„Willi und die Wunderkröte“ – ein Film wird von der Wirklichkeit leider überholt.
Seit mehr als 20 Jahren ist Willi Weitzel als TV-Reporter in „Willi wills wissen“ in fast 200 Folgen unterwegs, um Kindern Natur und Wissenschaft nahezubringen. 2008 drehte er den ersten Kinofilm „Willi und die Wunder dieser Welt“ – in Australien, Südalgerien, Tokio, der kanadischen Arktis und Deutschland. Der wurde sogar der Dokumentarfilm mit dem größten Publikumserfolg.
In „Willi und die Wunderkröte“ kommt er in ein kleines Dorf – im Film ist er dort aufgewachsen. Der allmächtige Huber-Bauer, gleichzeitig Bürgermeister, will den Froschteich der 11-jährigen Luna zuschütten. Macht er letztlich auch.
Zu einem ausführlichen Interview mit Luna-Darstellerin Ellis Drews geht es hier unten:
Von der kämpferischen Luna mit ihrer „Froschungsstation“ und ihrer geheimnisumwitterten Oma, einer Amphibien-Forscherin, angespitzt, beginnt er sich für Frösche und Kröten zu erwärmen und macht sich neugierig auf – teils abenteuerliche – Reisen. Über Ägypten geht’s in den Regenwald Süd- und Mittelamerikas. In Bolivien besuchte er eine Forschungsstation namens Chiquitos am Grenzgebiet zwischen feuchtem Amazons-Regenwald und trockenem Wald. In Costa Rice lernt er einen Forscher kennen, der eine bisher für Menschen unbekannte Froschart entdeckt hat. Doch, so der dringende Wunsch Lunas via Handy-Video, er müsse raschest zurückkommen, um ihr zu helfen, den Bürgermeister und Großbauern umzustimmen.
Soweit kürzest zusammengefasst der Film. Eine nicht namentlich genannte Rolle spielen in „Willi und die Wunderkröte“ zahlreiche Frosch- und Krötenarten samt eingestreutem Wissen über die unterschiedlichsten Art – vom Maki-Frosch, einem flinken Baumkletterer über den glänzenden Goldfrosch in Panama bis zum Pfeilgiftfrosch – tödlich für Fressfeinde, aber auch Menschen verwenden das Gift, um Pfeilspitzen damit einzustreichen bis zum „Ferrari“-Frosch, der brummt wie ein Rennauto und dem Wallace-Frosch, der bis zu 20 Meter weit fliegen kann.
So manch Wissenswertes über diese Amphibien findest du auch auf der Website zum Film unter dem Punkt „Froschtastische Fun-Facts“: Vom 3-Kilo Goliath-Frosch über den dafür nur 7,7 Millimeter kleinen Paedophryne amauensis bis dahin, dass Amphibien seit 250 Millionen Jahren die Erde bevölkern – „sie haben also schon die Dinosaurier kommen und gehen gesehen.“
Fast 7500 Arten gibt es auf der Welt, ein Drittel von ihnen ist gefährdet – vom Menschen. So wurde ein großer Teil des Untersuchungsgebietes der Forschungsstation Chiquitos abgeholzt. Viele Drehorte existieren nicht mehr. „Da steht kein Baum mehr, im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser Wald wurde abgeholzt, um eine Viehweide dort entstehen zu lassen. Und das hat uns im Projekt natürlich tief erschüttert und geschockt. Und eigentlich sind wir seither, das geht jetzt schon seit einigen Monaten so, da kann man sagen in tiefer Trauer, ökologischer Trauer sozusagen“, sagt Willi Weitzel in einem Interview für das Presseheft zum Film.