Interview Antonia Bögner (24 Jahre), die in einem Teil der Aufführungen die Königin, bei anderen Vorstellungen mehrere Rollen spielt und tanzt.
KiJuKU: Seit wann tanzt du bei und mit „Ich bin o.k.“?
Antonia Bögner: Seit 2010 – eigentlich, aber das war lange so eine Art hop on – hop off. Ab 2019 aber dann ständig und regelmäßig
KiJuKU: Da kam dann ja leider bald Corona und Lockdowns; wie war das in dieser Zeit?
Antonia Bögner: Sehr anstrengend.
KiJuKU: Habt ihr dann über Online-Videos getanzt?
Antonia Bögner: Ja, und Zoom-Meetings. War halt nicht schön.
KiJuKU: Was war das Nicht-Schöne daran?
Antonia Bögner: Das Zusammenkommen im Studio ist mir sehr abgegangen. Bei uns ist es normalerweise so, dass wir uns am Anfang alle fest umarmen, das konnten wir so ja nicht. Das Persönliche hat dann einfach gefehlt.
KiJuKU: Wie kam’s zum jetzigen Stück?
Antonia Bögner: Am Anfang hieß es noch „Geschichtenbaum“. Jede Gruppe hat sich ein Thema ausgesucht. Das war dann zuerst ziemlich riesig und wurde dann zusammengefasst und auf „Der goldenen Faden“ umbenannt.
KiJuKU: Du spielst wen oder was?
Antonia Bögner: Die Königin – in der einen Gruppe. Wir haben zwei, eine orangene und eine rote, die jede ein paar Vorstellungen spielt und tanzt.
KiJuKU: Hast du dich dafür gemeldet oder wurdest du für diese Rolle gefragt?
Antonia Bögner: Das war lustig, weil der Christoph und ich haben ja bei der Opernball-Eröffnung mitgetanzt. Dadurch hat sich gezeigt, dass wir tänzerisch eh gut harmonieren und so sind wir das Königs-Königinnen-Paar geworden.
KiJuKU: Du spielst und tanzt aber auch mit der andere, der roten, Gruppe, heute hab ich dich bei den Proben als Raubtier gesehen?
Antonia Bögner: Es gibt den Krieg zwischen den Wölfen und Geparden. Ich bin Springerin, das heißt, wenn wer ausfällt, spiel ich einen der Geparde. Und ich spiel auch noch in der Humor-Szene mit. Da spiel ich zuerst, dass ich grantig bin. In dieser Szene wird uns Grantigen aber gezeigt, dass wir das Leben auch mit Humor nehmen können, sollen, dürfen, müssen.
KiJuKU: Ist das Switchen von zuerst grantig und dann fröhlich spielen leicht oder schwierig oder was ist das Leichtere?
Antonia Bögner: Das Leichtere ist das Fröhlich-Sein.
KiJuKU: Wie und was musst du machen, um auch das Grantige gut zu spielen?
Antonia Bögner: Das ist schon schwer. Ich muss halt überlegen und im Kopf an eine Situation denken, in der ich echt grantig war.
KiJuKU: Das Rauskommen ist dann einfach?
Antonia Bögner: Durch das Lachen aller rundum komm ich dann raus aus meinem Grant-Spiel.
KiJuKU: Gibt es Szenen, die dir besonders wichtig sind?
Antonia Bögner: Dass man das Leben mit Humor nimmt und nicht immer grantig ist.
KiJuKU: Machst du selbst das im echten Leben sowieso?
Antonia Bögner: Kommt drauf an.
KiJuKU: Gibt’s Situationen, wo du jetzt eher mit Humor drangehst?
Antonia Bögner: Glaub ich eher nicht.
KiJuKU: Du tanzt jetzt schon einige Jahre, was bedeutet Tanz für dich? Ist es nur ein nettes Hobby oder mehr?
Antonia Bögner: Es ist definitiv mehr.
KiJuKU: Und zwar?
Antonia Bögner: Ich mach’s hobbymäßig sehr, aber will auch tiefer eintauchen, mich tänzerisch auch weiterentwickeln.
KiJuKU: Hat das Tanzen auch Auswirkungen für dein Alltagsleben?
Antonia Bögner: Erstens ist es sehr gut für das Körperliche, weil ich da meinen Körper besser wahrnehme, verstehe, wie sich der Körper bewegt. Für die Fitness ist es auch gut. Und es macht Spaß. Wenn ich zum Beispiel grantig oder wütend bin, kann sich das durch Tanzen lösen.
KiJuKU: Gibt’s dann in deinem Alltagsleben Situationen, in denen du grantig bist und es in deinem Kopf Click macht und du dir sagst, jetzt könnt ich eigentlich tanzen?
Antonia Bögner: Das gibt’s oft. Ich hör gern und oft Musik. Und in so einer Situation stell ich mir dann vor, wie ich da jetzt tanzen würde.
KiJuKU: Das heißt, du musst dann gar nicht tanzen, sondern die Vorstellung allein hilft schon?
Antonia Bögner: Genau.
KiJuKU: Neben Tanz machst du aber bei „Ich bin O.K.“ auch noch etwas?
Antonia Bögner: Ja, ich betreue Social Media und betreibe den Instagram-Account gemeinsam mit Werner Schuster. Ich versuch, jeden Tag was zu posten, geht nicht immer. Ich bin hauptsächlich auf Storys und Reels fokussiert, weil es dadurch Persönlicher ist als nur Fotos zu posten.
Hier unten geht’s zu einer Reportage vom Probenbesuch – mit mehr als 150 Fotos und drei Videos.