Cili Marsall – eine Entdeckung am Klavier mit einem hin- und mitreißenden Auftritt im Rahmen des Satirefestivals im Theater Forum Schwechat.
Ihre Finger rasen, fliegen, springen, tanzen über die Tasten des elektronischen Pianos. Aber nicht nur. Obwohl sitzend, tanzen zumindest die Beine, ja der ganze Körper schwingt. Im wahrsten Sinn des Wortes. Denn beschwingt und beschwingend sind die Melodien, die sie aus dem Tasteninstrument zu zaubern scheint – Boogie Woogie in erster Linie. Das ist die Spezialität der 23-jährigen Cili Marsall. Die tatsächlich so heißt, wie die Nachfrage ergab, denn irgendwie hört sich das fast nach einem Künstler:innen-Namen an.
Und obwohl sie so virtuos spielt, ist sie keine jener Musikerinnen, die von ganz klein auf schon auf den weißen und schwarzen Tasten spielte. „Ja, mit sechs Jahren hab ich zwar begonnen, aber auch wieder aufgehört und drei Mal wieder angefangen“, verrät sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… in der Pause ihres Konzertes im Theater Forum Schwechat im Rahmen des Satirefestifals. Für dieses programmiert die Intendantin Manuela Seidl immer wieder neben bekannten und noch zu entdeckenden Kabarettist:innen auch junge Musiker:innen. Und Cili Marsall, in einem kleinen Dorf in der Nähe von Budapest geboren und aufgewachsen, die jetzt in Wien lebt und in Linz (Anton-Bruckener-Uni) Jazz-Klavier studiert, ist so eine Entdeckung. Eine Wucht. Eine Welle geht von ihr – allein mit dem ePiano auf der Bühne aus und schwappt in den Saal. Mitreißend – auch wenn wie in Österreich üblich, dann eher nur ganz wenige Menschen im Publikum sich trauen, vom Sitz zu erheben und mitzutanzen; aber wenigstens im Sitzen ließen sich doch mehr als die drei Tänzer:innen zum Mitschwingen hinreißen.
Neben den mehrmaligen Klavier-Anfängen, begann sie dazwischen auch Klarinette zu lernen. „Ab 14 kehrte sie dann intensiv zu dem Tasteninstirument zurück, fuhr zwei Mal im Monat auch nach Wien, um bei Andreas Sobczyk Boogie-Klavier-Unterricht zu nehmen, den sie in Ungarn bei Balázs Dániel ergänzte. Wollte in der Schule eine Boogie-Woogie-Band gründen, eher ein Außenseiter:innen-Unterfangen.
Neben Boogies gab sie auch Blues-Nummern sowie – schon mit dem erwähnten Studium angedeutet – Jazz zum Besten. Klassische, weltbekannte Stücke waren da ebenso dabei wie eigene Kompositionen. Und auch Songs. In der Pandemie – so erzählt sie vor ihrem ersten gesungenen Lied – habe sie eine Sehnenscheidenentzündung gehabt, was Klavier-Üben verhinderte, und so kam der Entschluss, Singen zu erlernen.
Mit vielen sehr berühmten und einigen noch nicht so bekannten Kabaretist:innen; noch auf dem Programm u.a. Angelika Nidetzky, Gerald Fleischhacker sowie in der „Mixed-Show – The Next Generation“ Flo Kaufmann, Romeo Kaltenbrunner, Aliosha Biz, Maria Muhar (am Abschlussabend).
Bis 23. Februar 2024
Theater Forum Schwechat
2320, Ehrenbrunngasse 24
Telefon: 01 707 82 72
satirefestival