Bilderbuch mit Ideen für andere Formen und Arten geschmückter Bäume.
Während in einem kürzlich hier vorgestellten (Vor-)Weihnachtsbuch seltsamerweise Bär und Biber für ihre Höhle im Wald einen Baum fürs bevorstehende Fest fällen, dreht sich das heute präsentierte Buch ums Gegenteil. „Kein Weihnachtsbaum für Kleo?“ beginnt schon mit der höchst unangenehmen „Begleiterscheinung“ von Hektik beim vorweihnachtlichen Einkauf. Kleo und ihr Vater werden von Packerl und Taschen schleppenden Kaufwütigen fast überrannt. „Pass doch auf, du Trampel-Tomate, schnaubte Kleo der roten Frau hinterher… eine Frau mit rotem Gesicht und noch roterer Jacke zwängte und dränge sich keuchend vorbei…“ Unter anderem damit und der Wortschöpfung „roterer“ beschreibt Autorin Caro Docar (mit „Opa Erwin fängt den Tod“ Dixi-Kinderliteraturpreisträgerin 2018) auf der ersten Doppelseite den ganz unfestlichen, vielen nur zu gut bekannten Stress.
Den verpackt Ewelina Wolnowska in die passenden Zeichnungen, deren Gesichter die entsprechenden Stimmungen ausdrücken – siehe Illustrationen dieses Beitrags mit Doppelseiten aus dem Buch.
Obendrein vermisst Kleo ihren besten Freund Pedro, der in den Ferien Verwandte in Brasilien besucht. Seine plastischen Schilderungen im Videotelefonat eines Ausflugs in den Amazonas-Regenwaldes lösen bei Kleo einen erlebnisreichen Traum aus, in dem sie gleich aus dem Fenster in den Urwald mit einigen seiner tierischen Bewohner klettert. Samt Angstbildern von Rodungen jahrhundertealter Urwaldriesen von denen ihr Pedro auch Smartphone erzählt.
Aufgeschreckt aus dem Traum sieht sie im Innenhof natürlich keinen Urwald, doch die ihr bekannte, vertraute Tanne. „Was wär wohl, wenn jemand sie abholzen würde? Plötzlich wusste Kleo, was zu tun war.“
Am nächsten Morgen versucht sie zuerst ihre Eltern zu überzeugen, auf einen Weihnachtsbaum zu verzichten, dann klingelt sie sich durch die Nachbarschaft in ihrem Wohnhaus. Und kommt drauf, manche tun das schon längst. Levi und Tom, ein Tischler, haben ein hölzernes großes Dreieck über einem von ihm ebenfalls aus Holz gebautem Regal, das von seiner Form her stark an einen festlichen Baum erinnert. Die alte Frau Ferber schmückt ihren Gummibaum weihnachtlich, bei anderen kommt ihr ein kleiner, lebender Nadelbaum in einem Blumentopf unter. Frau Najjar und ihre Kinder Mira und Malik haben einen klassischen Weihnachtsbaum, den die Mutter aber aus dem Büro mitgenommen hat, wo er sonst über die Feiertage allein seine Nadeln verloren hätte.
Und doch ist es dann knapp vor dem Fest für Kleo nicht ganz so einfach, auf die Vorstellung von einem geschmückten Nadelbaum und „schief“ singenden Liedern davor zu verzichten. Aber – die Lösung, die du in der in der Infobox verlinkten, Schau- und Leseprobe des Verlags finden kannst, die hier aber nicht verraten wird, kannst du dir vielleicht sogar denken – sie ist im Text dieser Buchbesprechung versteckt schon angedeutet.
Übrigens, Anmerkung in eigener Sache: Ich habe – mit meinem damals jungen Sohn (heute ist er längst erwachsen) vor den Weihnachtsfesten in seiner Kindheit einen großen Philodendron Jahr für Jahr feierlich geschmückt; in einem Jahr haben wir für Fotos davon sogar einen Preis mit Buchgutschein und vielen weihnachtlichen Süßigkeiten gewonnen 😉
Text: Caro Docar
Illustration: Ewelina Wolnowska
Kein Weihnachtsbaum für Kleo?
29 Seiten
Ab 5 Jahren
Achse Verlag
23 €
Zu einer Schau- und Leseprobe (16 Seiten) geht es hier
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