Bilderbuch von Leonora Leitl „Wir sind ja nicht aus Zucker“ macht vielleicht auch Eltern Lust, ihre Kinder nicht mit dem Auto in die Schule zu kutischieren.
Ach wie gut, dass das elterliche Auto einmal „streikt“, wenngleich diese sehr dunklen Rauchwolken eher auf ein Uralt-Vehikel hindeutet. Aber, diese Szene ist für die mehrfach preisgekrönte Autorin und Illustratorin Leonora Leitl ohnehin „nur“ eine Art Schuhlöffel für ein Loblied auf die Fantasie von Kindern, wenn sie zu Fuß einen Weg zurücklegen. Da entdecken sie viel, das Erwachsene übersehen (würden), bleiben da und dort stehen, oder finden etwas, auf das sie klettern können oder darüber springen, staunen, versinken in Geschichten… nicht selten stören Erwachsene dabei mit „komm, geh schon weiter!“
Das erspart die Gestalterin von „Wir sind ja nicht aus Zucker!“ ihrer Titelheldin Sanna. Grantig, unausgegoren und genervt lässt Leitl Mama, Papa und die jüngere Schwester Mona rund um den Frühstückstisch dreinschauen, während Sanna fröhlich meint, wenn das Auto nicht fährt, könne sie ja zu Fuß in die Schule gehen. Wenn sie sich beeilt, erwischt sie sogar noch ihre Freund:innen – Action-Alma und Käpt’n Kurti, die schon länger auf diese Art und Weise ihren Schulweg – und den nach Hause zurücklegen.
Skeptische Mutter, erhellter Blick des Vaters, der gleich von seinen Schulweg-Abenteuern zu schildern anfängt – und sich dabei seines Spruches von damals erinnert, der dem Buch auch den Titel gegeben hat.
Gesagt, pardon geschrieben, und getan. Sogleich lässt die Autorin und Illustratorin, die hier vor allem mit Buntstiften und Wachsmalkreiden gearbeitet hat und stilistisch von Kinderzeichnungen ausgegangen ist, das Trio in fantasievolle Abenteuer eintauchen: Durch Schluchten, vorbei an wilden Tieren samt einem Säbelzahntiger, einem Imbisstand-Hexer und einer – im Text zahnlosen, im Bild ein-zahnigen – Hexe in einer Höhle. Weitere Stationen sind Sumpf, Moor, Vulkan und manches mehr – das du vielleicht in deiner Fantasie nochmals ausschmücken, ergänzen oder anreichern möchtest.
Natürlich kommen die drei Kinder – gerade noch – rechtzeitig in der Schule an, um sich auf dem Heimweg neue Abenteuer auszudenken. Vielen Kindern müsste das zu Fuß in die Schule gehen – noch dazu mit Freund:innen oder Kolleg:innen ja vielleicht weniger schmackhaft gemacht werden als Eltern. Da gibt’s eine ganze Reihe, die aus falsch verstandenem Sicherheitsgefühl ihre Kinder mit dem Auto am liebsten direkt bis vor die Schultüre bringen würden. Dieser starke Autoverkehr vor Schultoren ist allerdings eine Gefährdung weswegen viele Schulen am liebsten die Schulvorplätze autofrei machen (würden).
Und „nebenbei“ legen viele Kinder mehr Wert auf umweltfreundliches Verhalten – daraus hat sich sogar schon seit Jahren die Aktion von „Pedibus“ entwickelt, sozusagen Schulbus zu Fuß – mit gemeinsamer Geh-Strecke und Haltestellen zum „Ein-“ bzw. „Aussteigen“.
Text und Illustration: Leonora Leitl
Wir sind ja nicht aus Zucker!
36 Seiten
Ab Vorschulalter
Tyrolia Verlag
18 €
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