Video der BundesJugendVertretung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und „Orange the World“ als internationale Kampagne der 16 Tage zur Beseitigung von Gewalt an Frauen.
„Gewalt beginnt schon vor dem ersten Schlage“, so startet ein 1 ½-minütiges Video des Frauenkomitees der Bundes Jugend Vertretung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November). Und macht damit darauf aufmerksam, dass AUCH psychische Gewalt gemeint ist. „Wir leben immer noch in einer Gesellschaft, in der Sexismus vorherrscht. Das bedeutet, dass Frauen permanent Diskriminierung erfahren, zum Beispiel in Form von Hassnachrichten, im Laufe ihrer Ausbildung oder bei geringer Bezahlung im Bereich der Erwerbsarbeit. Diese Mechanismen gipfeln dann leider in Gewalttaten bis zu Femiziden. Diese Welt ist für Frauen nicht sicher“, betont Fiona herzog aus dem Vorsitzteam der Bundes Jugend Vertretung (BJV), der gesetzlichen Interessenvertretung aller Kinder- und Jugend(-organisationen) in Österreich.
Nach dem zitierten einleitenden Satz im Animationsvideo finden sich diverse abwertende und beschämende Sager in Spruchblasen, die Mädchen und Frauen allzu oft zu hören kriegen. „Mädchen und Frauen sind tagtäglich mit frauenfeindlichen Sprüchen oder Handlungen konfrontiert, sei es im beruflichen oder privaten Kontext, oder auch im öffentlichen Raum. Kritik und Ablehnung wird oft damit beiseite gewischt, dass Frauen keinen Spaß verstünden oder hysterisch seien. Hier beginnt eine gefährliche Spirale“, erklärt Romana Greiner, Sprecherin des BJV-Frauenkomitees.
„Wenn wir Gewalt bekämpfen wollen, müssen wir auf der strukturellen Ebene ansetzen und alles dafür tun, um Geschlechtergerechtigkeit herzustellen. Ein wichtiger Aspekt ist die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen, die nur erreicht werden kann, wenn Arbeit gerecht entlohnt und unbezahlte Arbeit endlich fair zwischen den Geschlechtern aufgeteilt wird“, unterstreicht Greiner.
„Gerade im Lockdown ist die Situation für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, besonders prekär. Gewaltschutzeinrichtungen müssen daher endlich ausreichend finanziert und gefördert werden. Das Budget des Gewaltschutzpaketes der Regierung ist dafür viel zu gering angesetzt”, kritisiert die oben schon genannte Fiona Herzog.
„Die Bundesregierung muss alles dafür tun, damit Frauen, die von Gewalt betroffen sind, rasch und umgehend Schutz bekommen. Außerdem braucht es einen Ausbau von Präventions- und Täterarbeit. Bildungsarbeit zum Thema Gewalt muss schon bei Kindern im Bereich der Elementarpädagogik und in der Schule anfangen“, so der Appell der Co-Vorsitzenden.
„Uns reicht´s! Wir wollen endlich ein Leben ohne Sexismus und Gewalt“, betonen Herzog und Greiner abschließend. Das ist auch der letzten Satz im Video. Davor ist noch – siehe Screenshot oben – zu lesen: „Ob sexistische Sprüche, Nachpfeifen auf der Straße, Hassnachrichten oder körperliche Gewalt – das ist für Mädchen, Frauen, trans und nicht-binäre Personen Alltag.“
Der 25. November als internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ist Auftakt für 16 Tage gegen Gewalt an Frauen – bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, und läuft weltweit als Kampagne „Orange the World“. So manche öffentliche Gebäude, deren Institutionen die Kampagne werden dann orange-farben beleuchtet. So wie das Festspielhaus St. Pölten an manchen Tagen blau erstrahlt, als Unterstützung der UNICEF für die Kinderrechte – Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … hat berichtet -, so wird an anderen das – leider derzeit ja innen leer bleiben müssende Kulturhaus orange leuchten. Ziel ist es, Opfer von Gewalt sichtbar zu machen und ihnen so eine starke Stimme zu geben.
Der 25. November als „internationaler Aktionstag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ geht auf eine Initiative lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen 1981 zurück, die 1999 von der UNO aufgegriffen wurde. Bei einem Treffen vor 40 Jahren wollten die Aktivistinnen an den „Fall Mirabal“ erinnern. Die Schwestern Mirabal, Mitglieder der „Movimiento Revolucionario 14 de Junio“, waren 1960, nach mehreren vorangegangenen Verhaftungen, in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und schließlich ermordet worden. (Quelle: Wikipedia)
Der 10. Dezember ist Jahrestag des Beschlusses der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen (im Jahre 1948).