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Thea, Kathi, Carla und Alex - Interviewpartner:innen von KiJuKU
Thea, Kathi, Carla und Alex - Interviewpartner:innen von KiJuKU
21.04.2024

In andere Kulturen und Welten hineingeschnuppert

KiJuKU-Interviews mit Schüler:innen des BG 8 (Piaristen) zu den Vielfalt-Projekttagen vor dem abschließenden Fest auf dem Platz zwischen Schule und Kirche in Wien-Josefstadt (8. Bezirk).

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… durfte einige Schüler:innen des Piaristen-Gymnasiums, deren Eltern damit einverstanden waren, vor dem Fest der Vielfalt – dazu mehr im Link am Ende der interviews – interviewen. Und wollte wissen, wie sie das gesamte dreitägige Projekt gefunden haben und was für sie persönlich von den Workshops bzw. Exkursionen besonders wichtig war.

Thea (12, 2. Klasse): Ich fand das Projekt sehr cool, weil wir in andere Kulturen hineinschnuppern konnten und weil es ein wichtiges Thema ist, dass jeder und jeder gleich, aber auch anders ist.
Ich fand den Workshop zur chinesischen Kultur sehr interessant, wir konnten ein bisschen von der Sprache lernen – sich vorstellen und sagen, ich komme aus Österreich – siehe kurzes Video unten.
Der Workshop zu Mobbing war auch sehr spannend – wir haben viel gelernt, was Mobbing ist, wie es dazu kommen kann, aber auch, wie man es stoppen kann.

Kathi (12, 2. Klasse): Ich finde die Vielfalttage sind eine gute Idee. Diversität ist wichtig. Wir haben viel darüber geredet, was es bedeutet, andere zu respektieren – egal wie anders sie sind, ob sie sich anders kleiden oder ihre Sexualität oder ob wer vielleicht verschlossener ist.
Sehr spannend fand ich auch den Workshop zu Weltanschauungen und zur chinesischen Kultur, wo wir einiges über Sprache und Schrift gelernt haben, aber auch, dass es im chinesischen Schach andere Figuren, die nur runde Holzscheiben sind, wie Elefanten oder Kanonen gibt, der König sich nur auf wenigen Feldern bewegen darf und dass es in der Mitte des Spielfeldes einen „Fluss“ gibt, den nur bestimmte Spielfiguren überschreiten dürfen.

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Carla (12, 2. Klasse): Die Diversitätstage sind sehr, sehr wichtig, weil Vielfalt und Verschiedenheit da sind, jeder verschieden ist und der Mensch sein können darf, der sie oder er sein will. Es soll niemand wegen des Aussehens verurteilt werden und es soll keine Vorurteile geben. Dazu passt auch der Workshop zu Rassismus, den wir heute noch vor dem Fest gehabt haben. Dazu haben wir auch einen Film gesehen, in dem in einer Straßenbahn eine Frau einen Dunkelhäutigen beleidigt.
Den Mobbing-Workshop fand ich auch sehr wichtig. Da haben wir auch gelernt, wie schlecht es Mobbing-Opfern gehen kann.
Wir haben aber auch erfahren, dass Cybermobbing seit 2016 sogar strafbar ist und dass man das melden kann.

Alex (12, 3. Klasse): Ich find’s wichtig und ziemlich cool, dass wir drei Diversitätstage hatten mit Kino, Workshops über Mobbing und Wertschätzung. Dadurch haben wir einen besseren Überblick über Leben verschiedener Menschen bekommen und dass jeder Mensch das Recht hat, sich entfalten zu können. Wir haben viel über Mobbing gesprochen, wie es entsteht und wie es vom Streit zum Mobbing kommen kann. Wir haben auch ein bisschen mehr mitbekommen, wie man es stoppen kann oder sogar muss.
Ich selber habe einmal in der U-Bahn drei Jungs gesehen, die einen, der so eine jüdische Kopfbedeckung, eine Kippa aufhatte, gehänselt, genervt und bei der Station aus der U-Bahn gedrängt haben und niemand in der ganzen U-Bahn hat etwas gesagt oder gemacht.

Klara (16, 6. Klasse): Es ist eine sehr, sehr tolle Idee, dass unsere Schule so eine Veranstaltung macht. Es wurden Themen behandelt, die sonst im Unterricht nicht wirklich vorkommen.
Diversität gibt es eben in allen Lebensbereichen und sie ist die Zukunft. Wenn wir uns darauf vorbereiten, so verbessert das das Zusammenleben in der Gesellschaft.

Zum Thema Chancengleichheit haben wir eine Shades-Tour in der Innenstadt mitgemacht, die von einem Obdachlosen geführt wurde. So haben wir erfahren, wie das Leben eines Obdachlosen ist. Den meisten von uns hier in der Schule geht es so gut, dass wir das vorher nicht gewusst haben. Das war sehr interessant und man lernt das eigene Leben mehr zu schätzen.

Sophia (16, 6. Klasse): Diese drei Tage waren eine super Möglichkeit über Sachen zu reden, die wir sonst gar nicht wirklich mitbekommen. Mit der Shades-Toru haben wir eine andere Seite von Wien kennengelernt.

Mit unserer Klasse haben wir auch eine Modeschau zu verschiedenen Kulturen gemacht, die in unserer Klasse vertreten sind – siehe Bereicht über das Fest, Fotos und Videos von der Modeschau.

Franziska (15, 5. Klasse): Im Chancen-Workshop haben wir vor allem von der Arbeitswelt gelernt – auch über Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten zwischen jedem und jeder Einzelnen und großen Konzernen.
In allen fünften Klassen war auch Gesundheit ein wichtiges Thema. Wir waren in einem Box-Studio, das von einer Boxerin geleitet wird. Dort haben wir Körperübungen gemacht und durften am Schluss auf einen Box-Sack einschlagen.
Außerdem haben wir uns in die Lage von blinden oder gehörlosen Menschen hineinversetzt. Mit verbundenen Augen und zugestöpselten Ohren sind wir auf der Straße unterwegs gewesen. Wir waren auch in einem Rollstuhl einkaufen und in der Apotheke. Wir haben dabei viele komische Blicke bekommen und erlebt, dass viele Menschen nicht hilfsbereit waren.

In einem Theater-Workshop ging es um Rassismus, Unterschiede, Vorurteile und darum andere Kulturen kennen zu lernen.

Felix (16, 6. Klasse): Die Projekttage waren sehr cool, eine Bereicherung. Vielfalt und Diversität ist ganz wichtig für die Zukunft, wenn wir damit gut umgehen lernen, können wir viel zum Besseren verändern.

Durch die Shades-Tour haben wir die Sicht von Obdachlosen kennengelernt und erfahren, dass viele Menschen nicht aus eigener Schuld obdachlos geworden sind. Und weil wir da mehr Verständnis haben, sind wir vielleicht jetzt offener, wenn uns ein obdachloser Mensch auf der Straße begegnet.

Die 17-jährige Lilli geigt siet 14 Jahren!
Die 17-jährige Lilli geigt siet 14 Jahren!

Lilli (17, 7. Klasse) spielt seit 14 Jahren Geige, „ich komm aus einer musikalischen Familie“ und gesteht so mit 14, 15 Jahren „war’s schon eine schwierige Phase – mit Spaß an der Sache zu bleiben; aber ich bin generell sehr motiviert“.

„Das Vielfalt-Projekt find ich prinzipiell sehr gut. Mit der neuen Direktion gibt es langsam Veränderungen in unserer Schule. Dieses Projekt hat viel geändert und für alle was gebracht für mehr Zusammenhalt. Da hat das LehrerInnenteam ganz schön was auf die Beine gestellt. Gerade in solchen Zeiten einmal drei Tage von Mathe ode Deutsch abzusehen und sich mit wirklich wichtigen Fragen zu beschäftigen ist schon eine ganz gute Sache.

Besonders intensiv fand ich den dokumentarischen Film „Everyday Rebellion“ von den beiden Brüdern Riahi (Arash und Arman T.). Der hat mich sehr berührt, weil er zeigt, wie sich in verschiedenen Ländern der Welt Menschen gegen Ungerechtigkeiten auflehnen.“

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