Kleines Zeltlager, und Stoffbemalungen für Wanderrucksäcke zu Kundgebungen vor dem Weltflüchtlingstag auf dem Grazer Karmeliterplatz.
Zwei Zelte stehen Freitagabend am Rande des Grazer Karmeliterplatzes. Davor liegen orangefarbene und weiße, breite Stoffstreifen. Dazwischen Gläser mit Pinseln und Farbe. Ein halbes Dutzend junge Leute sitzen auf dem Boden, quatschen und malen Sprüche auf die Stoffe. Kein langes, großes Transparent, sondern kleinere Flecken. „Grenzen töten“, „No more Camps“, „#Wir haben Platz!“
„Die Stoffstücke schneiden wir aus und hängen uns auf die Rucksäcke“, erklärt Jasmin. „Wandern für Menschen-Würde und -Rechte“, steht auf einem weiteren – schon ausgeschnittenen – Flecken. „Wir wandern nämlich von morgen eine Woche lang nach Wien, jeden Tag eine Etappe. Die erste geht bis Gleisdorf“, ergänzt Heidrun. Bis wenige Tage zuvor hatte sie zehn Jahre lang das Forums Stadtpark geleitet. „Zu Weihnachten 2020 hatte sie in einem der Camps auf Lesbos mitgeholfen. Genau solche Zustände soll – und darf – es nicht geben, sind sich die Aktivistinnen und Aktivisten einig.
Am Freitag, 18. Juni, (zwei Tage vor dem Welt-Flüchtlingstag des UNHCR, der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen) wollen sie in Wien angekommen sein, um sich m Umbrella March für eine menschliche Asylpolitik zu beteiligen. (Schutz-)Schirme für geflüchtete Menschen werden die Symbole der Aktion auf dem Wiener Ballhausplatz sein.
In der Zivilgesellschaft gibt es große Bereitschaft, Geflüchtete aufzunehmen, deshalb auch der Slogan: #Wir haben Platz!
Gefordert wird auf dem verteilten Flyer für die genannte Kundgebung u.a. auch
* Sofortiger Stopp aller illegalen Praktiken an den EU-Außengrenzen
* Einhaltung internationalen Rechts, d.h. Bewegungsfreiheit und faire Asylverfahren für Geflüchtete in der EU.
* Verbot von Zurückweisungen in Drittländer und vor allem von Abschiebungen in Krisen- und Kriegsregionen wie es derzeit immer noch nach Afghanistan erfolgt, obwohl kaum eine Woche vergeht, in der es nicht Bombenanschläge gibt, die es sogar bis in heimische Nachrichten schaffen.
* Resettlement jetzt! Alle EU-Mitgliedsländer müssen nach Maßgabe ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten, Geflüchtete im Rahmen von Resettlement-Programmen aufnehmen.
* Umfassende Bleiberechts-Regelungen für Menschen, die seit Jahren hier ihren Lebensmittelpunkt haben
* Europa muss Verantwortung übernehmen! Stopp von Rüstungsexporten. Reparationszahlungen an die Opfer von Kolonialismus und Sklavenhandel.
Freitag, 18. Juni 2021
16 Uhr: Ballhausplatz, Bundeskanzleramt
Schluss-Kundgebung: 18.30 Uhr, Yppenplatz (Wien-Ottakring) mit Kulturbeiträgen und danach Protest-Zeltlager, wie seit Monaten immer wieder in verschiedenen Städten, oft unter dem Motto Wochenende für Moria – WE4Moria
#we4moriagraz
