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Szenenfoto aus "Tanz der Zilien"
Szenenfoto aus "Tanz der Zilien"
29.01.2025

Wunzigkleine Teile tanzen riesengroß

Zilien, die in allen Lebewesen vorkommen in einem Tanztheaterstück im Zirkus des Wissens in Linz.

Wir haben sie – in der Lunge und im Hirn, genau baugleich finden sich Zilien auf Zellen aber bei kleinwunzigen Seestern-Babys oder Mikro-Organismen. 200 bis 300 solcher Teile, von denen 1000 vielleicht so „dick“ sind wie ein menschliches Haar, sitzen und arbeiten auf einer einzigen Zelle. Sie bewegen sich hin und her schwankend, mal synchron, dann wieder (fast) jede Einzelne in einem eigenen Rhythmus. Zu sehen sind sie nur mit sehr leistungsstarken Mikroskopen.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Tanz der Zilien“

Referat in Tanz übersetzt

So manches über Zilien, die für viele Besucher:innen zuvor unbekannt waren, erzählt Doris Roth über ihr Headset-Mikrophon. Langsam bewegt sie sich von der Galerie im Zirkus des Wissens an der JKU (Johannes-Kepler-Universität) am Rande von Linz die Treppen runter auf eben Erde. Während ihrer ersten Sätze sind Bilder aus dem Mikroskop ihrer Forschungsstelle an der Uni München eingeblendet. Rhythmisch, fast tänzerisch bewegen sich diese winzigkleinen Teile – riesig vergrößert – auf der Leinwand.

So und ähnlich bewegen sich in der Folge : LiLi Jung In Lee, Seungju Lee, Valerio Lurato, Seojin Moon und Samer Alkurdi. Manchmal als ganze Gruppe, dann wieder die eine oder der andere in einem Solo ließen sie sich von den Bewegungen der Zilien inspirieren, um ihre Choreigrafie zu entwickeln.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Tanz der Zilien“

Kleinste Teile inspirierten die Tänzer:innen

Die Erzählerin, die vieles über Zilien in Frageform kleidet, manches erklärt, anderes vielleicht doch nicht so leicht verständlich referiert, forscht eben selber an der Biophysik der Hochschule der bayrischen Metropole. Und wollte ihr Wissen mit der Allgemeinheit teilen. Aus der Beobachtung der Bewegung der Zilien, die unter anderem im menschlichen Körper in der Lunge – durch ihre Bewegungen – dafür sorgen, dass Schleim abtransportiert wird, kam sie auf die Idee einer Tanztheaterproduktion. Und war fasziniert, wie die Tänzer:innen sich von der Beobachtung des mikroskopischen Bildmaterials anregen haben lassen. Die Künstler:innen haben sich aber nicht auf eine Nachahmung beschränkt, sondern eigenständige, „nur“ davon inspirierte Coreos entwickelt. Und beeindrucken damit das Publikum, vermitteln körperbetont, teils fast akrobatisch, etliches aus dem vorgetragenen Wissen noch viel verständlicher.

Am Ende der beeindruckenden rund ¾-stündigen Performance wird das Publikum eingeladen, selber den Tanzboden zu erobern und sich auf den Flow der Zilien einzulassen.

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Mehr Informationen

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Tanz der Zilien

¾ Stunde + ¼ Stunde gemeinsames Tanzen und für Fragen; ab 10 Jahren

Bewegungsforschung und Tanz: LiLi Jung In Lee (Korea / Österreich), Seungju Lee (Korea), Valerio Lurato (Italien / Österreich), Seojin Moon (Korea), Samer Alkurdi (Syrien / Österreich)
Wissenschaftliche Forschung, Visuals, künstlerische Forschung, Dramaturgie und Live-Sprecherin: Doris Roth (Deutschland / Österreich)
Sound Design: Lynn Mayya (Syrien / Österreich)
Set Design: Michaela Becker (Deutschland / Großbritannien)

Wann & wo?

Bis 31. Jänner 2025
Zirkus des Wissens an der JKU (Johannes-Kepler-Universität) Linz
4040, Altenberger Straße 69
Telefon: 0732 246 881 90

Kontakt für Lehrer:innen: 0732 246 830 05
zirkusmachtschule@jku.at
zirkus-des-wissens -> tanz-der-zilien