Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… sprach mit einem – noch – wenig bekannten Zeichner und Schöpfer eines Dialekt sprechenden Austro-Helden.
Umgeben von vielen Löwen – gezeichnet, gemalt, gedruckt und in unterschiedlichsten 3D-Figuren zeigt und erklärt Markus Bruckner Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… seine Arbeit. Die ist seine Leidenschaft von jungen Kindesbeinen an: Zeichnen!
Vor Kurzem hat er sein erstes Buch veröffentlicht – den „ersten Band einer auf mindestens sechs, höchstens sieben Teile“ konzipierten Manga-Serie namens „I am from Austria“. Alex, ein Held, der (nieder-)österreichischen Dialekt spricht, macht sich auf, Österreich vor drei Kaisern zu retten… – Besprechung in einem eigenen Beitrag – Link am Ende des Artikels.
„Gezeichnet hab ich schon immer gern und viel“, beginnt der 31-Jährige im Gespräch in Felbring / Muthmannsdorf in Niederösterreich vor der Hohen Wand zu erzählen.
„Das machen ja fast alle Kinder, wie kam’s dazu, dass mehr daraus geworden ist“, will der Journalist wissen.
Schon in der Volksschule sei er von Lehrer:innen dafür gelobt worden, viel detailreicher, „auch im Hintergrund“ zu zeichnen, wo andere nur den Vordergrund gemalt haben. „Mit 14 habe ich so richtig meinen ersten Comic gezeichnet, der war so spongebob-mäßig und hat „Das erste Mal in New York“ geheißen.“
Ob er schon in dieser US-amerikanischen Stadt gewesen sei und sich davon inspirieren habe lassen, drängt sich die Frage auf.
„Nein, gar nicht, ich war einmal in London, aber das erst mit 23 Jahren. Im Comic ist es um die Vorstellung gegangen, wie es für jemanden aus einem kleinen Dorf ist, in eine Großstadt zu kommen.“
Er selbst stammt aus dem nahegelegenen Gaaden – „und das ist sehr klein, im Prinzip nicht viel mehr als ein Kreisverkehr, in die Volksschule bin ich in Stollhof, in die Mittel-, damals noch Hauptschule in Winzendorf gegangen.“ Nach der Schule absolvierte Bruckner eine Tischler-Lehre, „hab dann aber als angelernter Elektriker und alles mögliche andere gearbeitet. Und immer viel gezeichnet. Die Geschichten hab ich mir immer ausgedacht – eben auch wie sich wer aus einem Mini-Ort eine riesengroße Stadt vorstellt.“
Nach dem ersten Comic, „der leider bei einer Übersiedlung unabsichtlich verloren gegangen ist“, begannen ihn Mangas zu faszinieren. „Mit meinen Freunden hab ich viel Anime-Serien im Fernsehen angeschaut. Geschichten hab ich mir selber ausgedacht, im Internet nach Manga-zeichnungen gesucht und ein paar Sachen angeschaut. Aber im Prinzip hab ich mir das allermeiste selber beigebracht.“
Vor so drei, vier Jahren habe er sich intensiv mit der Entwicklung eigener großer Manga-Geschichten beschäftigt, sagt Markus Bruckner im KiJuKU-Interview. „Zwei Jahre habe ich geübt, gezeichnet, geschrieben, viel gelesen und begonnen an meiner ersten ganz großen Geschichte zu arbeiten.“ Die aber sei viel zu groß für eine Erstveröffentlichung. „Da müsste ich schon mit einem Verlag zusammenarbeiten.“ Diese Riesenstory hat er in groben Zügen schon im Kopf, aber will natürlich nichts davon verraten, „Löwen spielen eine wichtige Rolle – so viel kann ich aber schon sagen“.
In der Zwischenzeit gewann er mit einer kurzen, vierseitigen Geschichte – das ist die Vorgabe – einen der Hauptpreise bei der „Dokomi“ (Abkürzung für Deutscher Comic Market, japanisch doitsu komikku māketto). Und das ist immerhin die größte Anime- und Manga-Convention Deutschlands (2009 mit 1800 Besucher:innen begonnen, kamen im Juni dieses Jahres immerhin 180.000 Menschen zu dieser Veranstaltung in Düsseldorf.
Außerdem arbeitete er eben an „I am from Austria“ (IAFA). „Als ich entdeckt habe, dass es keinen Manga mit österreichischem Helden, noch dazu einem der im Dialekt redet, hab ich begonnen mir diese Geschichte auszudenken.“
Wie er an die Entwicklung von Stories herangehe, will KiJuKU im Interview wissen: „Zuerst erfinde ich immer die Charaktere. Da hab ich die Geschichte schon grob im Kopf, auch das Ende kenn ich da schon zumindest im Grunde genommen. Dann arbeite im am Storyboard, danach kommen Skizzen kapitelweise. Für IAFA kenn ich die ersten vier Bände schon, vom fünften und sechsten ein bisschen. Und vielleicht, sogar wahrscheinlich werden’s sieben. Nach den Skizzen kommt das Inken (mit Tinte zeichnen). Und dann das Storyboard fürs nächste Kapitel.“
So bis zu fünf, sechs Seiten am Tag schaffe er. „Meistens sitz ich 14 Stunden täglich an meiner Arbeit.“
Abschließend will Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… natürlich wissen, ob alles von Hand gezeichnet wird oder so manches digital entsteht. „90 Prozent zeichne ich mit Tinte auf Papier. Dann scanne ich’s ein – den Text schreib ich am Computer und auch kleinere Korrekturen an Zeichnungen erfolgen dann noch digital.“
Weil Markus Bruckner als Kind schon immer wissen wollte, die Autor:innen und Illustrator:innen arbeiten, aber wenig darüber erfahren hat, bittet KiJuKU den Manga-Zeichner und -Geschichten-Erfinder für Leserinnen und Leser eine kleine Kostprobe zu geben, wie er selbst arbeitet. In dem rund zweiminütigen Video unten zeigt er dir vor, wie er Schritt für Schritt von einem Kreis bis zu einem Manga-Figuren-Gesicht kommen. Darfst du gerne nachmachen!
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