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Szenenfoto aus "Mzamo Nondlwana – Dance for the Future"
Szenenfoto aus "Mzamo Nondlwana – Dance for the Future"
19.03.2022

Tanz als hoffnungsfrohe „Religion“

„Dance for the Future“ von Mzamo Nondlwana mit Live-Sound- und Video-Küntler:innen Bassano Bonelli Bassano und İklim Doğan im Rahmen von imagetanz-Festival im brut nordwest – noch bis 20. März 2022.

Wie eine Optimismus ausstrahlender Priesterpersönlichkeit empfängt Mzamo Nondlwana in buntem, fröhlichem Gewand das in die Tanzhalle strömende Publikum beim image-Festival im brut nordwest. Im Hintergrund stoffliche Projektionsflächen, an der Seite zwei digitale Künstler:innen hinter ihren Monitoren: Bassano Bonelli Bassano – für Sound am Laptop und İklim Doğan für Videos zuständig. Spoiler vorweg: Diese beiden Künstler:innen werden nicht hinter ihren Computern sitzen bleiben, sondern im Laufe der nicht ganz eine Stunde dauernden, intensiven, sehr bewegten und bewegenden Tanz-Performance aktiv mitten auf der Bühne teilhaben.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Mzamo Nondlwana – Dance for the Future“

Mzamo Nondlawana, „queer, nichtbinär und darstellende*r Künstler*in, stammt ursprünglich aus Johannesburg, Südafrika“ (aus den Programm-Infos) beginnt, nachdem alle auf ihren Plätzen sitzen, fast in Zeitlupentempo den gesamten Raum tänzerisch zu erobern und sich nach und nach aus dem üppigen, bunten Gewand – vorübergehend – zu schälen. Dieser Eröffnungstanz lässt Assoziationen aufkommen, als würde kurz die Unterdrückung von People of Colour und anderer diskriminierter Gruppen sowie der Kampf um Befreiung angesprochen. Aber nur kurz. Vor allem das befreiende und und befreite sich wild und immer wilder im gesamten Bühnenraum zu bewegen wird groß und größer, zentral.

Sound und Video tanzen mit

Das lässt auch die beiden Sound- bzw. Video-Artist:innen nicht hinter ihren Monitoren sitzen, sie lösen sich davon, İklim Doğan rennt und tanzt mit der Kamera in der Hand rund um Mzamo Nondlawana – Nahaufnahmen aus dem Gesicht der/des Tänzers/Tänzerin werden an die Stoffflächen im Bühnenhintergrund in Großaufnahme projiziert. Und Bassano Bonelli Bassano schnappt sich eine Schüssel voller Wasser mit Steinen – und Mikro – um auf dem Tisch in der Mitte Sounds zu produzieren, bzw. dann wieder auf dem angestammten Platz aus dem digitalen Sound-Keyboard die verrücktesten, schrägsten Töne zu „zaubern“.

Haben sich schon bald nach Beginn der Performance die positiven Vibes von „Dance for the Future“ (Tanz für die Zukunft), wie die Performance heißt, auf teile des Publikums übertragen, so springt die kraftvolle Energie des Trios beim immer enger werdenden Kreistanz vollends auf die Zuschauer:innen über, die teils enthusiastisch auszucken als Mzamo Nondlawana immer wieder fast in preisterlicher Manier zuruft „Open up your hearts“ (öffnet eure Herzen). Trotz aktueller alles anderer als hoffnungsfroher Aussichten auf die Lage in der Welt, gehen die allermeisten mit mehr als einem Funken Hoffnung – und damit Kraft, doch noch was für die Veränderung zum Positiven bewirken zu können – nach heftigem, langanhaltenden Applaus, der fast Zugaben fordert, hinaus.

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Mzamo Nondlwana Dance for the Future

Konzept, Choreografie: Mzamo Nondlwana
Sound-Artist: Bassano Bonelli Bassano
Live-Video: İklim Doğan

Dramaturgie: Sunanda Mesquita
Bühnenbild: Guilherme Maggessi
Produktionsleitung: Marissa Lobo
Kostüme: Isabelle Edi

Eine Koproduktion von Mzamo Nondlwana und imagetanz / brut Wien

Wann & wo?

Bis 20. März 2020
brut nordwest: 1200, Nordwestbahnstraße 8-10
Telefon: 01 587 87 740
brut-wien -> Mzamo-Nondlwana