Tanz- und multimediale Performance von VRUM nach dem gleichnamigen Bilderbuch „Nachts“ von Wolf Erlbruch – derzeit im Dschungel Wien.
„Ich bin noch nicht müde. Warum soll/muss ich schon schlafen gehen?“ – Nicht selten ein Konflikt-, ja Streitthema zwischen Kindern und Erwachsenen. Zum Noch-nicht-müde-sein kommt mitunter auch die Sorge, Angst, etwas zu versäumen. Etwas das Erwachsene verheimlichen. So manche Bilderbücher und Theaterstücke beschäftigen sich mit diesem Thema.
In „Nachts“ der Künstler:innengruppe VRUM – derzeit im Dschungel Wien zu erleben – geht’s ausgehend vom gleichnamigen Bilderbuch von Wolf Erlbruch um die Geheimnisse, darum, was sich im Dunkeln alles abspielt oder abspielen könnte (Konzept: Till Frühwald und Sanja Tropp Frühwald, die auch Regie führte und für die Choreografie verantwortlich zeichnet). Das was neugierige Kinder sehen, wenn sie so gar nicht glauben wie es ihnen Erwachsene einreden wollen, dass alle und alles schläft.
Vor, hinter und zwischen mehreren Elementen an beweglichen Schnürlvorhängen sehen wir Projektionen – von Comic-Augen über Laternen bis zu sich gegen Ende der Stunde verselbstständigende Schatten der Tänzerin Jolyane Langlois. Dieser Schatten spielt mit ihr fangen, verstecken, nachlaufen, kämpft gegen sie – oder sie gegen ihn (?) … Davor spielt sie viel mit kleinen Lichtkügelchen mit denen sie sich Spuren oder Konturen legt, Laternen anzünden und verblüfft.
Während sie wortlos tanzt, spielt und (ver-)zaubert, hören wir Kinder- und andere voraufgezeichnete Stimmen – Mila, Jaša Frühwald und Till Frühwald, Adele Landrichter, Rozsa Lichtenberger, Lilly Prohaska. Vor allem Jaša rezitiert Gedichte aus Erlbruchs Bilderbuch mit assoziativen Gedanken rund um Nacht, Dunkelheit, Lichtblitze der Fantasie usw. sowie im Probenprozess entstandene eigene Texte (Dramaturgie und Text: Cornelius Edlefsen). An manchen Stellen sind die Texte zu leise oder die eingespielte Musik von Oliver Stotz zu laut, was schade um die Texte ist.
Neben Text und Musik verströmen auch die auf die Schnürlvorhänge und einen Regenschirm (Ausstattung: Thomas Garvie) projizierten Bilder und Videos (Wolfgang Pielmeier) die ergänzenden Elemente zur magischen Vorstellung „Nachts“. Bilder, Töne, Musik, Tanz und Spiel ergeben aber nicht nur Vorstellungen von dem, was sich in der Dunkelheit abspielt, sondern in den fantastischen Bildern erinnern sie auch an Träume, in denen viel mehr möglich ist als im wirklichen Leben mit seinen physikalischen Gesetzen wie Schwerkraft und anderen.
Und es geht so gar nicht um Ängste vor Dunkelheit, selbst das Leintuchgespenst ist eher eine schelmische Witzfigur.
Basierend auf Motiven des gleichnamigen Buches von Wolf Erlbruch
VRUM Performing Arts Collective; Koproduktion mit SCHÄXPIR Theaterfestival (Oberösterreich) & Kliker Festival (Kroatien)
Multimediales Tanztheater, rund eine Stunde; ab 4 Jahren
Konzept: Sanja Tropp Frühwald, Till Frühwald
Regie, Choreografie: Sanja Tropp Frühwald
Tanz, Performance: Jolyane Langlois
Sprecher:innen der eingespielten Stimmen: Mila Frühwald, Jaša Frühwald, Till Frühwald, Adele Landrichter, Rozsa Lichtenberger, Lilly Prohaska
Dramaturgie, Text: Cornelius Edlefsen
Musik: Oliver Stotz
Ausstattung: Thomas Garvie
Video: Wolfgang Pielmeier
Licht: Dina Marijanović
Produktionsleitung: Till Frühwald
Bis 18. November 2021
24. bis 27. Februar 2021
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20-20
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