Gedichte und rätselhafte Sprachspielerei

„Ein schöner Klang
wirkt tagelang“

Dieser Zweizeiler ist eines der kürzesten Gedichte in „Der singende Gorilla: Reime und Lyrik für Kinder“. Es stammt von Heinz Janisch. Für das Buch hat die Herausgeberin Suli (Ursula) Puschban Texte von rund zwei Dutzend Dichter:innen (darunter auch von ihr selber) zusammengetragen. Kurze wie das eingangs zitierte, aber auch lange – und dann auch gar nicht gereimte Geschichten. Nicht nur ausgedachte, erdichtete, sondern auch wahre – wie die über Rosa Parks, die als Schwarze auf einem damals nur für Weiße bestimmten Sitzplatz in einem Autobus in den USA sitzen blieb (1955). Damit hat sie mitgeholfen, die Bewegung zu (mehr) Gleichberechtigung aller Menschen – unabhängig von ihrer Hautfarbe – in den Vereinigten Staaten von Amerika voranzubringen.

Manche der gereimten Zeilen spielen „nur“ mit Sprache – bis hin zu Zungenbrechern, andere vermitteln auch Botschaften – wie Georg Danzers Liedtext „Die Freiheit“ oder über Groß und klein.

Und dann findest du in diesem Buch – mit vielen bunten Zeichnungen von Karsten Teich – auch einen nicht ganz leicht zu lesenden, fast rätselhaften Text von Beate Lambert, der dir vielleicht ganz viel Spaß bereitet, wenn du den Trick heraußen hast. Am leichtesten wird’s, wenn du die scheinbar wirren Buchstaben- und manchmal auch zahlen-Kombinationen laut liest. Die Großbuchstaben musst du so aussprechen wie früher buchstabiert wurde, also nicht D, sondern De, oder wenn ein V dort steht, dann Vau. Eine kleine Kostprobe daraus hier im nächsten Absatz:

„PtR tut der C so W, dSWgN trinkt R CWT. schnL Gt S ihm bSR, abR PtR ist gRn Vl und lSt S sich gut GN. S m8 ihm gar nX aus zu schwNzN.“

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Karsten Teich/Duden Verlag

Titelseite des Bilderbuchs mit vielen Reimen „Der singende Gorilla“