„Hexen“ – ein Tanzstück ab 8 Jahren will vor allem Diversität vermitteln; einschließlich Live-Übersetzung in (Österreichische) Gebärdensprache.
Grauer (Theater-)Rauch erhellt das Dunkel der Bühne wenn die Zuschauer:innen den kleineren Saal im Theaterhaus für junges Publikum im Wiener MuseumsQuartier betritt. Von der Decke hängen Ästen mit künstlichen dichten Spinnweben. „Hexen“ steht auf dem Programm für Menschen ab 8 Jahren.
Natürlich soll mit so manchen – noch immer – herrschenden Klischees aufgeräumt werden, wenngleich die von den bösen, dunklen Mächten im Kindertheater und in der Literatur für junge Leser:innen schon längst nicht mehr stattfindet. Vier Performer:innen erobern tanzend, unterschiedlich bunt gekleidet die Bühne: Katharina Senk als Hexe Mo, Maartje Pasman als Shinrin, Iris Omari Ansong als Elix, Hexe des Unsihctbaren, der Luft und des Windes sowie Yuria Knoll als Sam, eigentlich eine Wasserhexe, heute – und natürlich auch in all den anderen künftigen Vorstellungen an Land 😉 – und Organisatorin der jährlichen Zusammenkünfte, es ist dies ihr 186. Hexenzirkel.
Volle Kraft voraus, Lebensfreude und -lust verströmen die vier, die sich vor allem tanzend über die Bühne bewegen, mitunter fast rauschartig im Verlauf der rund 50 Minuten. Und mit dieser Energie stecken sie das Publikum an – zumindest Teile davon. „Heute hier hexen wir“ wirbeln sie nicht nur in Lautsprache durch den Sall, sondern auch übersetzt in die Österreichische Gebärdensprache. So lange, bis auch wenigstens ein Teil des Publikums in diesen visuellen Chor einstimmt.
Das Stück, das eventuell noch immer vorhandene Vorurteile gegenüber Hexen abbauen will, gerät an manchen Stellen auch zu einer Art Lehrstunde über historische Hexenverfolgung, schlägt aber auch einen Bogen zur noch immer nicht historisch überwundenen Ausgrenzung unterschiedlichster Menschen(-gruppen) in unserer heutigen Welt. Weshalb auch das Quartett bewusst divers zusammengestellt wurde – von Schwarz bis Rollstuhl. Außerdem kommen hin und wieder – dort wo mehr gesprochen wird – zwei Gebärden-Dolmetscher:innen auf die Bühne (Elke Schaumberger, Georg Marsh) um die vielen Sätze zu übersetzen.
Die knappe Stunde verschafft viele magischen Momente – im Tanz und der Bewegung der vier Performerinnen – nicht zuletzt rund um einen riiiiiesigen Metall-Kessel. Und wenn sie ihre Besen tanzen lassen – was sie vom Zauberkünstler Thomas Thalhammer gelernt haben, aber ja nicht verraten dürfen. Ein bisschen mehr hätte das Stück auf die doch dauernd deutlich sicht- und erlebbare Diversität vertrauen und sich damit den „pädagogischen Zeigefinger“ sparen können mit dem massiv darauf hingewiesen wird.
tanz.sucht.theater
Tanztheater mit Übersetzung in ÖGS (Österr. Gebärdensprache); ab 8 Jahren; 50 Minuten
Choreografie, Tanz, Performance
Hexe Elix: Iris Omari Ansong
Hexe Sam: Yuria Knoll
Hexe Shinrin: Maartje Pasman
Hexe Mo: Katharina Senk
Gebärden-Dolmetscher:innen: Elke Schaumberger, Georg Marsh
Zauberkunst: Thomas Thalhammer
Ausstattung: Julia Trybula
Produktion: Dušana Baltić
Bis 27. September 2022
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20-20
dschungelwien -> Hexen
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