Offener Brief von mehr als fünf Dutzend Kultureinrichtungen und Künstler:innen an den nigelnagelneuen Bildungsminister.
Am Feiertag will die Regierung mit Fachleuten beraten und die Öffnungsschritte nach dem derzeitigen Lockdown bekanntgeben. Wiens Bürgermeister hat schon heute, Dienstag, 7. Dezember 2021, angekündigt, dass unter anderem Kultur – für verkürzt geschrieben Geimpfte – öffnen soll.
Schon vor dem jüngsten Lockdown war allerdings der Besuch von (Schul-)Klassen nicht möglich, weil diese keine Ausflüge machen durften. Deshalb wendet sich das Theaterhaus für junges Publikum im Wiener MuseumsQuartier, Dschungel Wien, in einem offenen Brief an den neuen Bildungsminister, Martin Polaschek. Darin heißt es unter anderem: „Wir appellieren daher an Sie, Kindern und Jugendlichen im Klassenverband am Ende des Lockdowns den Besuch von Kulturinstitutionen zu ermöglichen, der aufgrund von Test- und Maskenpflicht ja auch sehr sicher ist. Die Konzepte sind vorhanden und erprobt. Lassen Sie Schulklassen zu uns kommen! Nehmen Sie den Kindern nicht zum zweiten Mal das Weihnachtsstück, die Führung durch die Ausstellung, den Film, die Lesung, das Konzert und den Workshop, der ihnen neuen Mut und Lebensfreude geben kann.“
Unterzeichnet ist dieser Aufruf von 71 Häusern und Institutionen, die Kultur für Kinder bzw. Jugendliche anbieten. Die Palette reicht vom Dachverband der heimischen Kinder- und Jugendtheater ASSITEJ, die IG Freie Theaterarbeit, einzelen Häuser wie der genannte Dschungel Wien, Tiroler Landestheater, Festspielhaus St. Pölten, die Kindermuseen in Wien und Graz, Landestheater Linz, Volksoper, den Staatsoperndirektor, das Burgtheaterstudio bis zum Festival „Luaga & Losna“ in Vorarlberg.
Der offene Brief beginnt mit der dramatischen Feststellung „Nach fast 2 Jahren Pandemie sind Kinder und Jugendliche um 80 Prozent häufiger von Depressionen und Angststörungen betroffen als die Gesamtbevölkerung – Expert:innen sind alarmiert“ und der Erkenntnis, „Kulturinstitutionen für Kinder und Jugendliche tragen wesentlich zur geistigen Förderung und Entwicklung bei. Kreativität, Fantasie, die Auseinandersetzung mit Ängsten, Emotionen, Vorurteilen sowie gesellschaftlichen und ökologischen Problemen – all das leisten Theater, Museen, Kinos, Konzerthäuser, Büchereien und andere Veranstalter:innen.“
Schließlich pochen die Unterzeichner:innen darauf, dass sie „Bildungsinstitutionen und keine Freizeiteinrichtungen“ seien, „auf die man leichtfertig verzichten kann.
In der UN-Kinderrechtskonvention ist das Recht des Kindes auf volle Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben festgeschrieben – für viele Kinder und Jugendliche ist die Schule die einzige Möglichkeit der kulturellen Teilhabe. Und sie sind es auch, die gerade besonders betroffen sind“, heißt es im besagten offenen Brief grundsätzlicher.
Dschungelwien -> der komplette offene Brief samt allen Unterzeichner:innen
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