschiedenen Tanzdisziplinen hat sie das Familienunternehmen erfolgreich ins neue Jahrtausend gebracht.“
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Merkur

Die privaten Handelsschulen und -akademien des Fonds der Wiener Kaufmannschaft, VBS (Vienna Business School) haben sechs Standorte: Akademiestraße (Wien 1, Innere Stadt), Augarten (Wien 2, Leopoldstadt), Hamerlingplatz und Schönborngasse (Wien 8, Josefstadt), Floridsdorf (Wien 21) sowie Mödling.

Seit 26 Jahren werden die besten Projekte und Einzelpersonen mit mehrere Kilo schweren Merkur-Statuen ausgezeichnet.

In der feierlich-würdigen Gala werden alle Nominierten in informativ-launigen Videos vorgestellt. Auf die Bühne geholt werden jeweils die Preisträger:innen, die von der Jury ausgewählt werden, wobei diese immer wieder schon darauf achtet, dass nach Möglichkeit alle Standorte wenigstens einen Merkur abkriegen.

Alle nominierten Handelsschüler:innen bzw. HAK-Schüler:innen
Akademiestraße: Ina Xiao /Michael Petzl (Merkur)
Augarten: Marija Vasić/ Mihai-Alexandru Porumb
Hamerlingplatz: Sidra Hamo/ Edina Wachter
Schönborngasse: Marija Stanojević/ Julia Helmer
Floridsdorf: Princess-Nalija Corachea/ Jakub Kozlinski
Mödling: Nina Nurdinović (Merkur)/ Felix Henrik Seidl

vbs.ac.at/

Akademiestreet Journal