„Was kommt aus der Röhre?“ – Gastspiel aus Leipzig (Deutschland) im Dschungel Wien mit Röhren, einem Schlauch, Tier-Assoziationen und wenigen – dreisprachigen – Worten.
Ungefähr in der Mitte der Bühne steht senkrecht ein weißer, breiter Schlauch. Einfach so. Und das noch länger. Selbst als die Tänzerin Lilian Mosquera auf die Bühne stürmt, laufend, turnend, tanzend umherwirbelt. Eine kleine Röhre in der Hand, verwendet sie diese für die eine oder andere Turnübung – Brücke, verkehrte Brücke, da als Kopfstütze…-, dann wieder zum Abmessen ihres Körpers.
„Was kommt aus der Röhre?“ heißt die rund halbstündige Performance, in der sie gemeinsam mit Gisela de Paz Solvas, die überraschend auftaucht, tanzt; mal mit-, dann wieder gegeneinander – und mit mehr als einem Dutzend bunter Röhren. Eine nach der anderen kommt aus dem zu Beginn genannten Schlauch geflogen – kleine, größere, schmale, dicke, alle bunt bemalt. Auch der Schlauch selber „tanzt“, verwandelt seine Form – „das sind ja Tiere“, kommentiert eines der vielen sehr jungen Kinder bei der Wien-Premiere dieses Gastspiels aus dem deutschen Leipzig diese magischen Momente.
Raupe, Schlangen, Frosch und für die einen oder anderen auch noch so manch andere Tiere sind zu sehen oder erahnen.
Was wie Kunststoffröhren aussieht, ist – wie die beiden nach der Premiere auf Bühne 3 im Dschungel Wien (MuseumsQuartier) danach Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… verraten, „Pappe – aus dem Baumarkt, Kartonröhren für verschiedene meterweise verkaufte Materialien“; sozusagen stärkere Klopapier-Rollen, wie sie gerade in jungen Kinder-Jahren auch zum Basteln von allem Möglichen verwendet werden. „Es war aber gar nicht so einfach die zu kriegen, zuerst wollten die uns diese Rollen nicht einmal verkaufen“, erzählt Lilian Mosquera, die das Konzept für die Performance hatte und neben dem eigenen Tanz auch noch Regie führte (Dramaturgie und Co-Regie: Ute Kahmann; Musik: Fabian Widmann; Kostüme: Julia Wassner)
Aus den vielen Röhren bauen die beiden im Tanz eine Art Wald, stoßen den wieder um, einen Slalom-Parcours, durch und auf dem sie tanzen und turnen – wobei Gisela de Paz Solvas dabei von Schlangen erzählt, die gerne kuscheln und sogar Geschwister erkennen, die sie lange nicht getroffen haben. Das hat zumindest der US-amerikanische Biologe Rulon Clark von der Cornell University in Ithaca für Waldklapperschlangen herausgfunden, ist im Internet zu finden (Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society: Biology Letters“, Mai 2024).
Morgan Skinner, Doktorand für Verhaltensökologie an der Wilfrid Laurier University (Kanada) beobachte Östliche Strumpbandnattern und kontrollierten Labor-Versuchsbedingungen und kam zum Schluss: „Alle Tiere, sogar Schlangen, müssen mit anderen interagieren.“ Wobei er da keine Vorlieben für Verwandtschaft feststellte, aber für zufällig entstandene „Freundschaften“, zu denen Schlangen, die er aus ihrem Umfeld trennte, zurückkriechen.
Dieses und anderes Miteinander verpacken die beiden Tänzerinnen ebenso in Szenen wie auch heftiges Gegeneinander, wobei die körperliche Bewegung dabei die Gefühle, die vermittelt werden wollen, doch stark überlagert.
Die wenigen Worte und Sätze, unter anderem die Wörter für die verschiedenen Farben der Röhren, kommen in drei Sprachen – neben Deutsch noch den Erstsprachen der beiden Tänzerinnen Spanisch (Lilian Mosquera aus dem kolumbianischen Bogota) sowie Katalan (Gisela de Paz Solvas aus Barcelona, Spanien).
Tanztheater; Lilian Mosquera; internationales Gastspiel (aus Leipzig, Deutschland); ½ Stunde; ab 3 Jahren
Konzept und Regie: Lilian Mosquera
Dramaturgie und Regie: Ute Kahmann
Tanz und Choreografie: Gisela de Paz Solvas, Lilian Mosquera
Musik: Fabian Widmann
Kostüme: Julia Wassner
Bis 26. Oktober 2025
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20 20
dschungelwien –> was-kommt-aus-der-roehre
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