Kompanie Freispiel lud zu einem musikalischen Abend in den Dschungel Wien – und begeisterte. Nicht zuletzt aber ein Neunjähriger bei den beiden letzten Nummern.
Songs, die es nicht in eines ihrer Stücke geschafft haben. Unter diesem Motto lud die Kompanie Freispiel Samstagabend zu einem Konzert ins Theaterhaus für junges Publikum im MuseumsQuartier, den Dschungel Wien. Dort waren in diesem Jahrzehnt ihre Stücke wie zuletzt „Bunter Haufen“ – sogar am Nachmittag vor dem Konzert – und heute Sonntag (24. Oktober 2021) zu sehen oder „Ein Stück teilen“, „Wenn die Tiere schlafen gehen“, „SiebenSachen“.
Das eine oder andere Lied, das schon in einem Stück zu sehen bzw. hören war, wurde ebenso von Siruan Darbandi, Kajetan Uranitsch und Simon Schober gespielt. Dazwischen erzählten die drei Schauspieler/Musiker die eine oder andere Anekdote und vor allem immer wieder von ihrem mitunter chaotischen Ideenfindungs-Prozess. In so manchem Schwank nahmen sie sich selbst auf die Schaufel.
Die drei waren im Frühjahr mit einem der Theaterpreise „Stella“ ausgezeichnet worden – für ihre „herausragende darstellerische Leistung“ – mehr dazu im Link am Ende des Beitrages.
Ihre musikalische Bandbreite ließen sie in Nummern rund um Zahlen bis sieben aufblitzen – jede Zahl ein anderes musikalisches Genre – von Schlager über Pop und Rock bis Jazz und Mittelaltermusik. Zwei der Nummern haben’s doch in Stücke geschafft. Drei Versionen eines sarkastischen Loblieds auf die weiße Diktatur in „Bunter Haufen“ wurden vom Trio fürs Stück ge„killt“ – und fanden so in den Konzertabend. Mit einer Version des alten Schlagers „Sag mir quando, sag mir wann…“ (Caterina Valente) lieferte das Freispiel-Trio einen Ausblick auf das nächste Stück, an dem sie arbeiten – eines über Zeit (Mai 2022, Dschungel Wien).
Sozusagen next generation betrat gegen Ende des Konzerts die Bühne. Der neunjährige Kilian setzte sich hinters Schlagzeug und trommelte als wäre es nicht sein allererstes Konzert vor Publikum gewesen. „Ich spiel schon seit vier Jahren Schlagzeug – und das auf der Bühne war meines“, verrät er nach dem Konzert dem neugierigen Journalisten. Sein Vater hatte es sich für den Abend ausgeborgt – und durfte bei der Zugabe dann mit seinem Sohn vierhändig die Drums bedienen.
Die Idee mit sozusagen den Outtakes – wie sie bei so manchen Filmen beim Abspann gezeigt werden – faszinierte auch Kolleg:innen, die schon am Abend nach dem Konzert darüber nachzudenken begannen, ob sie nicht gestrichene Szenen anlässlich eines runden Jubiläums spielen sollten.