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Szenenproben für "Die Weihnachtsgeschichte" von teatro
Szenenproben für "Die Weihnachtsgeschichte" von teatro
07.12.2021

Mühsam, aber ich freu mich trotzdem sehr auf die Proben

Interviews mit Kindern, die gemeinsam mit Profis „Die Weihnachtsgeschichte“ nach Charles Dickens in einem Musical spielen, singen und tanzen wollen…

Das Tanzstudio am Ende der Sackgasse Gretel Sätz-Steig in Mödling (nahe bei Wien) „gehört“ (nicht nur) an diesem Sonntag den vor allem jungen Darsteller:innen, Tänzer:innen und Sänger:innen von teatro. Hier proben sie – unter Anleitung von Regisseur und begleitet vom musikalischen Leiter auf seinem Keyboard. Auf dem Probenplan stehen am Sonntag vor Nikolo alle Szenen. Dass die geplante Premiere am Ende dieser Woche dem Lockdown Nummer 4 bzw. eigentlich 5 in der Ostregion zum Opfer fällt, ist zwar bedauerlich. Noch aber hoffen alle Beteiligten, dass das angekündigte schrittweise Öffnen auch die Kultur umfasst – dazu siehe übrigens einen eigenen Kommentar.

Zurück zum Geschehen – natürlich unter Einhaltung aller Corona-Sicherheitsmaßnahmen: Geimpft, getestet UND mit FFP2-Maske. Letztere bei Schauspiel-, Tanz- und Gesangsproben doch ein sichtliches Handicap. Kaum probt eine Gruppe einen Tanz, schon müssen die Mitwirkenden der Szene danach kräftig schnaufen, mit zwei Fingern die Masken kurz nach vor ziehen, um kräftig Luft holen zu können.

Froh, überhaupt proben zu dürfen

„Das ist nicht sehr fröhlich mit der Maske. Fürs Singen brauchen wir ja schon viel Luft. Aber für die Sicherheit von uns allen ist es halt gut. Und auch, dass wir noch immer nicht wissen, ob wir spielen dürfen. Aber ich bin so froh, dass wir überhaupt proben können“, freut sich Anastasia Mila Krstić im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … Und praktisch alle rundum stehenden und sitzenden Kinder und Jugendlichen nicken mehr als zustimmend. „Sonst dürfen wir ja außer Schule eh kaum raus“, ist zu hören. Die 11-Jährige ist zum ersten Mal bei der „Weihnachtsgeschichte“ dabei. Im Sommer hat sie schon in „Bambi“ mitgespielt. „Jetzt in ich ein Schulkind“, freut sie sich über ihre Rolle in der Klasse des jungen Eby (Ebenezer Scrooge, des späteren Geizhalses in DEM Klassiker von Charles Dickens „Die Weihnachtsgeschichte“.

Zum sechsten – eigentlich wär’s zum siebenten Mal, aber im Vorjahr fiel die ganze Aufführungsserie wegen Lockdown Nr. 2 aus, spielt die Gruppe teatro – ein Mix aus vielen talentierten Kindern und Jugendlichen sowie einer Handvoll erwachsener Profis (in die immer wieder einstige Kinder dazukommen) „Die Weihnachtsgeschichte“. DER Klassiker von Charles Dickens (A Christmas Carol) ist, obwohl jetzt fast schon vor 200 Jahren (1843) verfasst, (leider) noch immer eine aktuelle Parabel.

Die Story

Alles spielt sich rund um Weihnachten ab. Hauptfigur ist Ebenezer Scrooge, ein alter, herzloser Geizkragen. Nach und nach erscheinen ihm drei Geister – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie führen ihm vor Augen wie er einst als Kind einen Aufsatz über Herzenswärme und Spendenfreudigkeit geschrieben hat. Wofür ihn sein Vater maßregelte, das seien nicht die Werte seiner Familie. Wodurch Ebenezer hartherzig und geizig wurde. So, dass er aus lauter Geschäftemacherei seine Verlobte versetzte, seinen Geschäftspartner einsam sterben ließ und sich fast eher freute, dessen Anteile übernehmen zu dürfen. Geist Nummer 3 führt Scrooge auf den Friedhof, wo er seinen Grabstein sieht und Menschen, die sich über den Verstorbenen unterhalten. Scrooge wacht auf und – Weihnachtswunder (!) – ist geheilt von Hartherzigkeit und Geiz…

Schon immer gern gesungen

Auch Tamara Sophie Ebner (10) spielt eines der Schulkinder, die sich darum reißen, der recht strengen Lehrerin zu zeigen, wie fleißig sie sind. Sie steht schon mehr als ihr halbes Leben auf den verschiedenen Bühnen, die teatro mit Musicals bespielt, in denen Dutzende Kinder und Jugendliche mitwirken. „Ich hab immer schon gern gesungen und dann bei teatro in den Akademien mitgemacht. Die Weihnachtsgeschichte hab ich schon drei oder vier Mal angeschaut und wollte dann mitmachen. Heuer ist es endlich – und hoffentlich – so weit.“

Wie ihre oben zitierte Kollegin könnte sie sich Bühne auch als späteren Arbeitsplatz vorstellen und ebenso findet sie „Proben mit Maske schon mühsam, aber ich find die Proben trotzdem sehr lustig, ich freu mich auf jedes Wochenende, wenn wir proben dürfen.“

Kämpfer

Wahrscheinlich hält auch diese Freude der Kinder und Jugendlichen „teatro“-Erfinder Norberto Bertassi, der hier den Vater von Ebenezer spielt, einigermaßen bei Laune. Er – so wie praktisch alle Kulturschaffenden – sind, sagen wir’s zurückhaltend britisch „not amused“, dass sie im Unklaren sind, ob sie in wenigen Tagen spielen dürfen oder nicht – siehe auch den oben schon angesprochenen – und hier unten verlinkten – Kommentar.

Dennoch probt er nicht nur, sondern kämpft verbissen darum, dass gespielt werden kann. Und wenn nicht, dann, so verrät er, „würden wir eine Vorstellung ohne Publikum spielen und mitfilmen, um diese so wichtige Geschichte wenigstens zu streamen“.

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Die Weihnachtsgeschichte

teatro-Musical nach der Erzählung A Christmas Carol von Charles Dickens

Intendanz: Norberto Bertassi
Regie, Libretto: Norbert Holoubek
Musikalische Leitung/Arrangements/Klavier: Walter Lochmann
Choreografie: Rita Sereinig

Darsteller:innen
Ebenezer: Nicolas Vinzenz
Scrooge: Peter Faerber
Vater Scrooge: Norberto Bertassi
Mrs Cratchit, Lehrerin: Lena Mausser
Fanny: Elena Katrin Pojer
Geist der vergangenen Weihnacht: Setareh Eskandari
Geist der gegenwärtigen Weihnacht: Lorenz Pojer
Geist der zukünftigen Weihnacht, Marley: Alexander Hoffelner

Krankenschwester Lucy: Kimiyah Eskandari
Nichte Laureen: Emily Fisher
Belle: Anna Fleischhacker
Eby: Joel Gradinger
Bettelkind: Katharina Leitgeb
Timmy: Catarina Rachoner
Rosemary Fezziwig: Corinna Schaupp
Cathleen Fezziwig: Sabrina Zettl

Schulkinder: Ahamefule Amarachi, Hanna Auerböck, Tamar Ebner, Aresu Eskanderi, Ariella Eskanderi, Kaela Hitsch, Anastasija Mila Krstić, Milena Mörkl Milena, Konstantin Pichler, Leonhard Schwaiger

Tanzgeister: Kimiyah Eskandari, Emily Fischer, anna Fleischhacker, Katharina Leitgeb, Elena Katrin Pojer, Lorenz Pojer, Corinna Schaupp, Sabrina Zettl

Musiker:innen
Violoncello: Elisabeth Zeisner
Querflöte: Katrin Weninger
Percussion: Marcelo Ramos
Substitut Violoncello: Alexander Rauscher
Substitut Querflöte: Hanna Mikschicek
Klavier/ Substitut musikal. Leitung: Birgit Zach
Substitut Bass: Jakob Bachbauer

Crew
Art Direction: Mick Gapp
Licht- und Tondesign, Bühnenbild: Richard Redl
Tontechnik: Manuel Dworak
Projektionen: Ronny Hein
Lichttechnik: Johannes Plattner
Verfolger: Leon Rachoner

Kostümbild: Irene Lang, Brigitte Huber

Maskenbild: Renate Harter
Assistenz Maskenbild: Ursula Riedl-Prenner
Hospitanz Maske: Eva-Maria Prenner, Christina Bauer

Assistenz Intendanz: Claudia Nedbal-Plosinjak
Produktionsleitung: Beatrix Gfaller
Logistik: Christoph Manss

Wann & wo?
Noch mit Fragezeichen, da es – zumindest bis Mittwoch 8. Dezember 2021 – noch keine Entscheidung über Öffnungen nach dem vierten/fünften Lockdown gibt; vorgesehen
15. bis 23. Dezember 2021
2340 Mödling
Stadtgalerie: Kaiserin-Elisabeth-Straße 1
teatro -> Weihnachtsmusical