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Karikatur von KiJuKU-heinz
07.12.2021

Hoffentlich wird Kultur auch geöffnet!

Kommentar zur Ungewissheit für die darstellende Kulturszene, wann sie wieder spielen darf.

Auch wenn noch immer nicht klar ist, ob kommende Woche Theater öffnen und spielen dürfen, findet es natürlich derzeit schon statt – in Form von Proben. Muss auch so sein.

Selbst bühnenfernen Laien ist klar, es kann ja nicht sein, dass mit proben gewartet wird, bis am Mittwoch die Politik (vielleicht) eine Entscheidung trifft, was ab 13. Dezember gilt. Würde dann zu proben begonnen, na hawidere. Wer soll sich husch-pfusch zusammengestoppelte Stücke anschauen wollen.

Aber mühsam ist es schon seeeehr: Wieder einmal proben, ohne zu wissen, wann und ob. Denn eine Weihnachtsgeschichte im Frühjahr vielleicht???

Skifahren inklusive Auffahrten in engen Gondeln ist jetzt schon möglich. In Theater – zumindest in Wien – galt schon vor dem aktuellen Lockdown 2G+ – das heißt geimpft oder genesen plus negativem PCR-Test UND zusätzlich während der ganzen Vorstellung FFP-Maske UND fix zugewiesene Sitzplätze zwecks Contact Tracing. Vergleich die beiden und sag, wo’s sicherer vor Ansteckung ist.

Lobbyist:innen, Politiker:innen usw. melden sich lautstark zu Wort: Handel muss geöffnet werden. Tourismus auch, Gastro sowieso… Von der Kultur ist weniger zu hören/lesen. Intendant und Gründer von teatro, Norberto Bertassi, schrieb Sonntagabend nach dem Probentag auf Facebook: „Herr Vizekanzler, Sie sind unser Kulturminister!!! Wenn die Geschäfte am 13. öffnen dürfen und die Kultur nicht, dann wird das niemand von uns verstehen. Die Theater sind viel sicherer als jedes Kaufhaus oder Supermarkt!!! Ich hoffe das wissen Sie auch! Wir sind auf Ihre Entscheidung gespannt!!!“

Staatssekretärin, Appell vieler Kulturhäuser

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … fragte Montagnachmittag im Kulturstaatssekretariat (Andrea Mayer) nach, ob vielleicht schon was bekannt wäre. Alle müssen auf die Sitzungen am Mittwoch warten, hieß es und die Staatssekretärin habe ohnehin vor ein paar Tagen gesagt, geöffnet müsse im Gleichklang werden, also wenn Handel, Gastro usw. dann auch Kultur.

Die Leitungen vieler großer österreichischer Bühnen-, Konzert- und Festivalbetriebe haben sich am Montag mit einem dringenden Appell an die Bundesregierung und die Landesregierungen gewendet, auch die Kultureinrichtungen zu öffnen – und zwar nur mit 2-G-Regelung plus FFP2-Maskenpflicht, weil in vielen Bundesländern es nicht funktioniere, immer rechtzeitig auch einen negativen PCR-Test mitbringen zu können. Unterzeichnet haben den Appell Bregenzer und der Salzburger Festspiele, Bundestheater-Holding, Staatsoper, Volksoper und Burgtheater, Wiener, Theater an der Wien, Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Theater der Jugend, Wiener Philharmoniker, Bühnen Graz, Niederösterreichische Kulturwirtschaft, Brucknerhaus Linz und Musikverein Graz. (Mehr im ORF-Link unten.)

Kultur = Lebensmittel

Wenn nicht, müssten Theater vielleicht zu Skigebieten erklärt werden mit Montage von Seilzügen und Liftbügeln als Einstiegshilfe 😉 Oder faken wie so manche Geschäfte derzeit, die sich per Plakat an der Auslage und ein paar Süßigkeiten bei der Kassa zu „Lebensmittelhändlern“ erklären.

Wobei, der deutsche Schauspieler und Kabarettist Tom Pauls postete vor ein paar Tagen auf Facebook: „Die Diskussion, ob die Theater systemrelevant sind, nervt mich. Theater sind nicht für ein System da, sondern für das Leben. Sie sind lebensrelevant.“ Insofern wären sie auch „Lebensmittelhändler“ 😉

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orf.at -> Theater für ein Aufsperren