Das kann ich sehr wohl schon!

Papp-Bilderbuch darüber, dass Kindern viel zu oft gesagt wird, dass sie dafür noch zu klein wären.

„Dafür bist du noch zu klein!“ Sätze wie diese in verschiedenen Varianten wie etwa „da musst du noch ein paar Jahre warten“, „erst, wenn du in die Schule kommst“, und so weiter – wer hat nicht als Kind unter solchen „Vertröstungen“ gelitten. Manchmal war’s vielleicht – ungewollt von den Erziehenden – der Ansporn, es allen zu zeigen: „Das kann ich aber doch!“

Das Papp-Bilderbuch „Der kleine Floh kann noch nicht so!“ greift viele dieser Kindern nur zu gut bekannten Alltagssituationen auf. Vom Essen mit Besteck übers Klettern auf die Leiter zur Rutsche bis zur Dunkelheit reichen die Doppelseiten, die sich immer einer solchen Gelegenheit widmen. Die hat sich Autorin Sarah Kim Gries ausgedacht. Sophie Lucie Herken hat sie in Bilder umgesetzt – vom erwachsenen Spruch, mitunter begleitet von älteren Kindern, der dem Buch auch den Titel gab – bis zum Gegenbild auf der rechten Seite, wo das aufgeweckte, ein bisschen wild erscheinende Kind den anderen zeigt, dass es genau das jeweils sehr wohl kann.

Macht Mut – Kindern sowieso und vielleicht auch (Groß-)Eltern oder Pädagog:innen, Kindern sehr wohl mehr zuzutrauen und sie nicht – aus vielleicht wohlmeinender Bewahr-Sorge – „in Watte zu packen“ und ihre Schritte zur eigenen Selbstständigkeit zu behindern.

In der Bewerbung zu viel versprochen

Lediglich der Werbetext des Verlages, dass das Buch zeigen würde, „dass jedes Kind – unabhängig von Aussehen, Herkunft, Religion oder individuellen Fähigkeiten und Interessen – gleich wertvoll ist“ spiegelt sich im Buch eigentlich praktisch nicht wider. „Der kleine Floh“ ist immer das selbe (weiße) Kind, auf ganzen zwei der 26 Seiten kommt auch ein dunkelhäutiges Kind vor. Und am Ende trägt die Titelfigur auf einer Doppelseite 50 unterschiedliche Kopfbedeckungen.

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