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Foto aus "Kleine Instrumente"
Foto aus "Kleine Instrumente"
17.11.2023

Vogelgezwitscher musizieren und ein Furzo-phon

Bekannte, weniger bekannte und völlig neu gebaute „Kleine Instrumente“/ Małe Instrumenty zum Hören und dazwischen auch selber Mitmachen bei einem Gastspiel aus Polen im Rahmen von wien modern im Dschungel Wien.

Kleine und kleinste Klaviere neben Gitarren, Schlag- und Klangwerken sowie wirklich nicht zählbaren kleinen und ein bisschen größeren Dingen, die wie Spielzeug aussehen und wirken – mitten drin in diesem „Spielplatz“ stehen und sitzen die vier Musiker:innen Iwona Sztucka, Justyna Skoczek, Tomek Szczepaniak und Paweł Romańczuk. Letzterer hat vor 17 Jahren begonnen, sich auszudenken, was derzeit als „Kleine Instrumente“ zu erleben ist – bis 20. November 2023 – Details in der Infobox am Ende des Beitrages.

Schon nachdem die Kinder den Raum auf Bühne 2 im Theaterhaus Dschungel Wien (MuseumsQuartier) betreten, klingen „singende Schläuche“, die die Musiker:innen über ihren Köpfen drehen. Später im Verlauf der guten Stunde spielt das Quartett unterschiedlichsten Melodien, Klänge, Töne und Geräusche. Übrigens mit einem solchen bringt Mastermind Paweł Romańczuk die an drei Seiten rundum sitzenden (nicht nur) Kinder zum Lachen. Er bittet Justyna Skoczek an einigen Kurbeln zu drehen. Die sind mit Kunststoffschnüren und die wiederum mit Plastikbehältern, Hölzchen und Metallplättchen verbunden und – erzeugen Geräusche, die an menschliche erinnern, die oft mit nicht so feinen Düften verbunden sind 😉

Nun dürfen die Zuschauer:innen versuche, mit ihren Mündern auch Töne wie das „Furuo-phon“ hervorzubringen. Dann sind wieder die vier Profis dran, Musikstücke zu spielen – unter anderem einen Walzer von Igor Stravinsky unter anderem auf Okarinas, Flöten aus Ton mit einigen Löchern. Solche wurden übrigens vor 150 bis 90 Jahren in Wien hergestellt.

Die vier spielen aber nicht nur auf Instrumenten, die es zu kaufen gibt, sondern – wie nicht zuletzt dem Furzo-phon -, die sie sich selber ausdenken, basteln, bauen.

Nicht nur letztere beeindrucken das Publikum. Eines, das es sehr wohl zu erstehen gibt aber doch sehr selten verwendet wird, scheint wie ein Zauberding. Ohne irgendetwas an dem Instrument zu berühren, sondern „nur“ mit Bewegungen in der Luft produziert das Theremin Töne. Dieses elektronische Musikinstrument, erfunden von Lew Termen, ist vielleicht das einzige, das berührungslos funktioniert. Das wollen (fast) alle Kinder ausprobieren – einige wenige kommen in der Show dran, auf die anderen wartete es am Ende nach rund einer Stunde. Da dürfen (fast) alle „kleinen Instrumente“ ausprobiert werden.

Das eine oder andere wirkt sicher so anregend, dass so manche der – vor allem – Kinder zu Hause, in der Schule oder wo auch immer „Instrumente“ entdecken oder selber basteln werden. Das Konzept für die Musikvermittlung hat Sarah Scherer entwickelt, die auch als Gong-Schlägerin, Zeichengeberin für Start und Ende sowie als Übersetzerin der englischen Ansagen Paweł Romańczuks in Aktion tritt.

Furzo-phon von Małe Instrumenty
Furzo-phon von Małe Instrumenty

Der aus dem polnischen Wrocław kommende Kopf von Małe Instrumenty erfindet zusammen mit immer wieder wechselnden Musiker:innen stets neue Instrumente, gut 600 Stück umfasst die Sammlung bereits. Seit ein paar Jahren arbeiten er und Kolleg:innen immer wieder auch sehr inklusiv, bauen mit blinden, sehbehinderten „unsichtbare“ Instrumente. Und mit gehörlosen bzw. schwerhörigen Menschen bauten die Musiker:innen in Workshops sozusagen „spürbare“ Instrumente.

Follow@kiJuKUheinz

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Kleine Instrumente

Małe Instrumenty, Wien Modern, Dschungel Wien
Interaktives Konzert
Ab 6 Jahren; ca. eine Stunde
Deutsch, Englisch mit Übersetzung

Konzept und Musik: Paweł Romańczuk
Musiker:innen: Iwona Sztucka, Justyna Skoczek, Tomek Szczepaniak
Konzept Musikvermittlung: Sarah Scherer

Wann & wo?

Bis 20. November 2023
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20-20
dschungelwien -> kleine-instrumente

wienmodern -> kleine-instrumente

Ausstellung: Unsichtbare Instrumente

Bis 12. November 2023
Mo – Do: 12 – 16 Uhr
Fr: 12 – 15 Uhr
Polnisches Institut: 1010, Am Gestade 7
wienmodern -> unsichtbare-instrumente