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Szenenfoto aus dem Jugendlichenstück "Ja, ich will"
Szenenfoto aus dem Jugendlichenstück "Ja, ich will"
20.05.2021

Mitreißende, witzige Massen- und doch Einzel-Hochzeiten

12 Kinder/junge Jugendliche spielten mitreißende, witzige Show „Ja, ich will … !?“ als eines der Eröffnungsstücke der Theaterwild-Werkstätten im Dschungel Wien.

Mit einer mitreißenden, begeisternden, schräg-witzigen Dutzend-Hochzeit eröffnete am ersten Tag wo das möglich war, der kleinere Saal des Theaterhauses für junges Publikum im Wiener MuseumsQuartier die so lang ersehnte Wieder-Eröffnung der Kultur nach dem x-ten Lockdown. „Ja, ich will …!?“ (Noch heute und morgen, 20./21. Mai 2021 zu seh…, nein erleben!)

Es war/ist dies eine der vier Ergebnisse der (altersmäßig gestaffelten) Theaterwild:Werkstätten, sprich Aufführungen bzw. einem Online-Showing von Kindern und Jugendlichen. Zufällig und doch programmatisch eröffnete der Dschungel Wien damit die verbleibende Rumpf-Saison. „Tick Tack“ – die Arbeit der Jüngsten – gab’s am Wochenende „nur“ als Stream, die anderen drei spielten – jede in einem anderen Saal – den Eröffnungsabend (über „Alpha  Gen“ und „Blackbirds“ – siehe hier

So, zurück zur Massen-Hochzeit. Die zwölf jungen Darstellerinnen (nur zufällig, dass es ausschließlich Mädchen waren), erarbeiteten – wie auch in den anderen Werkstätten – ausgehend von einer knappen vorgegebenen Story die Szenen selbst mit. Rund um Szenen klassischer Hochzeitsfeier erörtern die Kinder/jungen Jugendlichen spielerisch/verspielt mit riesiger Spielfreude Fragen, ob es möglich ist, sich selbst zu heiraten. Nicht als eitle Selbstliebe, sondern im Sinne, findest du dich selbst toll, kannst du dir vertrauen, kommst du mit dir selber aus/zurecht? Übertriebene, ausschließlich auf sich selbst bezogene Liebe wurde übrigens in einer eignen Pseudo-Spiegel-Szene – einige spielen auf der Bühne und schauen ihren eigenen zuvor aufgenommenen Videos zu – recht witzig aufs Korn genommen

Einzug über die Stufen in Form einer langen Schlange: Ein Schleier nach dem anderen, von einer zur anderen – ein starkes Bild. Das vielleicht sogar der bessere Beginn gewesen wäre als das – kleine kritische Anmerkung – musikalisch und gesanglich nicht so besonders geglücktes Intro der Rolling Red Roses.

Von Rap- und ansatzweisen zitierten Breakdance- und Tanz-Battles über Tortenschlachten spannte sich der Bogen bis zum schrägsten Highlight der Love-Songs, Céline Dions Titanic-Hit „My heart will go on“, bei dem die Szenerie mit den ausgebreiteten Armen an der untergehenden Schiffsspitze parallel auf drei in rotes Licht getauchten Podesten über die Bühne ging.

Aus dem Off eingeblendet eingefangene Stimmen von Eltern der Mitwirkenden, was sie unter Liebe verstehen.

Am Ende von „Alpha Gen“ wies die künstlerische Leiterin des Dschungel Wien, Corinne Eckenstein, auch darauf hin, unter welchen argen Bedingungen die Kinder und Jugendlichen – neben hin und her zwischen Distance Learning, Schichtbetrieb, monatelangem Nicht-treffen-dürfen von Freund*innen usw. diese vier Produktionen erarbeitet worden sind. Von denen vor Kurzem noch angenommen werden musste, dass sie maximal als Online-Stream gezeigt werden könnten.

Und abends begeisterten die „Ältesten“, die Jugendlichen der Werkstatt Wildwechsel, die in „Blackbirds“ hinter einem Käfig-Gitter humorvoll und doch sehr ernst und tiefgründig gesellschafts- und bildungspolitisch brennende Fragen sehr persönlich szenisch verhandelten – siehe auch hier

PS: Die erst recht spät bekannt gegebenen Öffnungen auch der Kultur in Wien hat so manche größere Theater mit einem längeren Vorlauf auf dem falschen Fuß erwischt. Diese können erst in den nächsten Tagen den Spielbetrieb aufnehmen wie Theater der Jugend. Andere stecken noch in Renovierungsarbeiten – das große Burgtheater etwa; Kinderstücke im Vestibül starten dort aber schon am 22. bzw. 29. Mai – dazu morgen, 21. Mai 2021 mehr hier auf dieser Seite).

Übrigens: Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer war nicht nur zu Mittag mit drei Regierungskolleg*innen im Prater medienwirksam essen, sondern auch am Abend in einer Vorstellung im Rabenhoftheater, wo Andreas Vitásek seine Version des Klassikers über österreichisches Mitläufertum „Der Herr Karl“ von Helmut Qualtinger und Carl Merz spielte.

Szenenfoto aus

„Weiterspielen!“ in Baden bei Wien

Die BiondekBühne (Baden bei Wien, NÖ) lädt zum Festival für Neugierige dessen, was in allen 16 Tanz-, Schauspiel- und Filmgruppen entstanden ist. Zwischen 3 und 25 Jahren wurde auch im Lockdown online aus dem Wohnzimmer gearbeitet. Die vielfältigen Ergebnisse können die Kinder und Jugendlichen am 12. und 13. Juni 2021 endlich auf der Bühne zeigen – www.bindekbuehne.at

Follow@kiJuKUheinz

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Ja, ich will …!?
Theaterwild:Werkstatt „Wildwasser“
Empowerment zwischen Hollywood-Kitsch und Science-Fiction
Bewegungstheater, ¾ Stunde; ab 9 Jahren

Leitung: Christina Rauchbauer
Darstellerinnen: Marie-Christine Ablöscher, Lilia Beer, Anna Frühwirth, Amrita Kumar, Letizia Lanzas Zilahi, Anesa Lulaj, Noreja Posch, Frida Romen, Sofia Rovan, Matilda Rudigier, Mouna Sekkal, Pauline Wessely
Hospitanz: Stella Radovan
Wann?
20./21. Mai 2021
18 Uhr

Blackbirds
Eine andere Welt ist möglichTheater:Wildwerkstatt „Wildwechsel“Schauspiel, eine Stunde; ab 13 Jahren

Künstlerische Leitung, Regie: Klaus Huhle
Darsteller*innen: Josefine Berger (Jojo), Stella Draub (Stella), Katharina Gabriel (Kathi), Emma Penev (Emma), Margarete Plass-Willensdorfer (Greti), Thaddaeus Tirone (Teddy) Katharina Zöchmann (Elli)
Regieassistenz, Choreografie: Naima Rabinowich, Lea Sumey; Kostüm: Barca Baxant
Wann?
Bis 21. Mai 2021
19.30 Uhr
16. bis 18. Juni 20201

Alle im oder via Dschungel Wien
1070, MuseumsQuartier
015220720-20
dschungelwien.at