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Ellen Wollmann vor einigen der Bilder, an deren Erstellung sie mitgewirkt hat
Ellen Wollmann vor einigen der Bilder, an deren Erstellung sie mitgewirkt hat
21.12.2025

Hammerhai ist für Künstliche Intelligenz Hammer + Hai

Jugendliche präsentierten viele Fotos und einige Videos, die sie in einem Medienlabor mit Hilfe von KI erstellt haben. Drei kurze Interviews mit Beteiligten; fünf Dutzend Fotos, zwei Videos.

„Ein Mann chillt mit einem Hammerhai“ – zwei Mal gaben unterschiedliche Jugendliche in einem KI-Workshop diesen Prompt (Ein- oder Aufgabe für das Programm) ein. Beide Male „spuckte“ die mit „künstlicher Intelligenz“ arbeitende Fotobearbeitungs- und -erstellungs-Software Canva Bilder mit einem Hai und einem Mann aus – und jedes Mal mit einem Hammer. In einem Fall hält der Mann – bärtig wie der zweite – das Werkzeug in Händen; beim anderen Bild schwebt der Hammer über den Wellen, dafür neben definitiv einem Hammerhai 😉

Es sind dies zwei von Dutzenden Fotos, die Jugendliche im KI-Medienlabor seit Beginn des Schuljahres in Workshops erstellt haben – teil einzeln, immer wieder aber auch in Gruppen. Ein Teil dieser Jugendlichen befindet sich in einer AusbildungsFit-Maßnahme der ÖJAB (Österreichische JungArbeiterBewegung), andere verbringen Lern- und Freizeit mit der Vienna Hobby Lobby, die mit ÖJAB zusammenarbeitet. Manche hatten sich schon selbstständig (Vor-)Wissen in Sachen KI beigebracht, für andere boten die Workshops die ersten Einstiege in diesen relativ neuen Zweig der digitalen Welt. Der aber sicher unerlässlich sein wird in der gegenwärtigen und noch viel mehr zukünftigen Arbeits- und Berufswelt und darüber hinaus im (Alltags-)Leben.

Galerie – Leistungsschau

In der Woche vor Weihnachten lud die ÖJAB-Zentrale in Wien zu einer Veranstaltung, in der Ergebnisse dieses KI-Medienlabors präsentiert wurden und viele der Bilder – leider nur für einen Nachmittag – in einer Ausstellung zu sehen waren, „AI × Youth Gallery – Jugend gestaltet Zukunft“.

Das was als „Katzenvideos“ seit vielen Jahren sprichwörtliche Attraktionen an Bewegtbildern auf Social Media Plattformen sind, fand auch in so manchen der mit Artificial Intelligence, der englischen Version von KI, produzierten Bilder in den Workshops seinen Niederschlag: Von der gekrönten Stubentigerin und ihrer fast identen Gefolgschaft, die Canva zum Prompt „Katzen übernehmen die Weltherrschaft 2“ kreiierte bis zur Golf-spielenden Katze vor einer im Hintergrund explodierenden Sonne.

Drei Jugendliche in Interviews

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… präsentiert hier nicht nur viele dieser Bilder der Ausstellung, drei Jugendliche erklärten sich bereit für kurze Interviews. Die 18-jährige Ellen Wollmann nutzte vor den Workshops „vor allem Chat GPT für Alltagsfragen, zum Beispiel wollte ich einmal wissen, wie lange Milch in einem schon geöffneten Packerl haltbar ist; aber auch für schulische Sachen wie Referate und Präsentationen. In den Workshops, die vier Mal fünf Stunden dauerten, haben wir mit Fotos und Videos gearbeitet, was für mich neu war. Zuerst haben wir mit Vorgaben für Bilder gelernt mit diesem Werkzeug umzugehen und dann konnten wir frei arbeiten“, freut sie sich über etliche der Ergebnisse, die sie mit Kolleg:innen erstellt hat und präsentiert sich zwischen solchen Fotos.

Zuerst Flop

Raphael (19) gesteht, dass der erste Versuch eigentlich ein Flop war. „Ich hab als Prompt geschrieben: Mann, der mit einer Ameise am Strand chillt. Aber die Ameise ist nicht und nicht zu finden, sie ist einfach zu klein.“ Dafür freut er sich umso mehr über den sehr gelungenen Erdbeer-Elefanten, der gleich drunter hängt.

Eine anonym bleiben wollende Jugendliche zeigt das Ki-generierte Foto, das sie mit den Angaben Zukunft Mödling erhalten hatte
Eine anonym bleiben wollende Jugendliche zeigt das Ki-generierte Foto, das sie mit den Angaben Zukunft Mödling erhalten hatte

Zukunft –> düster

Ein Teil der Workshops fand in Wien-Brigittenau in Räumen der Hobby Lobby, der andere in Mödling im ÖJAB-Haus statt. „Zukunft Mödling“ mit diesem kurzen Begriffspaar fütterten verschiedene Jugendliche die KI – und beide Mal waren seeeehr düstere Bilder das Ergebnis. Womit das Internet zu Mödling und der Zukunft dieser Stadt gefüllt ist?

Eine der Jugendlichen, die anonym bleiben will, zeigt dem Journalisten das Bild, das auf ihre Zwei-Wort-Angabe hin von der KI angefertigt worden ist. „Trotzdem hat die Arbeit mit diesen KI-Werkzeugen Spaß gemacht, es war überraschend, was da oft mit der Eingabe von einem Satz oder nur höchstens drei Wörtern an Bildern rauskommt“, resümiert sie bei der Präsentation der Ergebnisse der Workshops.

Rausfinden, was wie (nicht) funktioniert

„Die KI wird die Zukunft sein und wir werden sehr abhängig von ihr sein! Deswegen sollten wir uns jetzt schon mit der KI beschäftigen, um herauszufinden wie sie funktioniert, was sie gut machen, was sie nicht gut machen kann, damit wir sie positiv einsetzen können!“, wurde bei den Präsentationen Emanuel zitiert. Er ist jugendlicher Leiter bei Hobby Lobby und Co-Workshop-Leiter des Medienlabors.

„Es waren sehr coole und spannende Workshops! Die Jugendlichen zeigten Interesse und hatten viel Spaß mit den KI-Gestaltungsmöglichkeiten. Sie setzten sich auch sehr reflektiert und kritisch mit KI auseinander“, meinte der erwachsene Workshop-Leiter Markus Toth.

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