Gelernter Sozial- und Zirkuspädagoge und autodidaktischer Kinderbuch-Autor und Illustrator gewinnt den erstmals vergebenen Preis zu Ehren der verstorbenen Autorin.
Am Dienstag nach Ostern wurde der erste Christine-Nöstlinger-Preisträger bekanntgegeben. Der neu geschaffene Preis zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen kleinen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten. Der Preis will damit auch die humanistischen Prinzipien und Anliegen, die die Autorin in ihrer Literatur vertreten hat, lebendig halten. Christine Nöstlinger hat in ihrem Werk immer konsequent die Position der Kinder und Außenseiter*innen vertreten.
Die Wahl der dreiköpfigen Jury, die von Stadt Wien (Kulturressort), Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik nominiert werden, fiel auf Michael Roher. Der 41-Jährige gelernte Sozialpädagoge, der auch als Zirkuspädagoge beim Circus Kaos gearbeitet hat, begann vor elf Jahren Kinderbücher zu illustrieren und schreiben. Mittlerweile hat er rund zwei Dutzend Bücher (mit-)geschaffen.
Die Jury – Karin Haller (Institut für Jugendliteratur), Paulus Hochgatterer (Primarius der klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tulln) und Anne-Catherine Simon („Die Presse“) – begründet die Preisvergabe u.a. damit, dass seine Neugier auf neue Techniken und Materialien, neue Motive und Spielformen, zeichnerisch wie sprachlich unerschöpflich scheint. „Seine Illustrationen beeindrucken durch ihre Detailkunst, die verschmitzte Unvorhersehbarkeit sowie die Kraft, mit der sie den Betrachter in Träume treiben und eigene Geschichten zu erzählen beginnen. In seinen Texten führt Michael Roher die große heimische Tradition des Sprachspiels fort. Mit Christine Nöstlinger verbindet ihn unter anderem die Lust am kreativen Umgang mit dem österreichischen Dialekt, die Nähe zum kindlichen Leser und der kindlichen Leserin und sein engagierter, menschenfreundlicher Optimismus. „Dann schauen wir einander an und sind dankbar“, sagte Michael Roher einmal über gelingende Bilder in seinen Büchern. Vielen Leser*innen, Kindern wie Erwachsenen, geht es mit seinen Büchern wohl so.“
www.buecher.at/christine-noestlinger-preis/
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