Spannend, praxisnahe Erfindungen in der Kategorie Design; Teil 3 der Berichte über das 38. Bundesfinale von Jugend Innovativ.
So, nun auch die Story zum Foto im Auftakt-Bericht zum diesjährigen Jugend-Innovativ-Bundesfinale: Die kreative Version des vielfach und noch dazu dehnbaren – seit einigen Jahren aktuellen – Logos dieses Bewerbs für erfindungsreiche Schüler:innen stammt von Jugendlichen aus dem B/R/G Lienz (Osttirol). „Stretching The Limits: Die Power auxetischer Materialen“ nannten Teresa Neumayr, Moritz Engl, Paul Unterluggauer, Sophie Gailer, Marie Pichler und Klara Duong ihre Arbeit, mit der sie es aus 42 Projekten in der Kategorie Design eben ins Finale der Top 5 – jeder Kategorie geschafft haben. Klingt höchst – naja, fast wie eine Geheimwissenschaft.
Das Foto sagt da schon einiges mehr. Und worum es geht, erklärten – und vor allem zeigten – die sechs Schüler:innen nicht nur Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Wenn sich ein Material dehnen lässt, dann üblicherweise in eine Richtung – in die Länge gezogen, wird Gummi oder was auch immer schmäler.
Diese mit dem für die meisten sicher neuen Wort beschriebenen Werkstoffe werden dann nicht nur länger, sondern auch breiter. Zuerst am Computer konstruiert und dann 3D-gedruckt haben die 7.-Klässler‘:innen scheinbar fast eine spielerische Lust entwickelt, immer neues zu kreieren: So manches kann sich nicht nur längs und breit ausdehnen, sondern auch wölben, also in die dritte Dimension erweitern. Die vielen bunten Teile, die sie auf ihrem Präsentationsstand ausbreiteten, luden auch viele Kolleg:innen von anderen Projekten, nicht zuletzt auch den Journalisten dazu ein, großen Gefallen an diesem haptischen, immer wieder verblüffenden „Spiel“ zu gewinnen.
Ob und wenn ja, was sie gewonnen haben – wobei wie immer kein Projekt leer ausgeht – wird erst bei der Award-Gala Donnerstagnachmittag verraten – und darf erst ab Freitag in Medien bekannt gegeben werden.
Die Reihenfolge der Vorstellung der Projekte richtet sich – wie schon im vorigen Beitrag zu Engineering I (das war jene Kategorie, wo KiJuKU schon am ersten Tag alle fünf Teams getroffen hatte) nach einer zur Verfügung gestellten Liste und besagt nichts über die Wertigkeit.
Eines von sieben Teams aus der HTL Rennweg (Wien-Landstraße), die es dieses Jahr ins Finale geschafft haben (Rekord!) hat – ausgehend von einer eigenen Klassenreise in die schwedische Hauptstadt Stockholm – wobei das Ziel nichts zur Sache tut – eine Lücke bei Organisieren entdeckt. Für Einzel- oder auch Familienreisen gäbe es schon genügend digitale Werkzeuge, um bei der Planung zu helfen. „Für Gruppenreisen haben wir nichts Brauchbares gefunden“, nannten die vier Schüler:innen Stefania Manastirska, Severin Rosner, Roman Krebs und Raven Burkard den Ausgangspunkt, selber Entsprechendes zu programmieren und gestalten: Eine eigene schlanke Website mit den Funktionalitäten, dass nicht nur eine Checkerin / ein Checker alles vorgibt, sondern alle Beteiligten reinarbeiten kann: journeyplanner.io
Häuser, Busse, Büsche ausgeschnitten aus Papier und zusammengesteckt – kommt ohne Kleber aus. Diese Teile finden sich neben einem Laptop des Projektteams „ScrumpliCity – Build Your Scrum Knowledge“ (HTL Rennweg, Wien 3). Lisa-Marie Hörmann, Marco Janderka, Sophie Nemecek und Felix Wollmann erklären den Sinn und Zweck – und müssen zunächst eine Bildungslücke des Journalisten schließen: Scrum ist ein digitales Werkzeug für Projektmanagement – und das seit Jahrzehnten!
An berufsbildenden höheren Schulen wo genau diese Kompetenz vermittelt wird und für viele Arbeiten erforderlich ist, kennen praktisch alle dieses Tool. Wenn’s im Unterricht um die Grundlagen geht – oder für andere Menschen, die Projekte organisieren soll(t)en, und Scrum erlernen (wollen), sei dieses spielerische Herangehensweise gedacht, so erklären die vier Jugendlichen. Die Spieler:innen schlüpfen in die verschiedenen Rollen und das in einer Art Brettspiel – für das sie die Objekte erst selber ausschneiden – Vorlagen gibt’s zum Downloaden.
Das Spiel, für das sich die Gerannten auch den passenden Namen einfallen haben lassen, ist natürlich ein kooperatives, geht es doch ums Erlernen von (besserem) Organisieren von Projekten und da ist Teamarbeit ein zentrales Element. scrumplicity.app
Immer wieder tauchen im Jugend-innovativ-Finale Jugendliche mit Feuerwehr-Helm oder -Montur auf. Ein Großteil der Brandbekämpfung und anderer Aufgaben liegt in Österreich bei Freiwilligen. Und aus ihrer praktischen Arbeit stoßen jugendlich Feuerwehrleute immer wieder in ihrer regelmäßigen Tätigkeit auf so manchen Verbesserungsbedarf, die der den Einsatz selber oder die Tätigkeiten darum herum erleichtern oder stark verbessern könnte.
In der Kategorie Design – ein weiteres „brandheißes“ (das musste sein, hat sich aufgedrängt!) Projekt landete in der Kategorie ICT & Digital – kommt natürlich in einem weiteren Beitrag. Nun also zu den beiden FF-Jungmännern Florian Amann und Marco Kainz, die mehr als die Hälfte ihres Lebens schon bei der Freiwilligen Feuerwehr (FF) sind und als Dritten im Bunde Tobias Jacopich von der HTL Wolfsberg (Kärnten), der nun auch FF’ler ist:
Nach dem Löscheinsatz, wenn du ohnehin schon „geschlaucht“ bist, musst du die elendslangen, oft vielen, Schläuche händisch aufrollen, erzählt das Trio dem Reporter. „Es gibt zwar so etwas Ähnliches wie Kabeltrommeln“, die seien aber nicht wirklich ausgereift und brauchbar. „Unser Aufrollgerät ist geländegängig, hat Gummireifen, damit funktionieren die ohne Aufpumpen und es ist mechanisch, nicht elektrisch – also auch nicht fehleranfällig.“ Außerdem haben die Schüler aus der langjährigen praktischen Erfahrung ein „Gerät zum mobilen Aufrollen von Feuerwehrschläuchen“ so – selber aus Holz gebaut, dass er schmal, platzsparend, griffbereit im Feuerwehrauto verstaut werden kann.
„Schon als Kind hab ich meiner Oma beim Kochen geholfen. Da war ich noch so klein, dass ich nicht einmal zur Arbeitsplatte in der Küche hinaufgekommen bin und auf eine kleine Leiter steigen musste“, erinnert sich Emanuel Ullmann aus der sechsten Klasse des Wiedner Gymnasiums / Sir-Karl-Popper-Schule im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… an die Anfänge seiner Leidenschaft.
Eine übervolle Lade mit Küchengeräten hat er auf den Präsentationstisch seines Design-Projekts gestellt. Die könnte deutlich entlastet werden, gäbe es für alle – ob Schöpflöffel, Schnitzelklopfer, Tortenheber oder was auch immer nur einen einzigen Griff mit dem die jeweiligen Utensilien – dann nur der Werkzeugteil – verbunden werden könnten.
„Ich hab schon ein Stecksystem gehabt“, erzählt der Jugendliche. Das sei aber nicht optimal gewesen „und daher hab ich jetzt einen neuen Mechanismus gebaut, bei dem Werkzeugteil und Griff haltbarer miteinander verbunden sind.“
Vorläufig alles „nur“ 3D-gedruckte Modelle, „aus Stahl wäre es zu teuer gewesen“. Wobei es dem Schüler, wie er ergänzt, nicht nur um den Mechanismus gegangen ist, „ich hab vor Kurzem eine Idee fürs Design gehabt und mich dafür beim Edelweiß inspirieren lassen, als etwas typisch Österreichischem“.
Das Tüfteln des Reporters, ob der Name „Finn Kitchentools“ möglicherweise für eine Abkürzung – wofür auch immer – steht, zerstreut der Erfinder: „Nein, ich mag nordische Namen, aber wenn Sie eine Idee haben, wofür das stehen könnte, sagen Sie’s mir bitte!“
Wird forgesetzt – weitere Kategorien sowie Preisträger:innen
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