„Nathan der Weise“ als Erzähltheater mit Schauspiel des zentralen Kerns, „Ringparabel“ tourt durch Schulen.
Vor fast 30 Jahren war er hier Schüler, nun steht er – nicht zum ersten Mal – als Schauspieler auf der Bühne des Festsaals der Handelsakademie I der privaten Vienna Business School (VBS). An diesem Tag um die Mittagszeit erzählt er zusammenfassend und frei den dramaturgischen Bogen des Klassikers „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing, um das berühmte, davon oft auch losgelöste Kernstück, die Ringparabel, zu spielen.
Dabei wechselt Andreas Roder nur durch halbe Körperdrehungen von der Rolle des Sultans Saladin in jene des weisen Nathans. Optisch verdeutlicht er diesen Kniff durch den zweigeteilten weiten Mantel-Umhang (Kostüm, Ausstattung: Hemma Roder).
Der muslimische Herrscher, der zuvor einen christlichen Tempelritter begnadigte, der wiederum die Pflegetochter des jüdischen gelehrten Geschäftsmannes rettete, will von diesem wissen, welche der drei monotheistischen (Ein-Gott-Glaube) Religionen er für die beste halte.
Darauf lässt Lessing Nathan auf die schon zuvor von Giovanni Boccaccio in „Decamerone“ und anderen Autoren erzählte Ring-Parabel zurückgreifen. Seit Generationen geben Väter einen wertvollen Ring an ihre Lieblingssöhne. In dieser Reihe liebt ein Vater seine drei Söhne gleichermaßen. Und verfällt auf die Idee, zwei ununterscheidbare Kopien vom Original von einem Künstler anfertigen zu lassen.
Natürlich kommt’s zum Streit, wer den echten habe. Da der Ring nicht nur materiell viel wert ist, sondern mit der Gabe verbunden ist, dass dessen Träger Gutes tut, entscheidet ein weiser Richter: Alle drei sollten möglichst viel Gutes tun, dann würden sie schon draufkommen…
Roders Schultheater-Auftritte – neben „Nathan der Weise“ noch Helmut Qualtingers und Carl Merz‘ „Der Herr Karl“ – sind immer mit anschließendem Gespräch / Dialog konzipiert. Auch wenn im vollbesetzten Festsaal sich nur wenige Schüler:innen zu Wort melden, arbeitet das Stück und sein Inhalt offensichtlich weiter in den Köpfen. „Die Ringparabel haben wir im Unterricht durchgenommen, aber das ganze Stück war für uns doch neu“, meinten einige Jugendliche danach zu Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… Ein Schüler erzählt dem Journalisten: „Die Ringparabel hat mich so fasziniert, dass ich mir dann das Buch gekauft und es in meiner Freizeit gelesen habe.“
„Gegenseitiges Akzeptieren und dass jede und jeder glauben darf, was sie oder er will“, fasste eine Schülerin schon im vollbesetzten Festsaal die Kernaussage zusammen. „Und dass alle gleich viel wert sind!“, sagte eine andere junge Stimme.
In ihrer Schule würde das schon weitgehend auch so gehandhabt, meinten die meisten rund um den Reporter. Wenngleich das nicht alle so empfinden (konnten)…
„Die Ringparabel hab ich in der Bundesheerzeit auswendig gelernt als mir fad war“, erzählt der Schauspieler KiJuKU.at Damit habe er sich dann auch auf der Schauspielschule beworben. Als er sich nach verschiedensten Engagements irgendwann selbstständig gemacht hatte und neben dem schon erwähnten „Herrn Karl“ noch ein weiteres Stück suchte, verfiel er auf Lessings Nathan. Inspiriert von Michael Köhlmeiers erzählten antiken Sagen fasst er frei sprechend den Inhalt des Stücks davor und danach zusammen, um dann eben wie beschrieben die Ringparabel zu spielen.
* Zitat aus Lessings Originaltext aus der Ringparabel in „Nathan der Weise“
Remake.Ringparabel von einer jungen Theatergruppe vor 7 Jahren <- damals noch im Kinder-KURIER
wie-tolerant-ist-diese-toleranz <- auch noch im KiKu
Erzähltheater mit Ringparabel als Schauspiel nach dem gleichnamigen Stück und Text von Gotthold Ephraim Lessing
Konzept und Solo-Schauspiel: Andreas Roder
Kostüm, Bühnenbild: Hemma Roder
Rund eine Schulstunde Erzählung und Schauspiel + anschließendem Publikums-Gespräch (Länge je nach Bedarf)
Infos und Termin-Anfragen via Homepage
arthedis.at
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen