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Marianne Artmann vor dem Eingang zum Haupthaus des Dschungel Wien im MuseusmQuartier
Marianne Artmann vor dem Eingang zum Haupthaus des Dschungel Wien im MuseusmQuartier
04.09.2024

„Marianne, du strahlst so!“

Wie die Dramaturgin des Dschungel Wien, des Theaterhauses für junges Publikum im MQ, zu ihrem Beruf kam. Ein Teil des Interviews mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… zu 20 Jahre Dschungel.

Bevor’s um den Dschungel selbst geht, wollte KiJuKU.at wissen: „Wie bist du selber zum Theater gekommen?
Marianne Artmann: In der achten Klassen war unsere Klasse (Gymnasium Wels) auf einer Exkursion im Linzer Landestheater. Dort konnten wir hinter die Kulissen blicken, eine Dramaturgin hat uns vieles erklärt. Da habe ich zum ersten Mal von diesem Beruf gehört. Ein Lehrer der Parallelklasse ist danach zu mir gekommen und hat gesagt: „Marianne du strahlst so!“ Von da an wollte ich diesen Beruf ergreifen. Und hab nach der Matura begonnen Theaterwissenschaften und Germanistik zu studieren – gegen ein bisschen Widerstände der Familie, die meinte, ich solle eher Lehramt studieren, das sei was Handfestes mit gesicherter Berufsperspektive.

Marianne Artmann vor dem Eingang zum Haupthaus des Dschungel Wien im MuseusmQuartier
Marianne Artmann vor dem Eingang zum Haupthaus des Dschungel Wien im MuseusmQuartier

KiJuKU: Und vom Studium in die Praxis, speziell im Bereich Kinder und Jugend – wie ging da der Weg?Marianne Artmann: Im Studium hielt Claudia Kaufmann-Freßner vom Burgtheater eine Lehrveranstaltung über Theater für junges Publikum. Da hab ich mich zum ersten Mal mit der Frage beschäftigt, was kann jungem Publikum zugemutet werden. In Erinnerung geblieben ist mir die Diskussion um das Stück „Mirad, ein Junge aus Bosnien“ vom niederländischen Theaterautor Ad de Bont (aus 1993).

In der Endphase des Studiums hatte ich mehrere Regie-Hospitanzen u.a. im Burgtheater. Dann hab ich mich auf eine Ausschreibung des Theaterfestivals Szene Bunte Wähne in Niederösterreich für die Festival-Dokumentation beworben – und wurde abgelehnt, habe aber weiter Kontakt zur Szene gehalten und durfte dann nach dem ersten Tanzfestival für junges Publikum 1998 Regie-Assistenz bei „Der Wolf und der Mond“, im Rahmen eines 3-Länder-Projekts mit Schweden und Dänemark machen. Elisabeth Orlowskyi hat die Choreografie und Jürgen Flügge die Regie für den Österreich-Part gemacht.

KiJuKU-Interview (Heinz Wagner) mit Marianne Artmann, Dramaturgin im Dschungel Wien
KiJuKU-Interview (Heinz Wagner) mit Marianne Artmann, Dramaturgin im Dschungel Wien

KiJuKU: Das war dann der endgültige Einstieg?
Marianne Artmann: Sozusagen, ich bin dann geblieben, musste im Jahr darauf fünf Wochen vor dem Festival, weil der Projektleiter abgesagt hatte, einspringen, hatte keine Erfahrung, aber hab es dann doch geschafft, alles zu organisieren. Da war ich aber eher für fast alle organisatorischen Dinge zuständig – von den Spielstätten über die Technik, die Unterkünfte, die Fahrer bis hin zu den Drucksorten.

KiJuKU: Aber nicht dein eigentliches Metier, oder?
Marianne Artmann: Aber schon danach kam ich zum Inhaltlichen, durfte Festivals besuchen, Produktionen vorschlagen – gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter, Stephan Rabl. Und als der dann zum Leiter des Dschungel Wien bestellt wurde, hat er mich gefragt, ein halbes Jahr später als Assistenz der künstlerischen Leitung hierher zu kommen.

KiJuKU: Aber noch nicht als Dramaturgin?
Marianne Artmann: Das kam dann 2006, also zwei Jahre nachdem der Dschungel 2004 den Betrieb aufgenommen hatte.

Follow@KiJuKUheinz

Hier geht’s zum Interview-Teil über 20 Jahre (im) Dschungel Wien