In „Auf den Kopf gestellt“ verführen Donna und Rosa Braber dazu, manches einmal aus anderem Blickwinkel zu betrachten.
Gut das verkehr hängende Foto zweier Frauen passt natürlich zu „Auf den Kopf gestellt“. So lautet der Titel einer rund 40-minütigen Performance für schon sehr junge Kinder – und nicht zuletzt alle, die genug von „neuer Normalität“ haben. Auf den zweiten Blick ist so ziemlich alles verkehrt, oder schauen wir nur verkehrt darauf? Eine Art Zimmer hängt da von der Decke, samt Tisch und Hocker (Bühne, Kostüme, Licht: Devi Saha). Und dann tauchen zwischen schwarzen Vorhängen die beiden Spielerinnen auf – Donna und Rosa Braber: „Sapaladi, sapaladu…“
Die beiden haben zu ihrem Spiel, bei dem sie immer wieder die Perspektive wechseln, oft alles von unten betrachten … auch noch eine eigene Kunstsprache erfunden. „Wir haben da echt unsere eigene Sprache erfunden“, so Donna nach der Vorstellung dem Reporter, der wissen will, ob’s nicht jedes Mal zufällige Laute sind, die ihnen beim Spiel über die Lippen kommen.
Weil natürlich ein Sitzen oder Liegen an der Decke ziemlich aufwendig wäre und vor allem nicht mehr leicht und verspielt rüberkommen würde, verzichten die Performerinnen darauf, holen sich beispielsweise die Hocker von der Aufhängung an der Decke, legen sie und sich seitlich hin. Es geht ja weniger um Akrobatik und übertriebene Anstrengung, sondern um das Spiel rund um die Frage, was ist schon normal – nicht zuletzt auch ausgelöst von Kinderfragen und -Sichtweisen. Und das sich Einlassen auf dieses Spiel – und die Veränderung von Sichtweisen.
Dschungel Wien
Performance; ab 3 Jahren; 40 Minuten
Konzept, Performance: Donna & Rosa Braber
Dramaturgie, Endregie: Corinne Eckenstein
Bühne, Kostüme, Licht: Devi Saha
Musik: Florian Kmet
Regie-Assistenz: Emma Neuber
Bis 30. Juni 2021
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20-20
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