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Szenenfoto aus "Sin City, oder die salzigen Tränen der Edith Lot"
Szenenfoto aus "Sin City, oder die salzigen Tränen der Edith Lot"
24.06.2025

Mitreißend spielen, tanzen, singen, musizieren Studierende eine alte und doch zeitlose Story

„Sin City, oder die salzigen Tränen der Edith Lot“ an der Anton-Bruckner-Uni in Linz beim Festival „Schäxpir“, 10. und letzter Teil der diesjährigen KiJUKU-Berichte.

In einem mitreißenden Mix aus unterschiedlichsten Tanzstilen von Musical bis Breakdance, begleitet von einer Live-Band, sowie Schauspiel und Videos in Comic- und Computerspiel-Ästhetik zauberten vor allem Studierende verschiedener Abteilungen der Anton Bruckner Privatuniversität Linz eine mit auch viel Witz gewürzte zeitlose Story, die vor allem Gier aufs Korn nimmt. „Sin City oder die salzigen Tränen der Edith Lot“ nimmt Anleihe bei der mehr als 2000 Jahre alten Geschichte der Stadt Sodom, die hier Sodor heißt. Sie ist DAS Symbol für Ansammlung sündiger, vor allem gieriger Menschen und findet sich sowohl im hebräischen Tanach als auch der christlichen Bibel und dem islamischen Koran – wie viele andere Geschichten der drei großen, monotheistischen Weltreligionen.

Auf halbem Weg hinauf auf den Linzer Pöstlingberg liegt diese Uni schön im Grünen, fast „paradiesisch“. In der Studiobühne „rockten“ die mehr als zwei Dutzend jungen Darsteller:innen, meist gleichzeitig auch Tänzer:innen diese Story, die – im Gegensatz zu den religiösen Büchern – der dort namenlosen Frau des Lot einen Vornamen, nämlich Editz, gaben und sie ins Zentrum rücken. Da es sich um eine reife Ensemble-Leistung handelt, seinen hier keine Mitwirkenden erwähnt – sie alle, auch das Leading-Team mit Idee, Konzept, Regie, Choreo und so weiter sind hier „nur“ in der Info-Box alle genannt.

„Aliens“ suchen Ladekabel

Die Stadt ist dem Verderben geweiht, der (jeweilige) Gott will wegen der Sündhaftigkeit ein Exempel statuieren und sie vernichten. Engel wollen wenigstens Edith Lot, hier eine Aktivistin gegen den Raubtier-Kapitalismus, samt ihrer Familie retten. Einerseits mit Flügel, andererseits wirken sie auf der Erde irgendwie wie Aliens und doch wieder wie heutige Menschen, suchen sie doch verzweifelt nach einem Ladekabel für ihr SmartPhone.

So alt die Geschichte in ihren Grundzügen, so praktisch zeitlos und besonders aktuell sind diese knapp mehr als 1½ Stunden gegen Menschheit und Planeten zerstörende „Sünden“ ebenso wie für den Widerstand dagegen und für eine (menschen-)freundlichere Welt. Denn hier ist Frau Lot nicht nur eine von einer himmlischen Macht Auserwählte „sündenfreie“, sondern eben eine Kämpferin für eine bessere Welt und Klima und dessen Rettung versus Zerstörung ein zentrales Thema.

Würde sich auszahlen, damit auf Tour zu gehen, oder die Story von anderen großen, jungen Ensembles eigenständig neu zu inszenieren.

kijuku_heinz

Compliance-Hinweise: Das Festival Schäxpir hat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… für vier Tage dieses Theaterfestivals für junges Publikum nach Linz eingeladen.

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Sin City, oder die salzigen Tränen der Edith Lot

Ab 14 Jahren; 100 Minuten
Anton Bruckner Privatuniversität Linz (Österreich)

Idee, Konzept & Regie: Suse Lichtenberger und Imre Lichtenberger Bozoki (zusammen: Monteluce)
Choreografie: Andressa Miyazato (und IDA Ensemble)
Text: Monteluce (und ACT Ensemble)
Musik: Studierende der JIM
Bühne: Gabriela Neubauer
Video: Herbert Hörhan-Gutauer
Künstlerische Mitarbeit: Merlin Traxler

Mit Studierende der
ACT: Daniel Adler, Magdalene Baehr, Jannis Dege, Aylin Sayili, Charlie Sondermann, Stepan Zahainov
IDA: Zoë Domino Allerdings, Hsiao-Hsi Chen, Martina Gioacchini, Francesca Gioacchini, Lola Guardado Machuca, Matylda Kucharska, Kotryna Kuraitytė, Hsin-Ni Lee, Mariane Ljepojevic, Lise Meyermans, Patrizia Saya Mikami, Florentina Ritz, Kseniia Starkova
JIM: Viviane Töbich, Natascha Hecher, Manu Kreutzer, Marco Platzl, Matthias Helfrich, Lukas Pamminger, Federico Perinelli, Milan Conic, Moritz Lindner, Alexander Kreisbichler

Abteilungen der Anton Bruckner Privatuniversität Linz
Koordination ABPU: Anke Held, Andreas Starr, Michael Tiefenbacher, Christian Kronreif, Martin Stepanik, Andressa Miyazato

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